91 Gruppe 1 Sieger, 20 seiner Söhne haben ebenfalls für Gruppe 1 Nachwuchs gesorgt – bei Galileo kann man nur in Superlativen sprechen. Der Stempelhengst dieser Generation, der größte Vererber unserer Hemisphäre und das mit deutschen Wurzeln. Wie Coolmore bekanntgab, starb am Samstag der Champion Galileo, der aufgrund einer nicht heilenden Verletzung am Huf nach einer OP eingeschläfert werden musste. Der Hengst war noch im Frühjahr operiert wurden. Ein Schock für die Rennsportwelt.
Der 1998 geborene Sadler’s Wells Sohn aus der Urban Sea vertrat dabei die Linie der Allegretta, die über Lombard, Birkhahn und Alchemist auch Oleander mit der Neuzeit verbindet.
Schon früh erkannte man sein Talent, ihm wurde dazu attestiert, absolut unproblematisch und korrekt zu sein, was sich durch sein Leben zog. Sein späterer Hengstführer nannte ihn einen “true gentleman”.
Sein erstes Rennen für Trainer Aidan O’Brien bestritt er im Oktober 2000, wo er das Feld mit 14 Längen regelrecht zerstörte. 2001 ging man mit ihm die Derbyroute und suchte ihm ein passendes Listenrennen, dass er ebenfalls mit mehr als zwei Längen gewann. Auf Gruppe 3 Ebene wiederholte sich das Phänomen, Galileo gewann vor Exaltation sein drittes Rennen.
Das Derby war 2001 stark besetzt, doch Galileo übertraf sie an dem Tag alle und zog ihnen mit 3 ½ Längen davon, was sich auch in seinem Timeform Ranking von 130 niederschlug. “There is no weakness to him… He is a dream to ride” sagte Michael Kinane danach über ihn.
Anschließend ging es gegen die älteren Pferde in den King George VI & Queen Elizabeth Diamond Stakes, namentlich vor allem gegen Fantastic Light und Anabaa Blue. Frankie Dettori und Michael Kinane liefern sich mit ihren Pferden einen Zweikampf, aber Galileo geht auch aus diesem Rennen siegreich hervor – mit zwei Längen. Beim nächsten Aufeinandertreffen mit Fantastic Light in den Irish Champion Stakes entschied Fantastic Light den Kampf für sich, im Fotofinish gegen Galileo. Sein letztes Rennen bestritt er in den USA, wo er am Breeders‘ Cup Classic teilnahm, obwohl er noch nie auf Dirt gelaufen war. Sein letztes Rennen war keine Gala, er konnte nie zulegen und wurde nur sechster. Anschließend wurde prompt sein Wechsel ins Gestüt bekanntgegeben.
Galileos Nachkommenschaft und die seiner Söhne findet sich weltweit. Eine uns wohlbekannte Donjah zählt durch den Galileo Sohn Teofilo genauso in die Statistik, wie der zähe Potemkin über New Approach mit seinem Gruppe 1 Sieg in Italien ebenso. Einer seiner Nachkommen steht jetzt schon über allen anderen. Die Rede ist von Frankel, der als Galileo Sohn das Erbe seines Vaters hochhalten wird. Aber auch der 10 Mio $ schwere Highland Reel oder die siebenfache Gruppe 1 Siegerin Magical. Galileo ist auch der Vater von Arc Siegern wie Waldgeist oder Mogul, die gesamte Liste beträgt 91 Namen. Und da sind seine Söhne und ihre Nachkommen nicht drin. Denn über Nathaniel geht es dann weiter, zu solchen Ausnahmeerscheinungen wie Enable.
Von 2010 an war er bis 2020 durchgehend Champion Deckhengst. Seine Decktaxte war schon seit 2008 “privat”, was ungefähr 600.000€ je nach Quelle entspricht. Susan Magnier, die Ehefrau von John Magnier gab dem Hengst damals seinen Namen zu Ehren von Galileo Galilei, dessen Studien, Erfindungen und Beobachtungen die Naturwissenschaften revolutionierten. Ein passender Name für diesen Hengst.