Turfteufel: Das 176. Grand National – die Änderungen

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Manche hassen es, viele lieben es. Das Jahreshighlight im National Hunt Kalender, das Grand National in Aintree. Am Samstag steigt die 176. Grand National und wer weiß – vielleicht gibt es dieses Jahr wieder einen Doppelsieger mit Corach Rambler? Dieses Jahr wurde das Grand National noch einmal deutlich verändert, aufgrund der jüngsten Beobachtungen und Probleme. Dies führt zu ein paar Verschärfungen der Regeln. Jedes Jahr nach dem Rennen wird analysiert, welche Dinge zu Unfällen geführt haben und somit eine entsprechende Änderung vorgenommen. Diese sind im Grand National folgende:

  • Das Starterfeld wurde auf 34 Pferde limitiert. 
  • Es wird ab sofort nur noch Standing Starts in Aintree geben, nicht nur für das Grand National, sondern für alle Rennen der Saison.
  • Der erste Sprung wurde näher an den Start verlegt, damit die Pferde von dort aus nicht zu viel Tempo aufnehmen und um Stürze zu verhindern.
  • Das Grand National wird vorverlegt, um mit einer früheren Startzeit besseren Boden zu gewähren.
  • Eine Parade findet nicht mehr statt, nachdem letztes Jahr, während den Vorbereitungen, Tierschützer das Geläuf gestürmt haben. 
  • Die Hindernisse und Gräben werden mit Schaumstoff gesichert, außerdem werden bei Hindernis 11 (und 27) Einsprungstelle und Landepunkt auf dasselbe Höhenlevel angeglichen. Becher’s Brook bleibt unverändert.
  • Das Grand National Review Panel schaut sich die letzten acht Rennen aller startenden Pferde an. Bei mindestens der Hälfte der Rennen darf das Pferd keinen Fehler an den Sprüngen gemacht haben – egal welcher Art, ansonsten ist es nicht startberechtigt.
  • Das Rating für die teilnehmenden Pferde wurde angehoben, damit zu schwache Pferde nicht im Feld verbleiben. 

Besonders eine der Änderungen halte ich für extrem sinnvoll – die Verlegung des ersten Sprungs. Zu viel Tempo am ersten Sprung sorgt oft für reiterlose Pferde und reiterlose Pferde sind ein großes Risiko, auch wenn Aintree massive Auslaufzonen hat, so bleiben Pferde eben Pferde, die laufen, wohin sie wollen. 2019, als Up for Review von Vintage Clouds angerempelt wurde, war dies der erste Fatality seit 2012, allerdings auch ein absoluter “Freak Accident”, denn Up for Review stürzte gar nicht, Vintage Clouds hingegen erwischte ihn beim Aufstehen an der Brust und brach ihm dabei die Rippen. Durch ein geringeres Tempo (das aber auch nicht zu niedrig sein darf, sonst wird es schwer, über den Sprung zu kommen), kann man hier Druck rausnehmen. 

Vermutlich fragen sich jetzt viele, warum Becher’s Brook, einer der bekanntesten und schwierigsten Sprünge, nicht verändert wurde. Tatsache ist aber, dass der Becher’s schon lange seinen Schrecken verloren hat, seit über fünf Jahren kam es dort nicht mal zu einem Sturz von Pferd oder Reiter. Er wurde bereits 2011 entschärft, dass er seit 2013 nicht mehr zu den “berüchtigten” Hindernissen des Grand Nationals gehörte. Das hat damit zu tun, dass die Einsprungstelle und der Landepunkt bereits vor über zehn Jahren angepasst wurden und die Pferde nicht mehr so “überrascht” werden. Dies wurde nun auch bei weiteren Hindernissen angepasst in diesem Jahr. Canal Turn und The Chair bleiben unverändert, am Canal Turn (der spektakulär aussieht), ist aber generell die Sturzrate schon immer sehr niedrig gewesen. 

Ob das Starterlimit von 34 Pferden voll ausgereizt wird, ist noch nicht zu sagen, denn noch sind die Final Declarations nicht gemacht worden, was auch eine Bodenfrage ist. Einige Trainer haben schon angekündigt, dass bei unpassendem Boden Pferde nicht laufen, der Regen geht immer noch auf Liverpool runter, noch ist es soft to heavy, allerdings wird auch ein bisschen Sonne erwartet, vor allem am Grand National Day. Das wäre Corach Rambler sicher recht.

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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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