Turfteufel: Die Derby Nachschau

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Ja, war ne grandiose, nicht getroffene Dreierwette, ne? Aber immerhin ging es mir nicht alleine so, denn umsonst stand Palladium nicht 24,3 zu 1. Nein, mit dem hat keiner so richtig gerechnet. Auch, weil die Steherabstammung auf den ersten Blick nicht so ganz ersichtlich ist. Da kann man nur den Hut ziehen, Überraschung – Liberty Racing verteidigt den Derbytitel nach Fantastic Moon nun mit Palladium. Auf der Außenspur kam der Hengst groß auf und setzte sich in einem stark umkämpften Derby knapp an die Spitze. Mit Hals rettete er den Sieg, neben dem stark innen laufenden Borna, der die ganze Zeit das Tempo gemacht hatte. Auch da wurde (und habe ich auch), am Stehvermögen gekrittelt, aber das hat er ebenfalls widerlegt. Klar, vor dem Derby kann man vieles nur vermuten und häufig werden dann Geschwister und Abstammung herangezogen. So dachte man auch im Vorfeld, dass auf dem aufgeweichten Boden die Adlerflüge Top-Karten haben. Es kam ganz anders. 

Mein am besten gelaufener Tipp war Stingray, wo viel Verwirrung um das Stehvermögen blieb, aber das hat er gerade gerückt. Steht und das ordentlich. Fünfter war er – nicht weit weg von der Musik und für einen kurzen Moment dachte man: der könnte nach vorne gehen. Alleno, meine Nummer eins, kam auf der Vier ein und mochte den Boden, den man ihm da serviert hat, einfach nicht. Schlecht ist er ja gar nicht gelaufen, dafür, dass er nicht optimale Bedingungen vorgefunden hat. Gesund ist er zurückgekommen, was man leider von meinem dritten Pferd in der Dreierwette nicht sagen kann: Anspruch. Der lahmte nach dem Rennen, wie man auf der Seite des Gestüts Röttgen vernehmen kann und das ist natürlich wahnsinnig schade. Das Geläuf in Hamburg bleibt seinem Ruf treu und wir hatten mit Team RaceBets auch ein nicht gerade tolles Rennen am Donnerstag zuvor, aber Enji kam zumindest nicht lahm raus. 

Auch Narrativo, der ja als Favorit ins Rennen gegangen war, vermochte gar nichts. Auf der Seite des Rennstall heißt es, dass er nun tierärztlich untersucht wird – ein einfach schlechter Tag wird aber auch nicht ausgeschlossen. Bitter, wenn das im Derby passiert. Augustus war am Ende dann der bessere “Lucky Owner” auf dem dritten Platz, Wintertraum wurde Sechster. Dabei hat die Mehrheit von Turf-Deutschland ihn ganz weit vorne gesehen, weil er ja auch nicht bei schwerem Boden gezaudert hat. Aber in Hamburg ist immer alles anders. Außerdem muss man auch noch Glück, eine gute Position und einen guten Ritt haben. Das ist nicht garantiert, niemand macht dir Platz, es sind alle da, um das Derby zu gewinnen. 

Tiamo Hilleshage, meine letzte Wette, mochte seinen Rennverlauf nicht. Für ihn hätte es aber dann wieder ein bisschen mehr regnen können im Vorfeld, denn Wind und Sonne haben das Geläuf erneut verändert und für ihn hätte das besser aussehen können, wenn eben … tja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Hinterher sind bekanntlich alle schlauer. Aber Palladium? Tja, den hatte halt kaum einer auf dem Zettel? Warum eigentlich? Wegen seiner Abstammung? In der Union war er immerhin Vierter, sein Debüt gab er siegreich vor Stingray. Okay, der stand noch länger, vermutlich war man der Meinung, dass er nicht viel geschlagen hat. Tja – falsch gedacht – wir haben nun unseren Derbysieger. Und man darf gespannt sein, welche Formen sich noch umkehren und welche sich noch bestätigen im Laufe des Jahres.

Zum Derby

Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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