Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu und wir geben unsere Prognosen für das nächste Jahr ab. In diesem Jahr gab es mit Wonderful Moon einen brillanten Derby-Sieger, der Superstar Equinox beendete seine großartige Karriere im Japan Cup und Auguste Rodin gewann zwei Derbys und den Breeders‘ Cup, um nur einige Highlights zu nennen. Was wird das Jahr 2024 bringen? Wir blicken ins Ungewisse und geben unsere großen Prognosen für das kommende Jahr ab.
City Of Troy wird europäischer Champion?
City Of Troy beendete ein ungeschlagenes Jahr 2022 mit dem Sieg in den Gruppe 1 Dewhurst Stakes in wirklich beeindruckendem Stil und führt die Ante-Post-Liste für die 2000 Guineas, das Englische Derby und auch den Arc an. Vergleiche mit Frankel sind noch etwas verfrüht, aber er scheint der herausragende Kandidat der nächsten Classic-Generation zu sein. Dass er die Guineas und das Derby gewinnt, ist absolut möglich, dann Royal Ascot oder das Irish Derby und schließlich Paris zum Arc. Wenn er hier erfolgreich ist, wird er sicherlich nicht nur zum Champion der 3-Jährigen gekrönt, sondern auch zum Cartier Horse Of The Year.
Frankie Dettori hört in Ascot auf?
Es fühlt sich einfach nicht richtig an, dass der berühmteste Jockey, der seit Lester Piggot regelmäßig in Großbritannien geritten ist, seine Karriere in Amerika beenden wird. Das märchenhafte Ende muss doch dort sein, wo er seine schönsten Momente hatte, und das ist Ascot. Wäre es nicht schön, wenn er sich noch einmal mit John Gosden zusammentun und sich mit seinem charakteristischen Sprung stilvoll verabschieden würde, nachdem er einen weiteren Ascot Gold Cup gewonnen hat?
Ein europäischer Sieg im Breeders’ Cup Classic?
Ein europäischer Sieg im Hauptrennen des Breeders Cups ist sicherlich überfällig. Raven’s Pass von John Gosden aus dem Jahr 2008 war der Letzte, dem dies gelang, und davor müssen Sie bis 1993 zurückgehen, als Arcangues bei einer Quote von 133:1 für Andre Fabre gewann. Wenn alles nach Plan läuft, könnten wir Auguste Rodin im Classic laufen sehen, nachdem er in diesem Jahr den Breeders‘ Cup Turf sowie das englische und irische Derby gewonnen hat. Das Pedigree von Auguste Rodin ist sehr speziell, da er vom japanischen Hengst Deep Impact abstammt. Eine Chance auf den Classic ist sicher einer der Hauptgründe, warum sie ihn im Training halten.
Australien gewinnt den Melbourne Cup?
Vor einigen Jahren wurde das Feld des Melbourne Cups immer mehr von europäischen Pferden dominiert. Mit nur 4 Pferden, die in diesem Jahr außerhalb Australiens an den Start gehen, ist dieser Trend etwas gestoppt worden. Da australische Besitzer zunehmend auf europäische Verkäufe setzen, um Pferde vom Typ Melbourne Cup zu kaufen, werden die einheimischen Pferde im Rennen immer stärker. Mit dem aktuellen Vauban-Flop dürfte sich dieser Trend fortsetzen. Es wird interessant sein zu sehen, ob Willie Mullins angesichts der Enttäuschung in diesem Jahr das Rennen auch im nächsten Jahr im Visier hat.
Willie Mullins erreicht 100 Cheltenham-Festival Sieger?
Der legendäre irische Trainer Willie Mullins ist der erfolgreichste Trainer in der Geschichte des Cheltenham Festivals. Mit 94 Siegen liegt er 21 vor seinem nächsten Rivalen Nicky Henderson. Außerdem war er in jedem der letzten 5 Jahre der erfolgreichste Trainer beim Festival und hat in 4 dieser Jahre mindestens 6 Siege erzielt. Es ist also sehr realistisch, dass er die 100 vollmacht. Die Vorhersage über die 6, die gewinnen werden, ist etwas schwieriger, aber die folgenden vier sollten sehr nahe beieinander liegen – El Fabiolo (Champion Chase), Impaire Et Passe (Turners Novices‘ Chase), Allaho (Ryanair) und Dinoblue (Mares Chase).
Bauyrzhan Murzabayev wird 2024 Champion Jockey?
Der Champ ist zurück nach seinem Jahr in Frankreich und wir glauben, dass er richtig Appetit auf ein weiteres Championat hat. Dies ging 2023 zwar an Andrasch Starke, aber Bauyrzhan hat mit dem Schiergen Stall einen starken Partner im Rücken, sodass ihm das Kunststück 2024 sicherlich gelingen kann. Zwischen 2018 und 2022 war er bereits viermal Jockey-Champion, daher würde es nicht verwundern, wenn ihm der nächste Championats-Treffer problemlos von der Hand geht. In Frankreich konnte er 60 Rennen in der letzten Saison gewinnen, allerdings wurde er dort auch nicht als Nummer 1 Stalljockey behandelt. Das sieht in Deutschland bekanntlich anders aus.
Tiamo Hilleshage gewinnt mindestens ein Gruppe Rennen?
Ob er das Derby gewinnt, ist unklar, denn bekannt sind die Adlerflug-Söhne nicht gerade für ihre Frühreife, obwohl Tünnes (allerdings von Guiliani) als Zweijähriger bereits Gruppe-Sieger war. Bei Tiamo Hilleshage sieht aber alles nach einem späteren Start aus, ob er also fit für den Derbysieg ist, weiß man noch nicht. Ein Gruppe-Rennen wird aber mit Sicherheit drin sein, denn im Stall hat man eine sehr hohe Meinung vom Vollbruder von Torquator Tasso. Der gewann bekanntlich ja auch erst in Hoppegarten den Großen Preis von Berlin, nachdem er im Derby und im Großen Preis von Baden platziert war. Da auch der „kleine Bruder“ den Boden eher weich mag, dürfte die zweite Jahreshälfte eher nach seinem Geschmack sein.
Shagara bricht den Fluch der Winterkönigin?
Auf der Winterkönigin muss ein Fluch liegen. In den letzten Jahren konnte keine der Stuten, die das Rennen gewannen, überhaupt jemals wieder auf der Rennbahn bei einem Big Point punkten. Nur Noble Heidi gelang danach noch ein Listensieg. Aber bei der Schlenderhanerin Shagara könnte das anders aussehen, sie stammt aus der berühmten Schwarzgoldlinie, die hin und wieder echte Brummer bringt. In der direkten Verwandtschaft sind einige, die problemlos die 2200m und die 2400m konnten und wer weiß, vielleicht gewinnt ja endlich mal wieder eine Winterkönigin die Diana?
