Role Model

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Inhaltsverzeichnis:

Sibylle Vogt: „Von meinen Eltern gelernt, kein Mimose zu sein“Weiterlese
Maxim Pecheur zum Stichwort Role ModelWeiterlese
Christian von der Recke und sein Vater Weiterlese
Marco Klein: „Habe von meinen Eltern Solidarität gelernt“ Weiterlese

Sibylle Vogt: „Von meinen Eltern gelernt, kein Mimose zu sein“

Sibylle Vogt Featured Image

Das Wort „Mentor“ stammt aus der griechischen Mythologie, es handelte sich um den Berater von Odysseus‘  Sohn Telemachos. Gemeint ist damit ein „Role model“, also ein in aller Regel älterer Berater eines jungen Menschen, der  einem wichtige Ratschläge gibt und einen ganz persönlich in der Entwicklung maßgeblich weitergebracht hat.

RaceBets-Botschafterin Sibylle Vogt, Deutschlands beste Rennreiterin, erzählt in dieser Woche auf dem Blog, wer ihr am meisten geholfen hat, sich weiterzuentwickeln und von wem sie das Meiste gelernt hat.

„Bei der Frage, wer meine Mentoren waren, sind natürlich ganz klar und zuerst meine Eltern zu nennen. Sie haben mir früh beigebracht, kein Mimose zu sein. Angst darf man in so einem Beruf nicht haben, sonst traut man sich bestimmte Dinge nicht. Man muss ja innerhalb weniger Sekunden fast instinktiv handeln, um ein Rennen zu gewinnen.

Das Reiten vom Vater gelernt

Das Reiten habe ich von meinem Vater Franz in der Schweiz gelernt. Ich habe ja zuerst noch klassisch geritten, das heißt Dressur und Springen, wobei für mich schnell die Vielseitigkeit in den Vordergrund rückte. Dressur war mir zu langweilig.

Beauty Denil und Sibylle Vogt
Beauty Denil und Sibylle Vogt

Mein erstes Pony habe ich schon im Alter von fünf Jahren bekommen, es handelte sich um ein Mini-Shetland-Pony. Eigentlich wollte mein Vater nie, dass ich Jockey werde, sondern einen anständigen Beruf lerne.

Auf der einen Seite hatte er Recht, denn es schaffen ja nur sehr wenige den Sprung in eine gute Karriere im Rennsattel, speziell als Frau. Er war also nicht sonderlich begeistert. Mein Vater hatte Landwirt gelernt und besaß keinen eigenen Hof, er wusste nicht, dass es im Rennsport etwas anders abläuft und man kein eigenes Gelände besitzen muss.

„Meine Mutter hat Angst vor Pferden“

Meine Mutter Katharina hat Angst vor Pferden, aber sie unterstützt mich auch sehr. Ich wollte damals eigentlich zur Polizei. Mein Vater sagte, mach den LKW-Führerschein, zumal ich nicht mehr in die Schule gehen wollte. Es hat sich alles anders entwickelt, aber Auto fahren kann ich auch in meinem jetzigen Beruf viel.

Carmen Bocskai im Jahr 2004

Außerdem sind Georg und Carmen Bocskai sowie Markus Klug auf meinem Weg Mentoren für mich geworden. Von Georgs Erfahrungen im Rennsport kann ich nur profitieren. Er hat über 2.000 Rennen gewonnen. Es gibt also etliche Personen, denen ich viel zu verdanken habe.“

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Maxim Pecheur zum Stichwort Role Model

Maxim Pecheur Featured Image

In diesem RaceBets Blog Post spricht bzw. schreibt RaceBets Botschafter Maxim Pecheur zum Stichwort Role Model. Es geht also letztlich um eine Person oder um mehrere Menschen, die ihn geprägt haben als Jockey und vielleicht sogar als Mensch. Es wird nicht verwundern, dass es so manchen Verweise auf frühere Veröffentlichungen gibt. Eine Überschneidung mit einem anderen Blog Text zu diesem Thema besteht.

Erste Prägung im Sport von Christian von der Recke

„Ich hatte es bereits in dem einen oder anderen vorherigen Blog Post erwähnt, aber ich kam mehr oder weniger aus Zufall zu diesem Sport. Was gleichzeitig bedeutet, dass meine Entwicklung überhaupt nicht abzusehen war. Meine Eltern haben in Saarbrücken ein Hotel-Restaurant und es gab eine Bekanntschaft mit dem Präsidenten des örtlichen Rennvereins.

