Die Pegasus World Cup Invitational Stakes sind noch eine ganz junge Veranstaltung. Das erste Rennen wurde dabei erst am am 28. Januar 2017 gelaufen. Über 9 Furlongs führt das Rennen auf Dirt über die Strecke von Gulfstream Park. Mit einem Preisgeld von 12 Millionen US-Dollar bei der ersten Austragung überholte der Pegasus World Cup den Dubai World Cup als höchstdotiertes Pferderennen der Welt in den Jahren 2017 und 2018. Mittlerweile ist es allerdings wieder mit einem “normalen” Preisgeld dotiert und hat einige interessante Änderungen parat.
Hengste tragen 124 Pfund, Stuten werden mit drei Pfund weniger bedacht. Zwischen 2017 und 2019 erhielten Pferde, die ohne das vor dem Rennen verabreichte Medikament Furosemid (besser bekannt als Lasix) liefen, fünf Pfund nachlass. Seit 2020 ist die Verwendung aller Medikamente am Renntag, einschließlich Lasix, verboten, was die Stronach Group als eine „neue Ära“ im nordamerikanischen Vollblutrennsport bezeichnete.
Frank Stronach schlug die Idee für das Rennen erstmals während der Thoroughbred Owners Conference in Gulfstream im Januar 2016 vor. Sein ursprünglicher Vorschlag sah ein jährliches 1+1⁄4-Meilen-Rennen vor, das entweder in Gulfstream oder Santa Anita Park Mitte bis Ende Januar ausgetragen werden sollte, damit es nicht mit dem Breeders‘ Cup oder dem Dubai World Cup kollidiert. Man ging davon aus, dass es Pferden so noch möglich war, ein letztes Rennen vor ihrer Zuchtkarriere zu bestreiten (Decksaison beginnt in Amerika im Februar). Dazu gab es auch hier eine kleine Flaute im Rennkalender, denn im Januar war bisher nicht viel Action zu verbuchen.
Nach der ursprünglichen Idee zahlten 12 Teilnehmer jeweils 1 Million Dollar, um einen Startplatz für ein damals noch nicht genanntes Pferd zu erwerben. Das ganze war ein riesiges Glücksspiel. Der Teilnehmer hatte dann das Recht, mit ihrem Pferd teilzunehmen, einen Starter zu leasen, zu kaufen oder ihren Startplatz zu verkaufen, und dazu hatten sie noch das Vorkaufsrecht für nachfolgende Rennen. Die Anteilseigner hatten auch einen gleichen Anteil an den Nettoeinnahmen des Rennens. Jedes Mitglied durfte zwei Pferde vormerken. Ein vorangemeldetes Pferd, das nicht für den Pegasus World Cup zugelassen wurde, konnte an den neu geschaffenen Poseidon Stakes teilnehmen, die unter ähnlichen Bedingungen stattfanden, aber mit einem Preisgeld von 400.000 $ dotiert waren und eine Startgebühr von 20.000 $ verlangten. Klingt völlig absurd, oder?
Durch die Hinzufügung eines Rennens auf Gras wurde das Gesamtpreisgeld für die Veranstaltung 2019 auf 17 Mio. $ erhöht. Das Preisgeld für das ursprüngliche Dirt-Rennen wurde auf 9 Millionen Dollar reduziert, die anderen 7 Millionen Dollar wurden dem neuen Pegasus World Cup Turf-Rennen (ehemals Gulfstream Park Turf Handicap) zugewiesen, und weitere 1 Million Dollar standen als Bonusgeld zur Verfügung, falls ein Besitzer beide Rennen gewann. Die Startgebühr wurde mittlerweile auf null gesenkt und es fand ein generelles Umdenken statt.
Der vierte Pegasus World Cup, der am 25. Januar 2020 ausgetragen wurde installierte erstmals die heute gültigen Regeln. Medikation ist nicht mehr erlaubt, zudem wird es keinerlei Startgelder mehr geben. Die Preisgelder wurden modifiziert und in “normale” Sphären zurückgeschraubt, wie sie für Amerika üblich sind. 2 % aller Preisgelder werden an ein Vollblut-Rehoming gespendet, sodass der Fokus auch einmal darauf gelenkt wird – in Amerika immer wieder problematisch.
Dieses Jahr könnte der Pegasus World Cup seinen ersten Doppelsieger erleben. Knicks Go siegte bereits fünfjährig im Gulfstream Park in der letzten Auflage des Rennens. Absolut dominant ging er früh in Führung und war nie gefährdet, als er mit 2 3⁄4 Längen gewann.