Können wir bitte auf die Rennbahn?

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So langsam wird es ja wieder mit den Zahlen in Deutschland. Um die dreht es sich seit dem letzten Jahr ja ziemlich konstant und das heißt auch, dass man so ein bisschen Hoffnung haben kann: Vielleicht darf ich endlich auf die Rennbahn. Wer derzeit nur ein schnöder Zuschauer ohne besondere Funktion ist, der fühlt sich ein bisschen wie das Stiefkind. Das liegt an den aktuellen Einschränkungen und gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an. Denn in einzelnen Städten mit Rennbahnen sieht die Inzidenz doch ganz gut aus. Und wenn die Außengastronomie geöffnet wird – na, dann doch wohl auch so eine Rennbahn?

Aber das ist nicht so leicht. Zuerst einmal kommt immer König Fußball. Darüber wird gesprochen, das wird von einer breiten Masse gefordert – was interessieren da ein paar Vierbeiner auf dem Rasen, wo auch Leute zuschauen wollen? Wir sind da das Schlusslicht, das können wir leider nicht ändern. Keine Zeitung wird eine lautstarke Öffnung der Rennbahnen fordern – die wissen ja meistens gar nicht, dass wir noch existieren, außer, wenn ein Pferd aus den Latschen kippt (dann erinnern sie sich eben doch daran, dass es in Deutschland Rennbahnen gibt).

Dabei sei auch gesagt, dass es auf so einer Rennbahn verdammt viel Platz gibt, um Abstände zu gewährleisten. Die ist eben groß! Wir reden hier von riesigen Arealen, mitten im Grünen, bei denen sich die Zuschauer weitläufig verteilen könnten – ganz ohne die Tribüne zu nutzen, bei denen sich doch immer mal jemand zu nahe kommt. Konzepte gibt es auch. Nur muss die eben auch jemand abnehmen und das dauert und dauert und es kommen soooo viele vor uns, dass wir eben ganz hinten anstehen. Wird sich ja auch keiner beschweren, außer den Rennsportfreunden – und die sind eben nicht so zahlreich wie die Unterstützer anderer Sportarten.

Schon jetzt liest man überall, dass irgendwelche Drittligisten voraussichtlich vor Publikum spielen dürfen. Aber man liest nirgends, dass eine Rennbahn sich ein paar Zuschauer einladen darf. Klar fühlen wir uns dann unfair behandelt, wird aber leider dann auch wieder von jeder Stadt anders gehändelt und man hat schnell den Salat – dazu kommt eben auch die Inzidenz, die an allen Austragungsorten unterschiedlich ist. Eine einheitliche Regelung wird es also sowieso nicht geben. Aber wenigstens irgendwas? Dank Schnelltests und Impfschutz könnte doch hier mal langsam eine Regelung für solche Veranstaltungen zu finden sein? Ich meine, ich darf mit einem Test in ein geschlossenes Möbelhaus gehen, zu Termin X. Dann können doch X Leute an besagtem Termin X auch auf eine Rennbahn gehen, die vorher getestet (oder vollständig geimpft) sind. Feiner Unterschied – man ist nicht drinnen und kann sich noch besser aus dem Weg gehen, denn kein Möbelhaus ist so groß wie ein Rennbahngelände.

So langsam wäre es wirklich mal wieder schön, wenn auch bei “uns” Rennsportleuten ein bisschen was geöffnet werden dürfte. Wenn andere Dinge in der Stadt aufmachen können, dann sind doch wohl auch mal 100/ 200 Zuschauer auf ner Rennbahn drin. Wir wollen doch gar nichts Böses. Nur ein bisschen Rennbahnluft schnuppern.

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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