Turfteufel: Der Arc ruft

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Am Sonntag ist es wieder soweit, der Arc wird ausgetragen, das prestigeträchtigste Grasbahnrennen der Welt in Paris Longchamp. Ob wir mit einer deutschen Beteiligung rechnen können, ist dieses Jahr fraglich, denn es regnet und regnet. Und im Gegensatz zu Torquator Tasso hat Fantastic Moon unsere deutsche Hoffnung in diesem Jahr, leider nicht so gerne nasse Füße. Derzeit wird abgewartet. Sollten die Bodenbedingungen sich aber nicht verändern, wird er nicht laufen. Das verstehen einige Fans nicht, aber warum ein Pferd ein so schweres Rennen laufen lassen, wenn es nicht die Bedingungen vorfindet, die ihm schmecken? Momentan lässt sich nicht absehen, wie viel es noch regnen wird, gestern hieß es noch Regen am Sonntag, heute wieder nicht mehr, daher ist die Wetter-App mal wieder die am meisten gecheckte App in Deutschland – so kurz vor diesem Monster-Rennen.

Sosie heißt derzeit der Favorit, weil er den eigentlichen Favoriten des Arcs, Look de Vega, ziemlich überzeugend im Prix Niel schlug. Auf weichem Boden. Wer allerdings das Vorbereitungsrennen für den Arc kennt, weiß, dass viele dort gar nicht auf Sieg auf sind, sondern nur ihr Rennen im Bauch haben wollen, so richtig ausreiten will man dort eigentlich gar nicht. Delius und Sosie waren dort also vor Look de Vega, beide werden auch im Arc dabei sein, soooo viel muss das aber für Sonntag gar nicht bedeuten. Im Prix du Jockey Club allerdings wurde voll ausgeritten und da war Look de Vega vorne und Sosie Dritter – und das deutlich. Es bleibt also spannend, wer von diesem Trio am Ende am weitesten vorne landet. Ob man ihnen Geld mitgibt, ist Geschmackssache. Und die Frage nach dem Stehvermögen könnte hier bei Look de Vega auch noch erlaubt sein, denn seine Siege fuhr er auf kürzere Distanzen ein. 

Shin Emperor wäre mein Wunschkandidat, um Japan endlich mal den Arc-Sieg zu holen, aber tief in mir drin bezweifle ich das. Da kamen schon ganz anders dekorierte japanische Pferde, wie Orfevre oder Deep Impact und es hat nicht gereicht. In den Irish Champion Stakes war er hinter Auguste Rodin, der hier sehr wahrscheinlich nicht antreten wird, und Economics, der den Hengst überraschend schlug an dem Tag. Ob das reicht, um auf europäischem Boden zu bestehen, darf angezweifelt werden, am Wettmarkt ist er aber im guten Mittelfeld. Al Riffa, der Sieger aus dem Großen Preis von Berlin ist ebenfalls mit im Feld und ja – Alpinista und Torquator Tasso gewannen dieses Rennen auch, bevor sie später den Arc gewannen. Ob das aber reicht, vor allem, weil sich in dem Rennen keine Gruppe 1 Pferde befanden, ist sehr fraglich. Delius, der dritte französische Starter im Feld, musste sich zweimal Sosie beugen – schwierig. 

Bluestocking, Runner Up zu Goliath in Ascot, soll wohl nachgenannt werden. Sie mag weichen Boden (allerdings kann sie gefühlt alles, das muss man ihr lassen, gegen Goliath trat sie auf gut bis fest an).  Achtung – jetzt wird es absurder. Aber wenn es weiter so regnet, dann ist der längste Außenseiter im Feld eben auch der, der auf tiefem Boden schon gewonnen hat: Haya Zark. Bei Regen gibt’s eine kleine Wette drauf, ganz sicher. Ein eindeutiges Rennen? Überhaupt nicht. Dieses Jahr kann es durchaus Überraschungen geben. Fragt sich nur welche. 

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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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