Christian von der Recke: Vollblüter aus bestimmter Familie vorzubereiten
Trainer Christian Frhr. von der Recke im Portrait in Weilerswist.

Werner Schmeer sprach mich an, ob ich eventuell Interesse am Reiten hätte, weil ich recht klein und leicht war. Und da ich nach dem Abitur etwas Zeit hatte, vermittelte er mich an den Stall von Christian von der Recke, also zu einem anderen RaceBets Botschafter. Ich würde diesen Text nicht verfassen, wenn ich keinen Spaß an diesem Sport gefunden hätte, mit dem ich vor dieser fast schon schicksalhaften Entwicklung nichts zu tun hatte.

Es war eine harte Lehre

Ich begann meine Lehre am Stall von Christian von der Recke und, das hatte ich ebenfalls bereits einmal in einem Text erwähnt, es war keine einfache Zeit für mich. Wir haben uns nicht immer ganz so gut verstanden. Mittlerweile hat sich das aber geändert, wir können ganz normal miteinander reden und von Zeit zu Zeit bucht der Trainer mich auch mal für einen Ritt. So zum Beispiel kürzlich in Bad Harzburg. Er hat mir sehr viel beigebracht, das steht außer Frage. Und das meine ich nicht nur den Sport betreffend, sondern auch für das Leben. Eine gewisse Härte wurde mir in der damaligen Zeit vermittelt. Zum Thema Vorbilder hatte ich ja ebenfalls bereits einige Worte über Christian von der Recke verloren und deshalb ist bekannt, dass ich ihn nicht als Vorbild bezeichnen würde, dem ich nacheifere. Aber als jemanden, der mich beeinflusst hat. Amüsant ist, dass der Trainer in seinem Blog Post zum Thema Vorbilder alles genau so sieht wie ich, nur halt aus der anderen Perspektive. Heute verstehe ich ihn, damals natürlich nicht immer.

Viel gelernt auch bei Gerald Geisler

Ob man direkt von einem Role Model sprechen muss, weiß ich nicht. Als ich während meiner Lehre den Stall gewechselt habe und zu Gerald Geisler nach Iffezheim gegangen bin, wo ich Champion der Lehrlinge wurde, habe ich ebenfalls viel dazu gelernt. Und auch was andere reiterliche Disziplinen betrifft, wurde mir über die Jahre immer wieder etwas vermittelt von verschiedenen Personnen. Wie ich schon mal geschrieben habe, geht es meiner Meinung nach nie um Imitation.

Gerald Geisler im Portrait am 31.08.2010 Renntag in Baden-Baden.

Man muss seinen eigenen Weg finden und dessen bin ich mir bewusst. Aber durch Beobachtung und vielleicht auch hier und da mal unbewusst haben mich sicherlich auch einige meiner Kollegen beeinflusst. Und zwar nicht nur in den Rennen, sondern auch in der Arbeit und wie sie den Sport leben. Wenn man bedenkt, welche Kollegen ich damals bei Christian von der Recke hatte, da sind das schon große Namen. Gemeinsam mit mir die Lehre gemacht hat Sabrina Wandt. Die ist zwar nicht mehr am Stall und im Sport aktiv, aber sie hat damals für viele Schlagzeilen gesorgt. In der Arbeit bekam ich immer mal wieder Tipps von zum Beispiel Alexander Pietsch, Jan Korpas, René Piechulek und so weiter.

Kein wirkliches Role Model Ein Role Model im eigentlichen Sinne gibt es und gab es für mich also nicht. Ich hatte meine Einschätzung ja schon früher an dieser Stelle kund getan: Man nimmt seine Einflüsse immer von mehreren Seiten auf, manchmal bewusst und manchmal unbewusst. Und bei mir war und ist das nie ausschließlich auf die reiterlichen Aspekte bezogen. Deshalb sage ich ja auch, dass ich bei meiner Lehre am Stall von Christian von der Recke und später nicht nur als Reiter, sondern auch für das Leben und allgemein als Mensch geprägt worden bin.“

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Christian von der Recke und sein Vater

Christian von der Recke Featured Image

RaceBets Botschafter Christian von der Recke kommt aus einer Rennsportfamilie. Die Tatsache, dass mehrere Generationen der von der Reckes in diesem Sport aktiv waren und vor allem sind, wird auch ein aktueller Beobachter der Szene direkt erkennen. Seine Tochter Antonia reitet in Amateurrennen und war auch bereits Siegerin. Das Thema für diesen Blog Post war Role Model und da wir erst vor kurzem von unseren Botschaftern etwas über ihre Vorbilder gehört und veröffentlicht haben, haben wir unseren Trainer konkret auf seinen Vater angesprochen: Johann Matthias Freiherr von der Recke.

