Ein weiteres Gruppe I-Highlight für Trabrennen steht am Sonntagnachmittag in Paris-Vincennes auf dem Programm, wobei der Renntitel ein wenig in die Irre führt. Noch die Edition 2016 dieses Rennens wurde als Critérium des Jeunes gestartet, als erster Klassiker für den jungen Dreijährigenjahrgang ehe man sich entschloss den Namen zu ändern um an Comte Pierre de Montesson zu erinnern, der zwischen 1986 und 1994 das Amt des Präsidenten der Société d’Encouragement au Cheval Francais inne hatte, aber auch ein berühmter Besitzer und Züchter war. Namen wie Toscan oder Une de Mai sind mit seiner Person untrennbar verbunden.
Am Sonntag nun hat der jüngste im Rennstall befindliche Jahrgang erstmals die Ehre sich auf Gruppe I-Ebene über 2.700 m zu duellieren und wird damit in die Fußstapfen vieler erfolgreicher Pferde treten. Dass ein Sieg im Critérium des Jeunes ein Fingerzeig für zukünftige Editionen des Prix d’Amérique sein wird ist eher zu verneinen denn lediglich einem einzigen Pferd ist es in den 18 Editionen seit 2000 gelungen das Doppel aus Critérium des Jeunes und Prix d’Amérique zu schaffen und zwar gelang dies Ready Cash bei seinem Erfolg 2008. Verantwortlich ist er übrigens auch schon für zwei Sieger, denn als Vater von Avila und Django Riff trugen sich seine Nachkommen bereits doppelt in die Siegerliste ein und mit sieben Startern in diesem Jahr stehen die Chancen für den Champion-Hengst nicht schlecht ein weiteres Mal einen Sieger in diesem Rennen zu stellen.
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Insgesamt gehen 13 Pferde an den Start und suchen den Sieger im ersten Gruppe I-Rennen des Jahrgangs. Gespannt sein darf man welches Geschlecht sich einen Vorteil verschafft, denn in den vergangenen 10 Jahren wurde das Rennen 5 mal von Stuten und ebenso oft von Hengsten gewonnen.
Stärkste Stute im Feld ist Girls Talk die seit ihrem Karrierebeginn vier Siege feiern konnte, darunter den Erfolg im Prix Marcel Dejean, der sie zu Gruppe-Ehren brachte. Allerdings musste sich die Brillantissime-Tochter den Spitzenplatz unter den Stuten ihrer Generation teilen, denn Greenpeace ist mit einem Sieg im Prix Une de Mai empfohlen und Green Grass ist als Siegerin des Prix Gélinotte und des Prix Roquepine der neueste Star des Jahrgangs. Die Dewulf-Stute wird von Sebastien Guarato trainiert und geht mit der Nummer 1 ins Rennen. Vierte Stute im Feld ist Gee eine Kandidatin aus dem Stall von Bruno Bourgoin die von Jean-Michel Bazire gefahren wird, der dieses Rennen bereits 2015 mit Coquin Bébé gewinnen konnte.
Der Sieg allerdings sollte über die Hengste führen. Gotland ist von der Abstammung her für diesen Treffer prädestiniert. Sein Vater Ready Cash gewann dieses Rennen 2008, seine Mutter war 2009 erfolgreich und so könnte der Nachkomme der beiden Top-Pferde in die großen Fußstapfen seiner Eltern treten.
Sechs Starts und ebenso viele Siege stehen für den Dreijährigen zu Buche, der in den Farben von Philippe Allaire startet. Nachdem er zuletzt im Prix Paul Viel spät als Nichtstarter gemeldet wurde, schlug in diesem Rennen die Stunde von Général du Parc der von Vorjahressieger-Trainer Fréderic Prat vorbereitet wird. Davor musste sich der Hengst allerdings mehrfach vom Vorausfavoriten dieser Prüfung geschlagen geben und so darf man gespannt sein, ob er den Spieß umdrehen kann.
Hinter den beiden “männlichen” Stars des Jahrgangs sind die weiteren Hengste in diesem Rennen immer von den beiden Starts geschlagen worden. Ausnahmen bilden nur Grisbi du Persil und Garibaldi die sich erstmals auf gehobenem Niveau vorstellen werden.
Der Rennrekord in dieser Prüfung steht übrigens bei 1:13,6 / 2.700 m und wird gehalten von Vanika du Ruel die diesen bei ihrem Sieg 2012 aufstellen konnte.