Es wird ernst: Der erste Saisonstart

Datum:

Teilen:

Der Countdown läuft: Die weiße Schabracke hängt bereit und das Jacket ist gebügelt. Dukes erstes Turnier der Saison steht an. Indoor Gelände. Ganz klein. Ganz entspannt. Einige große Reitturniere wurden wegen Corona bereits abgesagt, doch die kleineren sollen (Stand heute) noch stattfinden. Man schüttelt halt weniger Hände und trinkt bei ein Glässchen Gin mehr. Zur Desinfektion, versteht sich.

Mein Roter tut sich noch etwas schwer mit fremden Reithallen und hält anfangs im wahrsten Sinne des Wortes die Luft an. Wird besser, aber noch lange nicht ideal. Darum bin ich bereits Donnerstag ins Allgäu gereist und habe den letzten Turniervorbereitungs-Kurs mitgeritten. So konnte sich Duke unter der fachkundigen Anleitung von Gerhard Düsterfeld die Reithalle anschauen, in der er Samstag früh eine Stilgeländeprüfung der Klasse E absolvieren soll. Eine nette kleine Prüfung, um ein bisschen Routine und vor allem hoffentlich ganz viele positive Erfahrungen zu sammeln. So weit die Theorie …

Ankommen und Durchatmen

Nach dem Indoor-Geländetraining ist Duke nicht mehr Heim gefahren, sondern hat auf dem Gestüt Obere Mühle in Blonhofen eine Gastbox bezogen. Heute 😊 Freitag) möchte ich ihn gemütlich ein bisschen auf der Anlage Gassi reiten und vor allem den Abreiteplatz zeigen, auf dem er sich Samstag mit zig aufgekratzten Kollegen tummeln wird. Oder eher: muss.

Heute Abend wird dann die Mähne geflochten und das Sattelzeug nochmal geputzt. In einer Stilgeländeprüfung gibt es Stilnoten. Vor allem wird natürlich eine harmonische und rhythmische Runde bewertet. Im Gelände gibt es keine Hindernisfehler (beim Springreiten können Stangen fallen, Geländehindernisse sind massiv), doch gibt es Abzüge für Vorbeiläufer und Strafpunkte, wenn man zu langsam unterwegs ist. Doch sollte in einer Stilprüfung auch das Gesamtbild stimmen. Weiße Hose. Blaues Jacket. Frisiertes und blank geputztes Pferd.

Ein letztes Indoor Geländetraining vor dem Turnier
Ein letztes Indoor Geländetraining vor dem Turnier

Wie geht es weiter?

„Geht es überhaupt weiter“, ist aktuell wohl die Frage aller Fragen. Doch ich bin Optimist. Nach der Indoor-Prüfung in Blonhofen werden wir 1 bis 2 mal Outdoor trainieren: Stufen, Wasser, Gräben und das viele andere Geländezeug, das wir letzten Herbst zuletzt geritten sind. Dann würde ich gerne Ende April mit der ersten Outdoor-Prüfung weitermachen.

Auf der sehr großen und sehr schönen Geländestrecke Kreuth wird erst eine Geländeprüfung der Klasse E und am Folgetag eine Geländepferdeprüfung der Klasse A (A = 10 Zentimter höhere Hindernisse und technisch schwerere Streckenführung als im E) angeboten. Geländepferde: Eine Prüfung, bei der Jungpferde gegen Junpferde antreten und weniger der Stil, sondern viel mehr das Potenzial für den Vielseitigkeitssport gewertet sind.

Spieglein Spieglein an der Wand - wer ist der tapferste Blüter im ganzen Land
Spieglein Spieglein an der Wand – wer ist der tapferste Blüter im ganzen Land

Doch in der Geländepferdeprüfung treten wir gegen Berufsreiter an; bei großen Turnieren (wie Kreuth) ggf. sogar gegen sehr berühmte Vielseitigkeitsreiter. Darum nehmen wir als Warm Up noch ein paar kleine E‘s mit, ehe wir uns ins Haifischbecken wagen.

Ein Buschpferd auf Reisen: Unsere Pack-Liste

Was braucht man eigentlich, wenn man auf Busch-Kursen oder Turnieren unterwegs ist? Die folgende Liste habe ich mit der Zeit erstellt und immer weiter optimiert.

Allgemeines:

  • Heunetz(e)
  • Wasserkanister (an vielen Geländestrecken gibt es kein fließendes Wasser)
  • Wassereimer und Futtertrog
  • After-Work-Futter & Bestechungs-Karotten oder in Dukes Fall -Kräutermüsli
  • Elektrolyte & Energy Boost
  • Mobile Stallapotheke (Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Tonerde, Panzertape u.v.m.)
  • Transportgamaschen
  • Longe
  • Lange Touchiergerte (zur seitlichen Begrenzung, wenn man alleine verlädt)
Viel viel Ausrüstung für den ersten Start
Viel viel Ausrüstung für den ersten Start

Equipment fürs Pferd:

  • Spring- und ggf. Dressursattel
  • Trense
  • Schabracken bunt & weiß (bei Ikea gibt es eine tolle kleine Tasche namens SKUBB, die sich ideal für den Transport eignet)
  • Lammfell Sattelpad (stoßdämpfend)
  • Sattelgurt
  • Vorderzeug & Halsriemen
  • Fliegenohren & Fliegenspray
  • Putzzeug & Mähnenspray
  • Huffett & Stollenkoffer
  • Bei Obi hab ich einen tollen Werkzeugkoffer („Stanley“) mit Rollen gefunden, der sich super für unterwegs eignet
  • Gelände- und Springgamaschen, Hufglocken
  • Abschwitz- & Fliegendecke

Equipment für den Reiter/die Reiterin:

  • Ein guter Reithelm
  • Sturzweste
  • Reitstiefel
  • Reithandschuhe
  • Gerte & kurze Sporen (ich nutze für meinen Kleinen die Kunststoffsporen von Waldhausen)

Jetzt zu RaceBets

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
Janina Beckmann
Janina Beckmannhttps://www.expertenmarketing-muenchen.de/
Unsere Autorin Janina Beckmann war lange Jahre als Sportjournalistin und später als PR Beraterin tätig, ehe sie eine eigene PR Agentur in München gründete. Ihre Leidenschaft für Vollblutpferde führte sie über die englischen und irischen Rennbahnen auf die Galopprennbahn Riem. Heute ist sie in der Vielseitigkeit aktiv.

Top-Beiträge

Vorschau für Französische Rennen
Die Englische Videovorschau für die USA
RaceBets Million
RaceBets Archive

Related articles

Rennsport-Vererber und ihre Verwandtschaft im Reitsport

Rennsport-Vererber: Eine Analyse aus Reitsport-Sicht „Auf Papieren kann man nicht reiten“ - das alte Sprichwort gilt bei...

Ein Tag bei „Ein Rennpferd geht in Rente“

„Mach dich bloß nicht selbstständig“: das heißt „selbst“ und „ständig“. Die vielen Warnungen von Freunden und...

Saisonplanung 2022: Pläne, Ziele und Träume

Ein Pferd ist kein Fahrrad und so bin ich stets vorsichtig mit langfristigen Plänen und Zielen. Doch ...

Daisy Hill – eine Vollblutstute, die im Reitsport begeistert

Eine Vollblutstute in der Warmblutzucht? Mit der 5-jährigen Mabou (Maxios x Acatenango) hatte ich Anfang des Jahres einen...