The National

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Es ist soweit. Am Samstag wird sich zeigen, ob Tiger Roll sich in die winzige Liste der zweifachen Sieger im National eintragen kann. Ich werde dort sein. Hatte ich mir letztes Jahr schon vorgenommen, muss einfach sein. Ich habe einen Hut, die winzigste Tasche der Welt – das Grand National kann kommen. Ohne Witz, wisst ihr wie klein so eine Handtasche sein darf, damit man auf das Gelände darf? Ich weiß das jetzt. Gefühlt passt da ein Tampon, ein Geldschein und vielleicht, mit viel Glück, mein Handy rein. 20x15x5. Was machen eigentlich Herren? Nun ja … werde ich rausfinden.

Das Feld für das diesjährige Grand National sieht vielversprechend aus. Da ist Titelverteidiger Tiger Roll, Anibale Fly, der zuletzt zweiter im Cheltenham Gold Cup war und auch schon vierter im Grand National, mein geheimer Lieblingling Lake View Lad (auch wenn ich hoffe, dass Tiger Roll erneut siegt – ich könnte aber auch mit Lake View Lad leben) und ein Feld, in dem man vieles nicht einschätzen kann, denn die herausstechenden Protagonisten sind schon genannt. Aber es ist eben auch das Grand National und da kann es drunter und drüber gehen.

Das Grand National ist ein bewegtes Rennen, in dem eigentlich alles passieren. Nicht nur mit Pferd und Reiter. Es gab schon die kuriosesten Dinge. Von ungültigen Rennen (wo nach Fehlstart die einfach trotzdem immer noch liefen), bis hin zu Absage des Rennens aufgrund einer Bombendrohung 1997. Die IRA. Man kennt das ja …

Aber eben und vor allem auch: Pferde und Reiter. Da gibt es natürlich den Klassiker, wo Devon Loch, das Pferd von Queen Mum, in Führung liegend über irgendetwas sprang/ stolperte, das sonst niemand sah und dabei auf die Nase fiel (und damit das National verlor). Queen Mum sagte dazu: „That’s Racing“. Dick Francis erklärte später, er glaubt, dass Devon Loch habe den Schatten des Water Fences (der auf der zweiten Runde nicht gesprungen wird) gesehen und wäre irritiert aus dem Takt gekommen und deswegen auf die Nase gefallen.

1967 Foinavon – der einzige nicht Gefallene wird Sieger – und das, obwohl man früher noch wieder aufsteigen durfte. Das schlechteste Pferd im Feld, sein Besitzer war nicht mal vor Ort (weil er nicht daran glaubte, dass sein Pferd irgendetwas tut).
1991 Esha Ness, der Sieger eines merkwürdigen Grand Nationals, wo man sich über Fehlstart und Rennfortführung nicht einig werden konnte.

1973, wo die Menge für Cris jubelte, aber ein noch viel Größerer ihn am Ende holte: Red Rum. Der ist sowieso immer zu erwähnen, der dreifache Grand National Sieger, der Beweis, dass Steepler nicht nur alt werden, sondern auch ihre Leistung halten können. Da wird nicht jedes Jahr ein frischer Schwung Siebenjähriger eingeschmissen (und das letzte Mal, dass ein Siebenjähriger gewann ist verdammt lang her, irgendwann in den 40ern).

Die Entschärfung hat ebenfalls sein Gutes – seit 2012 keine Fatalities mehr im Grand National. Es wird was getan auf der Insel. Das Grand National hat seit einiger Zeit ein Programm, wo ständig daran gearbeitet wird, dass Pferd und Reiter sicher über die Hindernisse kommen. Das scheint wirklich zu helfen. Ich hoffe also, dass ich am Samstag, in guter Tradition der letzten Jahre, seit Synchronized, keine Fatalities sehen werde – allerdings lässt sich das nie ausschließen. Bitte auch keine Bombendrohung, wie 97, ich hab nicht so viel Urlaub, als dass ich noch mal wiederkommen kann.

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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