Johan Matthias und Christian Von der recke im Portrait.

Wir gehen diesen Blog Post mit Erlaubnis ein wenig anders an als gewohnt, wollten Christian von der Recke die nachfolgenden Fakten nicht alle erzählen lassen. Dass er alleine schon aufgrund der Tatsache, dass er seinen Vater regelmäßig auf die Bahnen begleitete, als dieser noch Funktionär war, bereits früh die Liebe zum Sport in sich entdeckte, war bereits Thema in anderen Artikeln in diesem Blog.

Der Vater war kein Role Model

Das eine Role Model gab es für unseren Botschafter ohnehin nicht, das gab er bereits im Artikel über die Vorbilder an. Tatsächlich ist er seinem Vater nicht nachgeeifert. Beide sind zwar als Amateur Rennen geritten, doch der eine war Funktionär und der andere wurde zum hocherfolgreichen Trainer und mehrfachen Champion. Er ist Teil einer ganz besonderen Spezies, als diese kann man die Familie von der Recke wohl bezeichnen. Denn seit Generationen prägt sie diesen Sport in Deutschland in unterschiedlichen Positionen. Und die neue Generation ist gerade dabei Schlagzeilen zu machen. Dazu etwas später mehr. Hier geht es zuerst einmal um den Vater.

Über Johann Matthias Freiherr von der Recke

Zuerst wollen wir einige Fakten über den im Jahr 2014 verstorbenen Vater unseres Ambassadors aufzeigen: Er wurde im Jahr 1933 geboren, war ein erfolgreicher Anwalt und wie erwähnt auch Amateurrennreiter. Laut Recherche bestritt er 172 Ritte und gewann 28 Rennen. Dabei war er vornehmlich über Hindernisse im Einsatz. Wie in einem Nachruf zu lesen war, gehörte sein Herz nicht nur dem Rennreiten, sondern auch der Military. Sein Bruder Wilhelm Dietrich besaß Rennpferde, auf einem mit dem Namen Liara war unser Botschafter im Jahr 1979 erfolgreich.

Johan Matthias im Portrait.

Johann Matthias Freiherr von der Recke fungierte in den Jahren 1984 bis 2003 als Präsident des Verbandes Deutscher Amateur-Rennreiter e.V., danach wurde er zum Ehrenpräsidenten gewählt. Er war außerdem von 2001 bis 2003 Präsident der FEGENTRI (also im internationalen Verband der Amateure) und nach seinem Ausscheiden wurde er auch dort Ehrenmitglied. Darüber hinaus arbeitete er viele Jahre als Justitiar des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen und war hinter den Kulissen in vielen Bereichen aktiv. Das hat sein Sohn hautnah mitbekommen, denn er begleitete ihn in jungen Jahren häufig.

Die von der Reckes: Urkundlich erwähnt seit 1265

Ungewöhnlich ist, dass das Adelsgeschlecht der von der Reckes (korrekt müssten wir von Christian Freiherr von der Recke sprechen) bereits im Jahr 1265 urkundlich erwähnt wird. Bilder der gesamten Sippe hängen unter anderem in einem Schloss im Harz. Es gibt zudem eine umfängliche Seite bei Wikipedia. Früh gab es eine Verbindung zum Rennsport: Bereits der Urgroßvater Otto von der Recke war Vize-Präsident des Dortmunder Rennvereins und er gewann Rennen. Er starb im Jahr 1969, sein Enkel Christian hat ihn noch gekannt.

