von Urs Bruder
Gulddivisionen Finale
23. Mai 2020 (18:20 Uhr), 1.609 Meter, Gävle
Eine letzte Chance sich für Schwedens wichtigstes Trabrennen zu qualifizieren bietet sich am Samstag im Finale der Gulddivisionen in Gävle. Wer das „Rosa Ticket“ zum Elitloppet erhalten möchte, muss dort die französische Starstute Billie De Montfort aus dem Weg räumen.
Am vorletzten Samstag im Mai wird in Gävle beim HKH Prinz Daniels Lopp traditionell ein letzter Startplatz für das Elitloppet vergeben. Da der HKH Prinz Daniels Lopp zum zehnten Mal stattfindet und man das Jubiläum nicht ohne Zuschauer veranstalten will, hat man sich entschieden ihn erst im nächsten Jahr auszutragen und den Startplatz für das Elitloppet stattdessen im Finale der Gulddivisionen zu vergeben. Die Trabrennbahn in Gävle gehört zu den schnellsten in Schweden, auf ihr wurden unzählige Rekorde aufgestellt. Den kostenlosen Livestream zu allen schwedischen Pferderennen findet man auf der Webseite der ATG.
Direkt zum Gulddivisionen Final
Die Pferde:
1 – Conrads Rödluva gilt als Schwedens beste fünfjährige Stute, sie gewann 16 ihrer 22 Rennen und probiert sich nun erstmals auf der Sprintdistanz. Aufgrund fehlender Vergleiche mit älteren Pferden ist „Rotkäppchen“ nur schwer einzuschätzen. Da sie keine allzu schnelle Starterin ist, könnte ihre Position an der Innenseite zur Falle werden.
2 – Billie De Montfort tritt mit der Erfahrung von 85 Gruppe-Rennen an, die sie überwiegend in Frankreich absolvierte, erst im Dezember gewann sie dort den Prix de Bourgogne. Die neunjährige Stute kam schon in früheren Jahren mehrfach nach Skandinavien, konnte sich auf den dortigen engen Bahnen jedoch nie wirklich durchsetzen. Ihre beiden diesjährigen Auftritte in Schweden beendete sie im Paralympiatravet und Algot Scotts Minne jeweils auf Rang 3. Von Startplatz 2 aus hat sie beste Chancen die Führung zu übernehmen.
3 – Baron Gift lief bei seinen wenigen Rennen auf Gruppe-Niveau bislang hinterher, bezwang bei seinem letzten Start am 1. Mai in Rättvik aber Pferde wie Dreammoko und Milligan’s School. Ist er, wie Trainer Rickard Svanstedt meint, tatsächlich in der Form seines Lebens, kann er vorne mitmischen.
4 – Racing Mange musste bei seinen letzten beiden Starts von weit außen ins Rennen gehen und wurde nach umständlichen Rennverläufen unter Wert geschlagen, landete so im Algot Scotts Minne hinter Billie De Montfort. Diesmal hat er eine deutlich bessere Ausgangslage, kann sich vielleicht sogar an die Spitze setzen.
5 – Zarenne Fas gewann im letzten Jahr den Großen Preis von Deutschland, ein Jahr zuvor hatte er sich in Neapel im Orsi Mangelli durchsetzen können. Der fünfjährige Italiener ist seit April in Schweden, wo er bei zwei Starts noch kein Aufsehen erregt hat, im Prins Carl Philips Jubileumspokal aber immerhin Rang 2 hinter Missle Hill belegte. Der spurtstarke Varenne-Sohn könnte von dem Kampf um die Spitze und dem dadurch zu erwartenden hohen Tempo profitieren.
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6 – Diamanten war in seiner Jugend ein echter Star, gewann neben dem Konung Gustaf V’s Pokal drei weitere Gruppe-I-Rennen, darunter den Großen Preis von Deutschland. Nach einer längeren Verletzungspause schaffte er es im letzten Jahr nicht mehr an alte Leistungen anzuknüpfen. Beim jüngsten Start am 31. März lief er aber eine 1:10,0 und damit einen neuen persönlichen Rekord. Sollte er tatsächlich zu alter Form gefunden haben, muss er in Gävle beachtet werden. Seltsam allerdings, dass er seit dem letzten Start erneut pausiert hat.
7 – Ferrari B.R. lief am 22. April im Onions Lopp in einer Zeit von 1:10,2 auf den 3. Platz und gewann anschließend ein Rennen in seiner norwegischen Heimat. In dieser Form kann er in den Endkampf eingreifen. Der einstige norwegische Derbysieger hatte 2017 den Weltrekord für Vierjährige auf der Mitteldistanz aufgestellt (1:09,9 / 2.100 m).
8 – Snowstorm Hanover gewann 2017 als Dreijähriger in den USA das Kentucky Futurity, konnte sich in Schwedens Elite aber nie wirklich etablieren und wird es auch in diesem Rennen nicht einfach haben.
9 – Rose Run Sydney kommt ebenfalls aus den USA. Sie gab am 2. Mai im Enoch Karlssons Minne ihr Debüt in Schweden, wo sie aber genauso chancenlos war wie anschließend im Meadow Roads Lopp. Die Sechsjährige ist mit der hohen Startnummer erneut Außenseiterin.
10 – Minnestads El Paso geht aus der zweiten Startreihe auch als Außenseiter ins Rennen. Seine Stärke liegt fraglos auf der Sprintstrecke, wo er in diesem Jahr schon dreimal in Zehnerzeiten gestoppt wurde. Am 2. Mai lief er im Håkan Lillis Olssons Lopp vor Snowstorm Hanover durchs Ziel.
Fazit:
Mit der günstigen Startnummer und ihrer riesigen Erfahrung wir Billie De Montfort als Favoritin ins Rennen gehen, dennoch wird es Björn Goop nicht einfach haben sie an die Spitze zu führen, denn auf den Außenpositionen lauern einige schnelle Starter. Racing Mange hatte in seinen letzten Rennen wenig Glück, nun trifft er es von Startplatz 4 perfekt an und kann womöglich den großen Wurf landen.
Racing Mange – Billie De Montfort – Zarenne Fas