Galopp-Rückblick 01.-02.07.17: Windstoß stürmt im Derby allen davon

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12.800 Zuschauer wurden am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn Zeugen eines mehr als emotionalen Derby-Sieges: Der Röttgener Windstoß gewann unter Maxim Pecheur (26) für Champion Markus Klug (41), der sieben Pferde im Rennen des Jahres (auch Lauf der German Racing Champions League) aufgeboten hatte, das erste Blaue Band für die Zuchtstätte seit Uomo 1959. (Zum Video)

Es war bemerkenswert, mit welchem Speed der 75:10-Mitfavorit die Kontrahenten regelrecht überrollte und 390.000 Euro auf das Konto Röttgens galoppierte. Lange hatte Enjoy Vijay mit „Derby-Spezialist“ Andrasch Starke wie der Sieger ausgesehen, der Mitte der Geraden schon deutlich voraus war, ehe er noch mit einer Länge überlaufen wurde. Der wie der Ittlinger von Peter Schiergen gesattelte Wittekindshofer Rosenpurpur machte als Dritter ebenfalls noch viel Boden gut vor Shanjo und dem Piloten Promise of Peace. Nichts zu sehen war von dem Favoriten Colomano (13) und dem stark beachteten Warring States, der als Letzter ins Ziel kam.

Auch das Rahmenprogramm am Derby-Tag hatte es in sich. Weiter groß gesteigert präsentierte sich Gestüt Winterhauchs von Andreas Suborics trainierter Veneto, der nach seinem Iffezheimer Sieg auch im Ausgleich I über 2.400 Meter auftrumpfte, allerdings musste Jockey Daniele Porcu ihm alle Reserven entlocken, um einen Mini-Vorsprung auf Nimrod und Sweet Thomas zu verteidigen. (Zum Video)

Einen Volltreffer landete der Stall Torjäger um die Fußball-Stars Nick Proschwitz und Mike Hanke sowie RaceBets-Gründer Sebastian J. Weiss und Lars-Wilhelm Baumgarten mit Indian Eagle, der als 27:10-Favorit im Hapag-Lloyd-Rennen (52.000 Euro, 2.200 m) mit Jozef Bojko hauchdünn gegen Shining Lord und Abadan zuschnappte und 25.000 Euro eingaloppierte. Trainer Andreas Wöhler hat das St. Leger als Hauptziel für 2017 bereits im Hinterkopf. (Zum Video)

Sehr überzeugend und zugleich überraschend fiel der Sieg des von Henk Grewe für Darius Racing trainierten Farshad (120:10) mit dem Franzosen Clement Lecoeuvre im Rudolf-August-Oetker-Gedächtnisrennen (52.000 Euro, 1.600 m) vor Waldpfad und Marillion aus. (Zum Video)

Der einstige Mehl-Mülhens-Sieger Karpino wurde nach zweijähriger Pause nur Dritter einer 1.800 Meter-Prüfung hinter Incantator (J. Bojko, 54:10) und Pagino.

Die Derby-Woche in Hamburg hatte mit einem Tag Verspätung erst am Samstag begonnen, da der Freitag wegen heftiger Regenfälle regelrecht ins Wasser gefallen war und abgesagt werden musste. Damit präsentierte man am Samstag gleich zwölf Rennen, darunter zwei Gruppe-Prüfungen.

Mit einer Klasse-Vorstellung, die an seinen Erfolg im Gerling-Preis erinnerte, wartete der von Markus Klug für Horst Pudwill trainierte Dschingis Secret (42:10) mit Martin Seidl im Großen Hansa-Preis (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m) auf. Bis in die Gerade hinein ließ sich der von Markus Klug trainierte Derby-Dritte von 2016 von Guignol ziehen, der bald geschlagen war und als Vierter nur vor Space Cowboy blieb.

Locker mit mehr als zwei Längen Vorsprung setzte sich Dschingis Secret ab und könnte nun den Großen Preis von Berlin ansteuern. Iquitos, der als Favorit angetreten war, eroberte mit viel Speed noch den zweiten Platz, aber mehr war nicht möglich. Lange schien auch die Stute Nepal mehr zu erreichen, aber Rang drei war auch eine starke Leistung.

Aber das war längst noch nicht alles, denn auch die von Peter Schiergen trainierte Lacazar (57:10) schaffte einen Gruppesieg – im Preis der Mitglieder des Hamburger Renn-Clubs (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.200 m). Andrasch Starkes Plan, an der Außenseite das Feld zu überholen, traf voll ins Schwarze. Diana Storm und Navaro Girl hielten sich auf den Plätzen stark, während die favorisierte Well Spoken als Fünfte an einer zu offensiven Taktik scheiterte und nur Fünfte wurde.

Eine beeindruckende Vorstellung gab der von Peter Schiergen trainierte Ittlinger Sound Check (39:10) nach einem Top-Ritt von Andrasch Starke im Ausgleich I über 2.000 Meter. Schon früh setzte sich der Hengst von Fair Trade und Molly le Clou ab. „Er hatte ja zweijährig schon den Derbysieger 2016 Isfahan geschlagen“, sagte Besitzer Manfred Ostermann, der mit Atasha (A. Pietsch, 40:10) gleich anschließend bei den dreijährigen Stuten den nächsten Treffer feiern durfte.

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