Galopper des Jahres

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Dieses Jahr später als sonst, aber besser spät als nie: Es wird wieder der Galopper des Jahres gewählt. Das hat laaaange Tradition, seit 1957 wird das deutsche Publikum zum Wählen angehalten, später sogar an der Flimmerkiste. Das sind die glorreichen Zeiten, an die sich jeder noch gerne zurückerinnert. Nach Lavirco verschwand die Wahl aus dem öffentlichen Interesse, denn Patron Addi Furler zog sich zurück. Heutzutage weiß also nicht mehr ganz Deutschland, dass wir wählen. Und vor allem was. Na, das beliebteste Pferd! 

Häufig wird dabei gezankt – was gut ist, denn wenn es nicht hitzig wird, ist es langweilig. Auch dieses Jahr keine Ausnahme. Denn da stehen zwei Gruppe 1 Sieger gegen einen, der nicht Gruppe 1 ist, dabei hat die eine sonst überhaupt keine Gruppe 1 Platzierungen und so weiter und so weiter. Und wo ist eigentlich In Swoop? Wie kann es sein, dass ein Derbysieger nicht zur Wahl steht? Ist eigentlich ganz einfach – er wird in Frankreich trainiert, zählt somit nicht als Deutscher und raus ist er. Selbst wenn er ab diesem Jahr dreimal den Arc gewinnt, ist er nicht wahlberechtigt. Das ist die Regel, an die sich gehalten wird. 

Genauso wie die Regel, wer die Kandidaten eigentlich aufstellt. “Wer hat diiie denn ausgesucht?”. Die werden vorselektiert, von Journalisten. Das finale Ergebnis der Top Drei wird dann erst der Öffentlichkeit präsentiert. Halbwegs demokratisch – so funktioniert diese Wahl eben. Und schon hat man seine drei Wahlpferde. Die da wären:

Torquator Tasso

Machen wir uns alle nichts vor, ich bin parteiisch, was dieses Pferd angeht, ich würde ihn auch zehn Mal wählen, wenn ich könnte und nach den Leistungen ist er natürlich ganz oben. Warum auch nicht? Torquator Tasso kennt keine schlechten Leistungen – nur schlechte Rennverläufe (Baden-Baden lässt grüßen) und selbst dann gibt er alles. Das Derby war ein Paukenschlag und so hat er auch weitergemacht. Dazu ist er als Adlerflug-Sohn eine herausstechende Erscheinung, die zum Angucken einlädt. Dann läuft er noch in altehrwürdigen Farben, hat eine Underdog Story (was haben sie noch über seinen Start im Derby gelacht) und einen jungen Trainer, der jetzt ganz plötzlich im Rampenlicht steht. Das ist doch wie gemacht, um Galopper des Jahres zu werden.

Sunny Queen 

Torquator Tasso wurde seit Hamburg nur einmal von einem deutschen Pferd geschlagen. Und das war in München, als Sunny Queen eine wahre Kampfleistung zeigte, um sich die Krone aufsetzen zu können. Sie bezwang ihn in einem wahren Thriller und ließ keine Sekunde locker. Das muss man natürlich honorieren, denn Sunny Queens Vorleistungen sprachen nun gar nicht dafür. Sicher, sie war Listensiegerin, aber in Baden-Baden war sie nur Vierte, gegen die besten Stuten des Jahrgangs. Die Diana nahm sie erst gar nicht mit, denn eine Verletzung zwang sie zur Pause. Ihre Höchstleistung zeigte sie daher erst Ende des letzten Jahres, als sie mit viel Herz an Torquator Tasso vorbeizog und sich so einen Platz in der Wahl sicherte.

Quian 

… traf niemals auf die beiden anderen beiden, denn er ist Spezialist. Spezialist für die weiten Wege und durchaus ein harter Hund. Als er Mitte des Jahres so richtig in Schwung kam, gewann er binnen kürzester Zeit erst Mal drei Rennen, bevor er sich in Dortmund den Klassiker schnappte und im St. Leger siegreich über die Ziellinie ging. Damit war er aber noch lange nicht fertig, denn sein Highlight stand erst noch an. In Hoppegarten trumpfte er beim Oleander-Rennen – Gruppe 2 auf und zeigte erneut seine Klasse. Als Schimmel ist Quian natürlich ein Hingucker, der dazu noch ein talentiertes Pferd für die weiten Wege ist.

Tja – und wer soll nun euer Herzblatt sein? 

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Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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