Es bleibt dabei. Ohne Trainer Andreas Wöhler läuft in den ganz großen Rennen im deutschen Turf derzeit nur wenig. Der Chef des größten Trainingsquartiers in Spexard feierte am Sonntag auf der Rennbahn in Hoppegarten einen neuerlichen Top-Triumph: Im „Berlin-Marathon“, dem 46. Comer Group International Oleander-Rennen (Gruppe II, 70.000 Euro, 3.200 m) siegte er mit Red Cardinal (42:10). Für Jockey Eduardo Pedroza war es die Rückkehr auf die Erfolgsspur, denn er hatte wegen einer Sperre einige Wochen pausieren müssen.
Beide durften sich über eine tolle Vorstellung des im Besitz von Australian Bloodstock stehenden Red Cardinal freuen, der in einem Super-Feld von 16 Pferden (Rekord in der Geschichte des Langstrecken-Wettbewerbs) ganz locker an dem noch höher eingeschätzten Engländer Nearly Caught, dem dicht an ihn heranlaufenden San Salvador und Iraklion vorbeilief. Die Viererwette wurde hier ausgespielt, 20.000:10 Euro war die Quote. Für Red Cardinal geht es nun am 9. Juni in das Belmont Gold Cup Invitational nach New York! (Zum Video)
2015 gewann Nutan für den Stall Nizza des Freiburger Privatbankiers Jürgen Imm das Deutsche Derby. Zwei Jahre später scheint der engagierte Besitzer ebenso wie Trainer Peter Schiergen wieder ein echtes Talent in seinen Reihen zu haben, denn in einem 2.000 Meter-Rennen in der Hauptstadt ließ Navaro Girl (54:10), die dreijährige Schwester des Top-Hengstes, dessen Karriere viel zu früh zu Ende ging, seinen gleichaltrigen Konkurrentinnen mit dem Italiener Daniele Porcu im Sattel keine Chance. Gut möglich, dass man nun über den Großen Preis von Lotto Hamburg den Klassiker um den Preis der Diana ansteuert (Zum Video).
Das Gestüt Wittekindshof des Dortmunder Ehrenpräsidenten Hans-Hugo Miebach kann sich derzeit über mangelnde Erfolgserlebnisse wahrlich nicht beklagen. Nach den beiden Siegen von Rosenpurpur und La Dynamite am Donnerstag in Bremen trumpfte nun Sweet Thomas (41:10) aus dem Stall von Christian Sprengel in Hannover im Ausgleich II über 2.200 Meter auf. Dieser Sieg ging allerdings vor allem auf das Konto von Champion Filip Minarik, der hier sein ganzes Können in die Waagschale warf (Zum Video).
Er kam, sah und siegte – das war wieder einmal das Motto für den 25-jährigen Ali Alshowaikh, denn der Jockey aus Bahrain am Persischen Golf feierte am Sonntag im bedeutendsten Rennen in Krefeld, einem 10.000 Euro-Ausgleich II über 2.050 Meter, seinen achten Sieg in 2017. Auf Itobo brauchte er nicht an die Reserven gehen, denn der Wallach, der leicht gegen Samurai und Lipari gewann, hatte alles bequem im Griff (Zum Video).
Ein Dreijähriger mit ausgezeichneten Perspektiven dürfte auch der von Andreas Wöhler für Sheikh Fahad Al Thani trainierte Promise Of Peace sein, der mit Jozef Bojko in einer 2.200 Meter-Prüfung in Krefeld den hochverdienten ersten Treffer seiner Laufbahn einfuhr, die ihn durchaus ins Derby nach Hamburg führen könnte (Zum Video). Aber auch Lacazar (38:10), die mit Andrasch Starke eine Stuten-Konkurrenz über 2.200 Meter beherrschte, ist möglicherweise zu Höherem, sprich dem Stuten-Derby, berufen.
Da der Mülheimer Samstagsrenntag wegen umfangreicher Arbeiten am Geläuf ausfiel, konzentrierte sich das Interesse der Galopperfans am Wochenende in Deutschland ausschließlich auf den Sonntag.