Turfteufel: Studien rund ums Rennpferd

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Häufig wird es ja kompliziert, wenn man mit Tierschützern reden muss. Also nicht nur, weil sie gegen Fakten allergisch sind, sondern auch, weil sie meinen, dass es für so schnöde Dinge wie: “Pferde laufen gerne” keine Beweise gibt. Ha! Doch, die gibt es. Es gibt ganz viele Studien rund ums Rennpferd und tatsächlich sagen die völlig andere Dinge als die Tierschützer. Vielleicht sind sie allergisch auf Fakten, aber bei Studien werden die doch manchmal still. Und damit ihr nicht immer suchen müsst, wenn ihr euch mit solchen Menschen im Internet anlegt, habe ich euch hier ein paar zusammengefasst und mit Quelle versehen. Die könnt ihr dann ganz bequem zitieren und anschließend darüber freuen, wenn euer Gegenüber stammelt: “Aber Pferderennen ist trotzdem schlecht.” 

Fangen wir aber mal mit einer Studie an, die alle Sportpferde betrifft. Ihr wisst doch sicher, dass alle Sportpferde nur acht Jahre alt werden, denn Rennpferde sind sehr empfindliche Joghurts, die außerhalb des Kühlregals ganz schnell schlecht werden. Moment, sind die nicht? Wie kommt’s? Diese acht Jahre, die überall genannt werden (gebt es ruhig in Google ein: Wie alt wird ein Rennpferd – acht Jahre. Erschreckenderweise ist da dann die Tierschutzseite ganz oben zu finden, wenn man aber googelt: Wie alt wird ein Dressurpferd, heißt es 25 bis 30 Jahre und es ist keine Negativschlagzeile zu finden). Jedenfalls ist das Alter aus einer Studie. Jetzt denkt man: Na, da geht es um Sportpferde, ne? Nein. Sie stammt aus dem Jahr 1985 und behandelt das Alter von Schlachtpferden. Schlachtpferde! Warum sind die nur acht Jahre alt? Weil hier ein Bestand mit Fohlenschlachtung untersucht wurde (ähnlich wie im Mittelalter – wegen der Kindersterblichkeit war das Durchschnittsalter niedrig, aber ein Dreißigjähriger war nicht am Ende seines Lebens und starb dann). Die Studie “Descriptive analysis of Thoroughbred horses born in Victoria, Australia, in 2010; barriers to entering training and outcomes on exiting training and racing” befasst sich damit, was nach der Karriere passiert und zeigt mitnichten den Weg zum Schlachter.

Dann natürlich ein großer Kritikpunkt: Zweijährigentraining und Rennen. Ob man die Rennen braucht, darüber darf sich wer anders den Kopf zerbrechen, das Training jedoch ist indiskutabel wichtig. Punkt. Zum Beispiel kommt auch die unabhängige Studie “Training Young Horses: The Science behind the Benefits” zu diesem Ergebnis. Innerhalb der Studie gibt es noch ein weiteres Quellenverzeichnis, das bei Bedarf problemlos herbeizitiert werden kann. Untersucht wird die Auswirkung, die das Training eines Tieres im Alter von zwei Jahren oder jünger auf Knochen, Gelenkknorpel und Sehnen hat. Zahlreiche Studien an heranwachsenden Tieren haben ergeben, dass dynamische Bewegung über moderate Distanzen, wie sie durch Weidegang und Sprints erreicht wird, für die Entwicklung des Bewegungsapparats von Vorteil sein und Verletzungen beim Einstieg in das Renntraining verhindern kann. 

Und wer einfach nur sehr gerne mal ein bisschen seinen Horizont erweitern will, der kann sich mal in “Sustainability and the Thoroughbred Breeding and Racing Industries: An Enhanced One Welfare Perspective” versenken, eine interessante Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit im Rennsport und was benötigt wird, damit das Rennpferd gut und ordentlich von Anfang bis Ende betreut ist. Inklusive Pre Training und Aftercare. Ja – hier werden auch ungeschönte Defizite aufgeschlüsselt, aber es hat auch niemand behauptet, dass unser Sport nur rosarot ist. 

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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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