Quo Vadis, Rennsport?

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Am Wochenende sollte eigentlich der Renntag in Halle stattfinden, doch aufgrund der Umsetzung der Corona-Schnelltests und der Verschärfung der Regeln ist das nun auch Geschichte

Die letzten Tage sorgte nicht eben für Jubel in Deutschland. In Köln steht eine eventuelle Übernahme der Gebäude des Geländes durch die Stadt bevor, etwas, das viele Rennsportfreunde skeptisch sehen, auch wenn die Geschäftsführung in Köln hier beruhigende Worte gefunden hat, schließlich nimmt die Stadt dem Kölner Rennverein auch einiges an Belastung ab.

In Iffezheim kriselt es schon länger, überraschend wurde der Pachtvertrag beendet und es sieht so aus, als wenn bis Ende des Jahres der Vorhang für Baden Racing fällt. Es wird sich bemüht, mit allen Parteien an einem neuen Konzept und einer neuen Gesellschafterform zu arbeiten, die künftig für Baden-Baden zum Tragen kommen könnte. Eine Lösung scheint zwar in Sicht zu sein, aber wenn man sich vor Augen hält, was das alles bedeutet, ist das schon heftig. Denn wir sind ja noch nicht am Ende der Fahnenstange.

In Hamburg wurde die nächste Mitgliederversammlung zum Desaster. Albert Darboven – Vizepräsident und gleichzeitig Sponsor, hört auf. Auch der Präsident Eugen-Andreas Wahler ist nicht mehr da, was den Rennsport in Hamburg in ein ziemliches Loch stürzt. Die Pläne für die Doppelrennbahn waren hier wohl maßgeblicher Streitpunkt, bzw. deren Umsetzung. Wie klug es ist, sich mit dem Sponsor des Derbys zu überwerfen, sei mal dahingestellt.

Es wird schwer für den Sport, denn auch die neuesten Fallzahlen der immer noch wütenden Pandemie überschatten jedwede Veranstaltung und machen es den Zuschauern erneut unmöglich auf die Bahn zu kommen und dort Einnahmen zu generieren, die die Rennvereine so dringend brauchen. Ab jetzt wieder Geisterrennen. Eigentlich konnte man sogar froh sein, dass man im Sommer hin und wieder auf die Bahn durfte, als das Infektionsgeschehen abgeflacht war. Immerhin kann man froh sein, dass Pferderennen nach wie vor eine Leistungsprüfung sind und keine reine Spaßveranstaltung, denn für die sieht es derzeit besonders finster aus. 

Aber was wird das für die Zukunft bedeuten, die eh schon so finster aussieht – auch ganz ohne Corona? Immer mehr Rennvereine schlagen Alarm, dass sie kränkeln ist schon länger bekannt. Was ist, wenn wir plötzlich nächstes Jahr ohne Hamburg und Baden-Baden dastehen? Irgendwelche Schlaubischlümpfe sagen zwar, es ginge ohne die Bahnen, Hamburg ist vielen ein Dorn im Auge als reine Meetingsbahn, aber es sind zwei Rennbahnen weniger in Deutschland. Eigentlich darf davon keine mehr verloren gehen, es schwächt den Sport und leitet das unweigerliche Ende ein. 

Wenn man sieht, in welchem Zustand manch eine Bahn ist, auf der veranstaltet wird, dann wird einem Angst und Bange. Keine Kohle da oder falscher Geiz? Beides schlimm und erschreckend. Aber wie generiert man Einnahmen, wenn die Zuschauer nicht kommen dürfen und die Wetter draußen bleiben müssen? Derzeit ist man auf Good Will anderer angewiesen. Die Frage ist nur, wie lang das anhält, wenn man sich dann auch nicht demütig zeigt, sondern allem einen Riegel vorschiebt oder den Leuten auf den Zehen herumtanzt? 

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Nika S. Daveron
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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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