Seit 1881 gibt es dieses Rennen auch in Deutschland, nach seinem Erfinder, Anthony St. Leger benannt. Ursprünglich war es mal in Hannover beheimatet, 1933 ging es nach Grunewald und seit 1947 ist es in Dortmund beheimatet (allerdings gab es noch einen zweijährigen Abstecher nach Düsseldorf), wo es bis zum heutigen Tag geblieben ist. Ursprünglich war das St. Leger den Dreijährigen vorbehalten und gehört zur Triple Crown des deutschen Rennsports. Die gewann bekanntlich nur ein einziges Pferd, Königsstuhl, 1979 mit Peter Alafi.
Seit 2007 ist das Rennen auch für ältere Pferde ausgeschrieben und El Tango, der 2005 das Rennen noch als Dreijähriger gewann, siegte 2007 dann gleich noch einmal.
Große Namen befinden sich definitiv in der Siegerliste des St. Legers. Pferde wie Lombard, Windwurf, Königsstuhl, Wurftaube oder Schiaparelli findet man dort, der damit sogar zwei der drei Triple Crown Rennen gewann. Die meisten Siege als Jockey können Charles Ballantine mit: Pumpernickel (1887), Glöcknerin (1890), Wahlstatt (1893), Waschfrau (1895), Vollmond (1898), Rachenputzer (1900), sowie Otto Schmidt mit Ossian (1921), Ganelon (1923), Lampos (1926), Eisenkanzler (1927), Gregor (1930), Octavianus (1939) und Gerhard Streit Marschall Vorwärts (1938), Samurai (1940), Yngola (1944), Masetto (1955), Baalim (1961), Marinus (1964) vorweisen.
Bei den Trainern ist die Sache glasklar, 11 sagenhafte Siege für George Arnull mit Abgott (1922), Weissdorn (1925), Wolkenflug (1931), Blinzen (1934), Marschall Vorwärts (1938), Octavianus (1939), Samurai (1940), Yngola (1944), Aubergine (1949), Asterios (1950), Jonkheer (1951).
Einer der Größten, der je das St. Leger gewann, war allerdings Luciano, das offizielle Logo des deutschen Galopprennsports für lange Zeit. Er überflügelte Oleanders Preisgeldrekord und siegte sowohl im Derby, als auch im Großen Preis von Baden. Einem in Deutschland gezogenen Pferd musste er sich nie beugen – wohl aber Anilin im Preis von Europa und auch im Arc blieb er hinter Anilin (der allerdings auch nicht siegte).
Nur zwei Auffälligkeiten gibt es überhaupt in der Siegerliste des St. Legers. Einen Doppelsieg (1909) Fervor / Glockenspiel, die im Toten Rennen einkamen und den 1985 zurückgesetzten Cassis, der das Rennen am grünen Tisch verlor und damit Kamiros den Weg frei machte. Ansonsten ist dieser Stehertest der Spezialisten eher eine ruhige Angelegenheit. Der letztjährige Sieger, Quian lag allerdings nur knapp über der Bestzeit des Rennens. Schneller als 2:53.00 war allerdings niemand und damit bleibt Ungaro mit seiner Bestzeit weiterhin unangefochten. Die Mehrheit der St. Leger Sieger benötigte über drei Minuten für das Rennen – in den letzten drei Jahren waren allerdings sowohl Quian, als auch Ispolini und Sweet Thomas schneller.