Aktuell darf Deutschland mal wieder was wählen. Genauer gesagt Turftdeutschland und wenn ihr noch nicht mitbekommen habt, dass RaceBets den Champion des Jahrhunderts wählt, während ihr diesen Artikel lest … ja, also dann weiß ich auch nicht. Jedenfalls wird hier das Lieblingspferd der Deutschen gewählt. Einzige Bedingung – es muss eben auch aus Deutschland kommen, was bedeutet, dass mein geliebter Overdose schon mal raus ist. Gerade jetzt läuft die Nominierungsphase und jeder darf seinen Favoriten eintragen. Das kann ein ganz kleiner Name sein, der nur wenigen etwas sagt, es darf aber natürlich auch der altehrwürdige Oleander sein, der dreimal den Großen Preis von Baden gewann – den ihr aber vermutlich nicht mehr live gesehen habt. Hier geht es wirklich nur darum, wer euer Liebling ist – Objektivität muss da nicht bei sein. Eine Begründung darf ebenfalls der Nominierung hinzugefügt werden.
Ich, als mündige Bürgerin, habe auch gewählt. Könnt ihr erraten, wen ich gewählt habe? Natürlich könnt ihr das – zumindest einen davon. Allerdings habe ich mir die Freiheit genommen, zwei Pferde zu nominieren. Einer davon ist:
Torquator Tasso
Warum ich Torquator Tasso wähle, dürfte wohl jedem klar sein. Ich habe das Pferd in Köln bei seinem ersten Sieg erlebt und gesagt: Der da ist’s und ich hatte recht. Klar, vielen dürfte der Arc-Sieg im Gedächtnis bleiben, aber besonders faszinierend finde ich an Torquator Tasso den Kampfgeist. Bei fast all seinen Rennen landete er immer unter den ersten Dreien, nur wenige Male gab es einen Ausrutscher (so war er auf seiner Heimatbahn Mülheim einfach nicht dazu zu bewegen, besonders schnell zu laufen – ist ja Training). Und der zweite Versuch im Arc, der hat mich wirklich begeistert. Von einer unmöglichen Startbox so heran zu fliegen, zeigt einfach, dass wir es hier mit einem Ausnahmepferd zu tun haben, wie Deutschland es nur selten sieht. Sein Arc Sieg selbst natürlich unvergessen. Aber auch sein zweiter Platz in Ascot, wo alles gegen ihn sprach. Torquator Tasso hat immer sein bestes gegeben und sein Bestes war auch das Beste, was Deutschland seit einer Ewigkeit hatte. Deswegen ist er für mich einfach die logische Wahl.
It’s Gino
So nah, war Deutschland nie an einem Arc Sieg dran, bis dann schließlich Danedream und Torquator Tasso kamen. It’s Gino dürfte aber vielen gar nicht mehr im Gedächtnis sein, für viel Furore hat er auch als Deckhengst nicht gesorgt. Aber bei Zarkavas Arc schlug seine Sternstunde. Dabei war der Hengst nie schlecht. Er gewann all seine Auftritte bis zum Hansa-Preis, danach wurde “nur” noch Dritter oder Zweiter. Aber vor wem er einkam, das war immer schon interessant. Adlerflug, Schiaparelli, Getaway, Kamsin, Prince Flori, Soldier of Fortune, Duke of Marmalade, um nur einige der Gruppe-Sieger zu nennen, die It’s Gino schlug. Und bei Zarkavas Arc da sieht man plötzlich diesen tapferen Kerl vorwärts marschieren. Und wie. Ich mag Pferde, die kämpfen und It’s Gino hat an dem Tag alles gegeben. Komplett unterschätzt. Jeder konzentrierte sich auf Schiaparelli, Getaway und Kamsin (aus deutscher Sicht), während It’s Gino vorne das Rennen seines Lebens lief. Ein so treuer Kämpfer muss einfach mit auf die Liste.