Ungewöhnliche Rennbahnen

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Das Wort ungewöhnlich, auch bezogen auf Rennbahnen, lässt sich vielfältig definieren. In diesem Artikel stellen wir einige Bahnen vor, die nicht wie die anderen sind, aus unterschiedlichen Gründen. Und wir gehen dabei alphabetisch vor. Und wir legen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Aintree: Heimstätte des Grand National

Natürlich ist der Name Aintree allseits bekannt, jedenfalls wenn man sich für Rennen über Hindernisse interessiert. Sie wird an dieser Stelle als speziell vorgestellt, weil es eigentlich zwei Kurse gibt. Einer mit normalen Sprüngen und einer mit den Hindernissen, die unter anderem im berühmten und berüchtigten Grand National gesprungen werden. Vergleichbares gibt es auf der ganzen Welt nicht. Die Sprünge sind mittlerweile recht stark entschärft worden.

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Birdsville: Rennen in der Wüste

Birdsville liegt in Australien im Bundesstaat Queensland. Für zwei Tage im Jahr gibt es in dieser Stadt, die über 100 Meilen von der nächsten entfernt im nirgendwo liegt, im September in einer Landschaft von roten Dünen Pferderennen. Und dies seit dem Jahr 1882. Die Pferde laufen also tatsächlich in der Wüste und dennoch kommen bis zu 8000 Besucher. Die meisten reisen über einen kleinen Flughafen an.

Cartmel: Ungewöhnlich eng

Cartmel ist seit dem Jahre 1856 eine offizielle Bahn in England, doch es heißt, dass in den Jahren zuvor bereits inoffizielle Rennen stattfanden. Es gibt ausschließlich Rennen über die Sprünge auf einem Oval mit einer Länge von knapp 1800 Meter. Man sieht die Pferde nicht an jeder Stelle, aber da sie direkt an einigen Wohnhäusern vorbei laufen, im Grunde nur durch einen Zaun oder eine Mauer getrennt, kann man alles als sehr familiär beschreiben. Die Umgebung ist zudem von Bäumen und Hügeln geprägt.

Chester, 10.05.2019
Chester, 10.05.2019, Foto: TT

Die älteste Rennbahn in England: Chester

Chester ist die älteste Rennbahn der Welt, heißt es. Im Jahr 1539 soll es hier bereits Pferderennen gegeben haben, also weit vor dem Beginn der Vollblutzucht. Außerdem handelt es sich um die kleinste Rennbahn in England von ihren Ausmaßen her. Sie liegt am River Dee inmitten der einstigen Stadtmauern. Eine Runde ist 1800 Meter lang.

Gilt als besonders reizvoll: Goodwood

Goodwood ist eine der beliebtesten Bahnen in England. In Betrieb genommen wurde sie im Jahr 1802. In der Grafschaft Sussex liegt sie auf einer Fläche von über 4850 ha. In einer grünen Landschaft ist es an einigen Stellen nicht möglich die Pferde zu sehen, was an der ungewöhnlichen Linienführung liegt. Tatsächlich sieht man keine anderen Gebäude, kann aber bei passendem Wetter bis zur Isle of Wight blicken.

Goodwood, 31.07.2019
Goodwood, 31.07.2019, Foto: TT

In Laytown am Strand

Laytown ist eigentlich gar keine Bahn. Im irischen County Meath finden alljährlich im September an einem Tag Rennen an einem Strand statt. Das ist zwar vergleichbar mit Cuxhaven in Deutschland, jedoch sportlich wertvoller, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Auf dem Meeresgrund wird tatsächlich eine Rennbahn für diese Veranstaltung aufgebaut. Bis zu 5000 Zuschauer sind normalerweise vor Ort.

Meydan – die Millionenrennbahn

Meydan ist natürlich eine alles andere als unbekannte Bahn, schon durch den Dubai World Cup. Sie muss in diesem Artikel dennoch vorkommen, denn es ist im Grunde die neueste und modernste Bahn der Welt, wenn wir uns nicht täuschen. Die offizielle Eröffnung fand im Jahr 2010 statt und die Bahn mit ihrer gigantischen Tribüne soll über 1,25 Milliarden Dollar gekostet haben. Genutzt wird sie im Grunde von Herbst bis in den April.

Meydan, 04.02.2021
Meydan, 04.02.2021, Foto: TT

Ein Blick nach Moskau

An dieser Stelle werden wir nun exotisch. Wir berichten nämlich von der Bahn in Moskau. Sie liegt mitten in der Stadt und wurde im Jahr 1834 eröffnet, damals gab es bekanntlich noch die Monarchie mit dem Zaren. Die Tribüne wurde im Jahr 1949 im Stall im stalinistischen Stil neu errichtet. Es handelt sich um eine Oase umgeben von Wolkenkratzern. Die Besonderheit ist, dass sowohl galoppiert als auch getrabt wird und wenn im Winter der tiefe Schnee liegt, gibt es Rennen mit einer Kutsche, die sogenannte Troika, weil drei Pferde angespannt sind.

Hindernismekka Pardubice

Pardubice liegt bekanntlich in Tschechien und hier wird eines der spektakulärsten aber auch am meisten kritisierten Hindernisrennen der Welt bestritten. Tatsächlich wird auf dieser Bahn fast nur gesprungen, 31 Hindernisse befinden sich auf ihr. Darunter auch einige Gräben mit Wasser. Bekanntlich sind vor allem in der großen Pardubitzer Steeplechase über die Jahrzehnte viele Tiere verunglückt. Wenn man dies weiß und dann über die Bahn schreitet und dort diverse Gräber entdeckt, ist dies schon ein bisschen skurril.

Pardubice, 14.10.2018
Pardubice, 14.10.2018, Foto: TT

White Turf in St. Moritz

St. Moritz ist bekanntlich ebenfalls ungewöhnlich. Immerhin finden an drei Sonntagen im Februar normalerweise die Rennen auf dem zugefrorenen gleichnamigen See Stadt. White Turf in mitten der Schweizer Berge hat eine ungewöhnliche Atmosphäre, was sicherlich auch durch den Schnee zu erklären ist. Es wird galoppiert und getrabt, außerdem gibt es das spezielle Skikjöring. Pferde ziehen auf Skiern stehende „Reiter“.

St. Moritz, 19.02.2012
St. Moritz, 19.02.2012, Foto: TT

Warrnambool: Unter dem großen Baum

Enden soll dieser Artikel noch einmal mit Australien und zwar mit der im Bundesstaat Victoria liegenden Bahn von Warrnambool. Alljährlich Anfang Mai findet hier ein so genannter Carnival statt. Es wird gesprungen, und die seit dem Jahr 1872. Das ist in Australien beides ungewöhnlich. Oftmals gibt es 20 Prüfungen pro Tag. Eine Besonderheit findet man auf der Bahn durch ungewöhnlich große Bäume mit ungewöhnlich dichten Kronen, die Schatten spenden. Bis zu 13.000 Menschen sind jedes Mal vor Ort.

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