Die nächste Generation in den Startlöchern

Bei der Familie von der Recke ist die Liebe zum Galopprennsport wie eingangs erwähnt an die nächste Generation weitergegeben worden. Antonia von der Recke hat in diesem Jahr ihr erstes Rennen gewonnen, das war am 1. April im belgischen Mons mit Sir Chancealot. In Deutschland war sie erstmals am 27. Juni in Zweibrücken erfolgreich: mit dem nicht von ihrem Vater trainierten On Y Va. Sie ist als Amateurreiterin aktiv. Ihre Mutter Claudia war elfmal erfolgreich im Sattel. Antonias Schwester Alexa studiert mit Medienwissenschaft, natürlich führt auch sie regelmäßig die Pferde des väterlichen Stalles. Sie alle suchen und finden ihren eigenen Weg, ganz so wie es Christian von der Recke tat, der sich nach dem Ende seiner reiterliche Karriere im Ausland fortgebildet hat und erst mit der Zeit seinen jetzigen Status erreichte. Da kann es nicht nur ein einziges Role Model gegeben haben.

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Marco Klein: „Habe von meinen Eltern Solidarität gelernt“

Marco Klein Featured Image

Role Model oder auch Mentor ist das Thema für unsere RaceBets-Botschafter in dieser Woche auf dem Blog.

Bei manchen ist es ein früherer Lehrer oder ein Ausbilder, bei anderen entscheidet der familiäre Background. Auch Spitzenkräfte in verschiedenen Sportarten oder Bereichen des Lebens können Role Models, Vorbilder oder Mentoren sein.

Das gilt auch für RaceBets-Ambassador Marco Klein. Der Galopp-Trainer aus Mannheim beschreibt in dieser Woche, welche Personen ihn in seiner Laufbahn entscheidend weitergebracht haben und die ihm Entscheidendes für das weitere Leben mitgegeben haben.

Hier Marco Kleins Role Model-Statement:

„Ich habe sehr viel von meinen Eltern und Großeltern gelernt. Entscheidend ist ohnehin für mich, dass in der Familie alles funktioniert. Dagegen könnte ich aus dem Rennsport bei allem Respekt niemanden nennen, der für mich ein Mentor war.

Saibaba Saibaba mit Marco Kleins Eltern
Saibaba Saibaba mit Marco Kleins Eltern

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, dann muss sich sagen, dass ich sehr stark von meinen Eltern geprägt bin.  Von ihnen habe ich sehr viel beigebracht bekommen, auch was das Leben allgemein anbetrifft und die Einstellung, mit der man alles angeht.

Vorbildfunktion als Trainer

Man hat als Trainer ja auch eine Vorbildfunktion. Ich bin sehr sozial erzogen worden. Man sollte halt nicht nur auf sich allein schauen. Ein gewisser Ehrgeiz gehört sicherlich dazu.

Handball und Triathlon

Meine Eltern waren sehr sportlich. Beide haben Handball gespielt, und mein Vater hat zudem Triathlon gemacht. Die Kombination aus ihren Eigenschaften hat mich geprägt.

Mir ist auch wichtig, dass eine gewisse Teamfähigkeit aus einem familiären Umfeld herauskommt. Zusammenhalt muss da sein. Das merkt man bei uns zum Beispiel daran, wie sehr sich meine Schwester in unserem Stall miteinbringt.  Familie ist für mich das A und O.

Marco Klein
Marco Klein

Ich habe im Rennsport viele Menschen kenngelernt, muss allerdings zugeben, dass etliche Personen sehr oberflächlich eingestellt sind. Das ist sehr schade, denn ich bin anders erzogen worden.

Ehrlichkeit ist eine wichtige Tugend

Ich habe von meinen Eltern gelernt, solidarisch mit anderen zu sein. Und dann ist es keine geheuchelte Solidarität. Bei mir weiß man, wo man dran ist. Ich sage ehrlich meine Meinung und stehe zu dem, was ich von mir gebe. Auch das habe ich von meinen Eltern. Das sind Tugenden, die ich von zu Hause mitbekommen habe.

Man sollte auch auf die anderen achten, selbst wenn der Konkurrenzkampf im Rennsport sehr groß geworden ist. Gerade in den letzten beiden Jahren wird da mit harten Bandagen agiert. Manche lachen einem ins Gesicht und schütteln einem die Hand, dann drehen sie sich um, und die Sache sieht ganz anders aus. Das finde ich sehr schade. Ich habe das anders gelernt und behalte mein Verhalten bei.“

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