Ipi Tombe

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Ipi Tombe wurde von Peter J. Moor, dem Vorstandsvorsitzenden der Thoroughbred Breeders Association of Zimbabwe, gezogen. Das Land befand sich in Aufruhr und stand kurz vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, nachdem die Regierung ein Gesetz zur Landreform erlassen hatte, das zur Beschlagnahmung und Umverteilung von Gestüten führte. Die Enkelin von Mr. Prospector wurde auf der Jährlingsauktion von Zim Nation in Harare für umgerechnet 30 US-Dollar verkauft. Sie wurde von einer vierköpfigen Partnerschaft erworben und erhielt den Namen Ipi Tombe, was in der Xhosa-Sprache (eigentlich: „ipi ntombi“) so viel bedeutet wie „Wo ist das Mädchen?“.

Ipi Tombe wurde von der führenden Trainerin Simbabwes, Noelene Peech, trainiert und begann ihre Rennkarriere im Alter von drei Jahren. Sie absolvierte fünf Starts auf dem Borrowdale Park Racecourse in Harare, wo sie vier Siege und einen zweiten Platz errang. Aufgrund ihres Vermögens gelang es ihren Trainern, sie an eine Gruppe von 22 südafrikanischen Investoren zu vermitteln, die Ipi Tombe mit nach Südafrika nahmen, wo es deutlich mehr für die Stute zu verdienen gab. 

Ihr Debüt dort gab sie am 9. März 2002, als sie Zweite in der südafrikanischen Triple Tiara auf der Turffontein-Rennbahn in Johannesburg wurde. Anschließend verlor Ipi Tombe nie wieder ein Rennen. Sie gewann die South African Oaks, die South African Fillies Guineas und die Woolavington Stakes, doch ihr wichtigster Sieg im Jahr 2002 war das prestigeträchtigste Rennen des Landes, das Durban July Handicap auf der Greyville Racecourse in Durban. In diesem Gruppe 1 Rennen trat sie gegen die besten Pferde aus dem ganzen Land an, darunter viele ältere Hengste. Ipi Tombe, die von Jockey Kevin Shea geritten wurde, kam aus Startbox 18 von ganz hinten und brach damit die 50 jährige Siegesserie der Hengste. Ihre Leistungen in diesem Jahr brachten ihr den Titel der South African Champion Three-Year-Old Filly ein.

Die Leistungen von Ipi Tombe lenkten auch die Aufmerksamkeit von Barry Irwin auf sich, dem Leiter des in, Kentucky, ansässigen Rennstalls Team Valor. Im August 2002 wurde eine Vereinbarung getroffen, die die Stute unter verschiedenen Anteilseignern aufteilte. 25% beim ursprünglichen Syndikat, 25% bei Team Valor und die WinStar Farm aus Kentucky die restlichen 50%.

Ipi Tombe, die bei Trainer Mike De Kock auf der Nad Al Sheba Rennbahn in Dubai überwinterte, gab ihr Debüt in Dubai im März 2003 und gewann das Gruppe 2 Rennen Haafhd Jebel Hatta in Rekordzeit. Anschließend besiegte sie männliche Konkurrenten und gewann die Dubai Duty Free Stakes (Gruppe 1) in Bahnrekordzeit. Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen wurde Ipi Tombe 2003 zum Dubai Horse of the Year gekürt.

Während die Stute Ipi Tombe die erste aus Simbabwe stammende Stute ist, die nach Nordamerika importiert wird, drohte den in ihrem Heimatland verbliebenen Pferden aufgrund der Landnahme durch die Regierung, Misshandlung und Schlachtung. Nach Berichten von Rennveranstaltern in Südafrika, vertrieb der damalige simbabwische Präsident Robert Mugabe die weißen Farmer und versprach, dass die Gestüte an Bedürftige gegeben würden, obwohl diese gar kein Vollblutgestüt bewirtschaften konnten. In Wahrheit wurden diese Ländereien jedoch an Mugabes Familie und hochrangige Milizionäre vergeben. 

Peter Moor, der Züchter von Ipi Tombe und Vorsitzender der Zimbabwe Thoroughbred Breeders Association, verließ sein Gestüt und zog gezwungenermaßen nach Südafrika um. Mugabes Miliz fiel im Gestüt ein, misshandelte mehrere Tiere und vertrieb die Weißen von dem Land. Ipi Tombes Mutter, Carnet de danse, befand zu diesem Zeitpunkt immer noch im Gestüt und ging verloren.

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