Turfteufel: Galopprennen und Tierschutz?

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Sind Galopprennen und Tierschutz eigentlich vereinbar? Das wird häufig gefragt und viele Tierschützer meinen, das wäre nicht möglich. Aber warum denn nicht? Sport ist per se keine Tierquälerei und er kann tatsächlich auch tierschutzgerecht stattfinden. Ich meine, warum soll das nicht gehen? Leistung kann pferdegerecht sein und wenn man mal darüber nachdenkt, dann kann man sicherlich auch noch Sachen optimieren, die vorher nicht so super gelaufen sind. Das gilt aber nicht nur für den Rennsport, sondern für sämtliche Pferdehaltung, die vor gar nicht so langer Zeit noch ziemlich gruselig war. Aber was macht der Rennsport denn überhaupt für den Tierschutz?

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Zunächst einmal gibt er englischen Vollblütern eine Aufgabe, um den Fortbestand dieser doch sehr kleinen Population zu sichern. Das bedenken viele Tierfreunde gar nicht. Irgendwann hat sich der Mensch etwas bei der Erschaffung der verschiedenen Rassen gedacht. Sei es der Dackel oder das englische Vollblut. Entsprechend hat das Pferd besondere Gesichtspunkte, die anderen Pferden fehlen. Das englische Vollblut ist kein klassisches Reitpferd und hat auch nicht die typischen Reitpferdepoints, nach denen moderne Reitpferderassen gezüchtet werden. Es ist auf Schnelligkeit, Härte und Frühreife ausgelegt. Klar, es veredelt auch moderne Pedigrees in der Warmblutzucht (teilweise sind die ja schon dreiviertel Vollblut), aber es hat eben auch sein eigenes Zuchtziel. Und möchte vor allem laufen. Mit der Zucht der englischen Vollblüter und der dazugehörenden Rennen sorgen wir dafür, dass dieses Pferd nicht obsolet wird und am Ende nur noch als trauriges Überbleibsel im Zoo zu sehen ist.

Dann möchten auch die Rennsportler natürlich gesunde Pferde an Körper und Geist. Und man kann schon mit Fug und recht behaupten, dass die Vollblutaufzucht dahingehend seinesgleichen sucht. So viel Platz, so viel Weidefläche, so viele Spielkameraden – das ist nicht selbstverständlich. Wenn Lieschen Müller sich einen Aufzuchtplatz für ihr privates Fohlen sucht, dann wird sie Schwierigkeiten haben, etwas Vergleichbares zu finden. Dahingehend hat die Rennsportindustrie einfach andere Voraussetzungen und so wachsen die Jungpferde regelrecht traumhaft auf. In einer Herde mit Gleichaltrigen, aber auch Älteren, die mal für Ordnung suchen, damit die Jungspunde gut sozialisiert sind und später im Leben keine Probleme bekommen.

Doch es bleibt für viele gerade die Arbeit mit den Jungpferden, bei denen sie meinen, dass das nicht viel mit Tierschutz zu tun hat. Doch Jungpferdearbeit ist eine verantwortungsvolle Sache und wenn man am Ende ein Pferd im Rennen sieht, das mit Freude dabei ist und sein Bestes geben will, dann hat die Arbeit funktioniert. Gerade mit den Jüngsten ist es sehr wichtig, eine gute Basis zu finden, die spielerisch und ohne Zwang, aber mit Erziehung abläuft. Pferde, die nicht händelbar an der Startmaschine sind oder Pferde, die sich nur unter Morddrohungen satteln lassen, sind für den Sport nicht tragbar und es ist die Aufgabe der Ställe, den Jungspunden all das schmackhaft zu machen. 

Das generelle frühe Anreiten ist vielen ein Dorn im Auge. Was hat das mit Tierschutz zu tun, fragen sich da viele? Nun, das ist vielleicht erst auf den zweiten Blick ersichtlich. Auch wenn es ja viele nicht glauben, so ist doch wissenschaftlich bewiesen, dass das (englische) Vollblut frühreif ist und seine Wachstumsfugen sich deutlich weiter geschlossen, als bei anderen Rassen mit zum Beispiel zwei Jahren. Sie sind nicht vollständig verschlossen (denn das Pferd ist nicht ausgewachsen), doch ein Tierarzt checkt vorab eben auch, ob dort alles soweit ist, dass das Pferd an einem Rennen teilnehmen kann. Der Clou ist aber eine andere Sache, die sich daraus ergibt. Rennpferde, die früh angeritten werden (also im üblichen Alter), sind deutlich seltener verletzt oder krank als Rennpferde, die später angeritten wurden. Auch das haben Studien ergeben. Sie brauchen das frühe Training, damit sich Sehnen, Muskeln und Organe entsprechend bilden und der Sport auch ausgeübt werden kann.

Auch das hat etwas mit Tierschutz zu tun. Dem Pferd die bestmögliche Ausbildung und das bestmögliche Training zu geben, damit es gesund und munter darin “arbeiten” kann. 

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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