Trabrennen in Schweden: Konung Gustaf V’s Pokal

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von Urs Bruder

Konung Gustaf V’s Pokal

9. Mai 2020 (18:42 Uhr), 2.140 Meter, Åby

Zukünftige Stars des Trabrennsports zeigen am Samstag in Åby ihr Können, kämpfen auf Gruppe-I-Ebene um den Konung Gustaf V’s Pokal. Starstatus erlangt haben bereits Billie De Montfort und Cyber Lane, sie werden sich im Algot Scotts Minne ein spannendes Duell liefern.

1949 spendete der damalige schwedische König Gustaf V einen Wanderpokal an die Trabrennbahn in Åby. Der seither dort ausgetragene Konung Gustaf V’s Pokal wendet sich an vierjährige Hengste und Wallache, die in diesem Alter in Schweden auch das Derby bestreiten. Am 24. April fanden in Åby drei Vorläufe statt, die jeweils vier Erstplatzierten qualifizierten sich für das Finale.

Die Trabrennbahn in Åby ist eine von nur zwei schwedischen Bahnen, bei der auf der Zielgeraden die Innenspur benutzt werden kann. Den kostenlosen Livestream zu allen schwedischen Pferderennen erhält man auf der offiziellen Rennsportseite ATG.

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Die Favoriten:

1 – Osterc lief bis Ende letzten Jahres in den USA, wo er es ins Finale der Hambletonian Stakes schaffte und im Vorlauf nur knapp an Green Manalishi gescheitert war. Seine ersten Auftritte in Schweden waren enttäuschend, weshalb sein nie gefährdeter Start-Ziel-Sieg im 2. Vorlauf des Konung Gustaf Pokal überraschte. Mit der „1“ hat er beste Voraussetzungen sich erneut an die Spitze zu setzen.

2 – Aetos Kronos galt nach seinem Sieg im E3 Finale als klarer Favorit im letztjährigen Svenskt Trav-Kriterium, verfiel dort jedoch in Galopp. Beim Saisondebüt bekam er es im Vorlauf gleich mit Green Manalishi und Upset Face zu tun, die er auf der Zielgerade ziemlich locker stehen ließ. Mit Startnummer 2 ist er wieder ein Siegkandidat.

3 – Click Bait ging als 24:1 Außenseiter in seinen Vorlauf und schaffte es, sich trotz äußerer Startposition an die Spitze zu setzten. Favorit Power zog im Schlussbogen an ihm vorbei, doch offenbarte Click Bait riesigen Kampfgeist, holte sich kurz vor der Linie den Sieg zurück.

4 – Power beendete beide Starts in diesem Jahr „nur“ auf Platz 2, dennoch gilt er weiterhin als Derbyfavorit. Der Gewinner des Trav-Kriteriums war beim Jahresdebüt an Upset Face gescheitert und hatte im Vorlauf den Sieg an Click Bait verschenkt. In beiden Rennen war die Rennsituation für ihn ungünstig, das kann von Startplatz 4 jetzt besser aussehen. Beim letzten Start lief er die letzten 800 Meter in 1.08.5.

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Trabrennen
Trabrennen, Foto: TT

5 – Green Manalishi wurde bei seiner Rückkehr aus den USA fast wie der Messias empfangen. Der in Schweden gezüchtete Muscle Hill-Sohn hatte als Zwei- und Dreijähriger in den USA rund eine Million Dollar gewonnen und zählt, zusammen mit Power, zu den großen Derbyfavoriten. Gleich bei seinem ersten Auftritt in Schweden bestätigte er die schon in den USA gezeigten Startprobleme, musste trotz Nummer 1 seinen Vorlauf von weit hinten angehen. Björn Goop brachte ihn im Zieleinlauf dennoch ganz nach vorne, wo er von Aetos Kronos aber noch abgefangen wurde. Für ihn war dieser Start nicht nur der erste nach einer halbjährigen Pause, es war auch sein erstes Rennen über mehr als eine Meile. Er wird nun ohne Eisen in den Endlauf gehen.

6 – Don Fanucci Zet gewann sechs seiner neun Starts und setzte sich in diesem Jahr schon zweimal gegen ältere Gegner durch. Der Daniel Redén-Schützling ging als Favorit in seinen Vorlauf, war auf den letzten 500 Metern auch das schnellste Pferd, konnte Osterc aber nicht mehr aufhalten.

7 – Upset Face bezwang Power beim Saisondebüt von der Spitze aus. Diese Taktik wendete er auch in seinem Vorlauf an, war gegen Aetos Kronos und Green Manalishi aber letztlich ohne Chance.

11 -Admiral As verfiel im Vorlauf nach dem Start kurz in Galopp, fand sich weit hinter dem Feld wieder, schaffte es dennoch sich mit Platz 4 ein Ticket für den Konung Gustaf Pokal zu ergattern. Der Wallach hat schon acht Siege auf dem Konto, wird es aus der zweiten Startreihe aber schwer haben.

Fazit:

Äußerst beeindruckend war der Auftritt von Aetos Kronos bei seinem Jahresdebüt, er ist das zu schlagende Pferd. Green Manalishi lief im Vorlauf hinter ihm über die Linie, könnte mit dem Rennen in den Beinen und den neuen Erfahrungen im Kopf den Spieß nun aber umdrehen. Die Klasse dazu hat er allemal.

Green Manalishi – Aetos Kronos –  Osterc

Algot Scotts Minne

9. Mai 2020 (18:20 Uhr), 1.640 Meter, Åby

Vor zwei Wochen hatten Cyber Lane und Billie De Montfort in Åby auf der Innenspur versucht das Paralympiatravet (2.140 m) zu gewinnen, schafften es aber nicht mehr Elian Web einzuholen, mussten sich mit Rang 2 und 3 zufriedengeben. Nun messen sich die beiden an gleicher Stelle noch einmal, diesmal über die Sprintstrecke.

Cyber Lane gewann 2017 das Svenskt Travderby und 2018 den Copenhagen Cup. Trotz Starts aus der zweiten Reihe konnte er sich beim Jahresdebüt direkt im Peterson-Broddas Minne durchsetzen, hat bislang also wenig falsch gemacht. Billie De Montfort geht mit der Erfahrung von 85 Gruppe-Rennen in den Algot Scotts Minne. Die neunjährige französische Stute zeigte in diesem Winter in Frankreich mehrere gute Leistungen, gewann den Prix de Bourgogne. Beim zweiten Start nach der Pause und mit Björn Goop im Sulky gilt sie als Favoritin.

Cokstile machte im letzten Jahr auf sich aufmerksam, als er den Gran Premio Delle Nazioni vor Vitruvio und Vivid Wise As gewann. Trotz kurzem Aussetzer wurde er bei seinem Saisondebüt am 22. April in einer Zeit von 1.09.9 gestoppt, hat es mit der „10“ nun aber schwer. Son Of God war vor drei Wochen in der Guldbjörken in extrem offensiver Fahrt auf den 2. Platz gespurtet. Mit Örjan Kihlström im Sulky muss mit einer ähnlichen Taktik gerechnet werden, was an der Spitze für Turbulenzen sorgen könnte. Racing Mange war zusammen mit Cyber Lane als Favorit in den Peterson-Broddas Minne gegangen, belegte nach ungünstigem Rennverlauf aber nur den 5. Platz. Vielleicht ist er am Wettmarkt der am meisten unterschätzte Starter.

Cyber Lane – Billie De Montfort – Racing Mange

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