Die Düsseldorf Nachschau

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Da ist die Diana auch schon wieder Geschichte. Toskana Belle schockte die Zuschauer und ließ die Kasse klingeln, als sie, doch recht überraschend, die Nase vorn behielt. In der schnellsten Diana aller Zeiten. 96 Kilo bekam sie am Ende für diese Leistung und bescherte Trainer Andreas Wöhler den 6. Diana-Sieg in Folge. Wagnis (wieder aus einer sehr schlechten Startbox), kämpfte sich zwar heran, doch Markus Klug wird wohl ein Derby-Dé jà-vu gehabt haben, denn schon wieder entgeht ihm der Gruppe 1 Klassiker ganz knapp. Auf dem dritten Platz landete überraschenderweise Mylady, die scheinbar eine Vorliebe für die Düsseldorfer Bahn hat. Mountaha kam auf dem vierten Platz ein.

Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Besucher natürlich in Strömen, es war voll auf der Bahn und zwar richtig. Eine Wohltat, wenn man an die letzten beiden Jahre denkt, wo pandemiebedingt der Rennsport häufig das Nachsehen hatte und das, obwohl andernorts wieder vor deutlich größerem Publikum gespielt oder gesportelt werden durfte. Dieses Jahr war es endlich wieder anders und man konnte bereits weit vor dem ersten Rennen merken, wie voll es an diesem Tag werden würde. Die Autos stauten sich bereits am Berg und wer konnte, ließ sich vom Shuttlebus bequem hoch und runter fahren. Mit Henkel als Sponsor kam wieder ein breitgefächertes Publikum. Viel Nachwuchs, für den reichlich geboten wurde und starke Rennen.

Denn die Diana war nicht das einzige Highlight des Tages, mit dem Fritz Henkel Stiftung-Rennen gab es noch ein Gruppe III Rennen, sowie ein Auktionsrennen, und zwei Ausgleich II. Rennsporttechnisch also ebenfalls ein großartiges Programm. Wenn man sich mit den Rennbahngängern unterhält, von denen viele zum ersten Mal dort waren, sah man Staunen. Eine Dame sagte mir: “Ich wusste nicht, dass es hier so etwas gibt. Das kenne ich nur aus dem Fernsehen, wenn sie in England so was machen.” Kein Wunder, mit vielen Hüten gab es so ein bisschen “Ascot”-Flair. Aber auch in Deutschland hat man Spaß daran, sich hübsch rauszuputzen, unterstützt vom Hut-Wettbewerb machten sich also einige Zuschauer mit Hut auf den Weg. Kleider, Anzüge, aber auch légere Jeans. Man darf sich an einem deutschen Renntag anziehen, wie man will. 

Ein bisschen Chaos gab es natürlich auch, die Schlangen an den Getränkeständen waren extrem lang, die Caterer kamen kaum mit den Bestellungen hinterher, sodass hin und wieder auch Klagen zu hören waren, denn wenn man zu lang am Getränkestand warten muss, verpasst man natürlich die Rennen. Doch die Menschen, die gekommen waren, stellten auch Fragen, wenn sie einen sahen. “Entschuldigung? Ich bin zum ersten Mal da, wo kommen denn jetzt die Pferde?” Und dann konnte man es ihnen zeigen. Sie waren neugierig. Das ist das Wichtigste. So kommt man ins Gespräch, weitere Fragen ergeben sich und die Menschen können sich miteinander austauschen. Man sieht dann Hardcore-Zocker neben dem Erstbesucher auf der Bank sitzen und die plaudern ganz munter, obwohl sie sich gar nicht kennen.

Die Rennbahn ist dabei immer das Bindeglied. Und diese Verbundenheit die fehlt dem deutschen Rennsport häufig. In Düsseldorf konnte man davon zum ersten Mal seit langer Zeit wieder etwas spüren. Denn die Rennsportbegeisterten können so quasi die Neulinge infizieren. Und das braucht der Sport ganz dringend.

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