Wann immer man nach Iffezheim fährt, ist es für denn Rennsportfreund ein bisschen wie nach Hause kommen. Gerade jetzt, bei bestem sommerlichem Wetter, wenn alles in Blüte steht. Iffezheim ist ein bisschen anders, weil es eben so klein ist. Fährt man auf andere Rennbahnen, dann ist da noch sehr viel Stadt drumherum, wo man das Rennbahnfeeling noch gar nicht so recht erfährt (die Auffahrt auf den Düsseldorfer Grafenberg kommt dem vielleicht noch nahe), doch in Iffezheim ist sie einfach da. Die Rennbahn. Wenn man die Suchmaschine nach Iffezheim bemüht, dann sieht man Rennpferde und Statuen von Pferden. Eine Stadt für den Rennsport. Und das macht es irgendwie besonders. Schwer zu erklären, für diejenigen, die noch nicht da waren – wer aber schon einmal da war, weiß, was ich meine.
Das Frühjahrsmeeting erwartet uns und mit ihm einige hochkarätige Rennen, auf die sich die Rennsportfreunde freuen können. Vor allem natürlich der erste Auftritt von Torquator Tasso nach seinem Arc-Sieg in heimischen Gefilden. Auf den werden alle Augen gerichtet sein. Aber beim Frühjahrsmeeting gibt es eben auch etwas anderes als nur Highlights für den Standard (die 2400m die zwar wichtig sind – aber nicht unserer Population an Rennpferden entsprechen). Hier kommen auch Meiler, 2000m-Pferde und Flieger auf ihre Kosten. Es ist für alle was dabei. Sowohl für die Aktiven, als auch die Zuschauer. Und natürlich finden sich auch Rennen für den Basissport, denn ohne den ist es unmöglich, Rennsport aufrecht zu erhalten. Mitnichten hat jeder Besitzer einen Gruppe 1 Sieger im Stall (obwohl das sicherlich jeder gerne hätte).
Das vielfältige Programm macht so einen Tag auf der Rennbahn generell zu etwas Besonderem. Und dem Wetter ist es sowieso egal, ob er den Sieger in einem Gruppe 1 Rennen oder einem Ausgleich IV trifft – Geld bekommt er in beiden Varianten. Wer also möchte, kann sich einen Picknickkorb machen und von Mittags bis abends den Rennen beiwohnen. Das machen viele, wenn man sich umschaut. Vor allem, weil sowohl Frühjahrsmeeting als auch Große Woche häufig das gute Wetter gepachtet haben. So kann man dann in der Sonne sitzen und die schnellen Pferde genießen. Ein guter Grund, nach Iffezheim zu kommen, selbst, wenn man noch keine Berührungspunkte mit Galopprennen hatte.
Natürlich atmet man auf jeder Rennbahn auch eine gewisse Historie mit ein, auch in Iffezheim. Dort gedenkt man immer noch den Helden, wie Oleander oder Kincsem, doch auch andere Größen konnten sich dort unsterblich machen – auch in der jüngeren Vergangenheit, wie Danedream oder Torquator Tasso, die beide anschließend den Arc gewannen, nachdem sie aus Iffezheim kamen.
Immer, wenn man am Geläuf steht, hat das eben dieses Home-Flare. Und trotzdem ist es auch immer etwas Besonderes. So richtig beschreiben kann man das nicht, es ergeht aber vielen Menschen ähnlich, wenn sie nach Iffezheim kommen. Es ist ein bisschen wie das Lieblingshotel im Urlaub, wo man weiß, dass alles so ist, wie es (für einen selbst) sein soll und man immer freundlich begrüßt wird, weil man wieder vorbeigekommen ist. Bisher konnte ich auch noch jeden Nicht-Rennsportler für Iffezheim begeistern, den ich mit hingeschleppt habe. Offenbar springt der Funke da einfach über. Und so muss es auch sein.