Er hat alles – sogar einen recht sehenswerten Spielfilm. Mine that Bird heißt er und war der Kentucky Derby Sieger 2009. Mit einigen Besonderheiten. Mine that Bird ist ein Wallach und gewann (als einer von 9 Wallachen überhaupt) nicht nur das Kentucky Derby, er machte auch in den anderen Rennen der Triple Crown keine schlechte Figur und wurde einmal Zweiter und einmal Dritter.
9.500$ wurden für ihn auf den Tisch gelegt, als er beim 2007 Fasig-Tipton Kentucky October Yearling Sale über die “Ladentheke” ging. Nicht sonderlich viel. Umso besser für die Besitzer, denn Mine that Bird gewann einige Stakes Rennen in Toronto und machte seine Sache so gut, dass amerikanische Besitzer auf ihn aufmerksam wurden. Für 400.000 Dollar wechselte der Wallach nun nach Amerika und er lief im Breeders Cup Juvenile. Doch die Ernüchterung kam schnell, Mine that Bird wurde Letzter und beendete seine Zweijährigensaison und einem erneuten Trainerwechsel. Chip Woolley zeichnete sich nun für ihn verantwortlich und bereitete im neuen Jahr das Pferd auf seine Rennen vor. Mine that Bird wurde mal Zweiter, mal Dritter, doch vor allem durch seine Zweijährigensiege war er qualifiziert für das Kentucky Derby, wo er auch laufen sollte – komme was da wolle. Trainer Woolley fuhr ihn trotz eines gebrochenen Fußes höchstpersönlich in einem Trailer von New Mexico nach Kentucky.
Über Nacht hatte der Regen das Geläuf in Churchill Downs jedoch in einen Sumpf verwandelt und Mine that Bird schien damit ebenfalls nicht klarzukommen. An der Startmaschine fiel er gleich acht Längen zurück, Jockey Calvin Borel jedoch dirigierte ihn so clever und schonend durchs Feld, dass nicht mal der Rennkommentar ihn überhaupt sieht, bevor er die Zielgerade passiert. Mit seinem gigantischen Speed schob Mine that Bird sich einfach einmal durch, schlüpfte schnell durch eine Lücke und ging den anderen Pferden mit über sechs Längen davon. Für 2$ gab es bei seinem Sieg 103,20$.
Eine Eintagesfliege war er deswegen noch lange nicht. Denn in den Preakness Stakes zeigte er, dass er auch gegen Ausnahmepferde eine gute Figur machte. Rachel Alexandra gewann knapp die Preakness Stakes, ein paar Meter weiter hätte Mine that Bird sie gestellt – von ganz hinten kommend, wie es seine Art war. Im Vorfeld waren Trainer und Besitzer skeptisch, denn die Distanz von 1 3⁄16 Meilen war zu kurz für das Pferd, das wusste man. Dass es dennoch so knapp wurde, ist nur Mine that Birds unglaublichem Antritt zu verdanken, den er auch in Pimlico zeigte.
In den Belmont Stakes wurde er schließlich Dritter nach einem starken Kampf mit Dunkirk und Charitable Man. Seine Gewinnsumme zum Ende seiner Karriere belief sich auf: 2.228.637$ Er wurde 2015 in die Canadian Horse Racing Hall of Fame aufgenommen und 2009 zum New Mexico Horse of the Year gewählt.
Heute lebt Mine that Bird auf einer Farm in Roswell und erfreut sich seines Lebens. Als Wallach. Der 50-1 Außenseiter hat keine Verpflichtungen und empfängt hin und wieder treue Fans.