Die RaceBets Zeitmaschine: 1966

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1966 erhalten die Frauen in Frankreich schon die Gleichberechtigung, in vielen anderen Ländern der Welt warten sie darauf noch bis heute. Viele Länder, wie Guyana, sagen sich von Großbritannien los, behalten die Queen aber als nominelles Oberhaupt. Neuerliche Atomwaffentests finden im Pazifik statt. Kanzler Kurt Giesinger leitet zum ersten Mal die Große Koalition zwischen CDU/CSU und SPD. In der DDR werden Fußballvereine wie Sand am Meer gegründet. Jack Brabham wird Formel 1 Weltmeister. Der Clou daran? Er konstruierte seinen Siegerwagen selbst. Und wenn wir gerade bei schnellen Sportarten sind: Was war eigentlich im Galopprennsport 1966 los?

Arkle zum Dritten! Die Legende holt sich 1966 den dritten Cheltenham Gold Cup, der am St. Patrick’s Day stattfand. Nur fünf Pferde kamen überhaupt an den Start: Arkle, Dormant, Hunch, Sartorius und Snaigow. Es überrascht nicht, dass alle Augen auf den amtierenden Champion Arkle gerichtet waren, der versuchte, es Golden Miller und Cottage Rake nachzutun und seinen dritten Cup in Folge zu gewinnen. In der Tat schien es so, als stünden zwischen Arkle und der Cheltenham-Krone nur die zweiundzwanzig Hindernisse des Kurses. Am elften Hindernis- dem letzten der ersten Runde vor der Tribüne – wurde Arkle Berichten zufolge von der Menge abgelenkt und kam kaum vom Fleck. Er flog geradewegs durch das Hindernis, und für einen kurzen, herzzerreißenden Moment sah es so aus, als würden sich Arkle und sein Jockey Pat Taaffe trennen. Doch zum Erstaunen und Entsetzen seiner Konkurrenten gab Arkle kaum einen Schritt nach und galoppierte unaufhaltsam weiter. Arkle stürmte schließlich mit 30 Längen Vorsprung vor dem smarten, aber weit unterlegenen Dormant ins Ziel, während Snaigow mit weiteren 10 Längen Rückstand den dritten Platz belegte.

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20 Längen lagen zwischen Anglo und seiner Konkurrenz im Grand National 1966. Anglo war ein irischstämmiger Fuchs, von Greek Star aus der Miss Alligator, und hieß ursprünglich Flag of Convenience. Im Alter von zwei Jahren startete er in Flachrennen, aber konnte dort nicht punkten. Unter Trainer Ryan Price wurde Anglo allerdings ein erfolgreiches Hindernispferd, wechselte anschließend zu Fred Winter. Winter wollte, dass Anglo am Grand National teilnahm, aber das Pferd hatte ein glanzloses Jahr mit nur einem Sieg in Windsor und schlechter Form. So ging er beim Grand National 1966 als Außenseiter mit einer Quote von 50:1 ins Rennen. Zu allem Überfluss verletzte sich sein ursprünglicher Jockey Eddie Harty an diesem Tag, so dass der Jockey Tim Norman gezwungen war, das Rennen zu reiten, obwohl er am Vortag in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt war. Das Rennen verlief zunächst ereignislos bis zu „The Chair“. Danach begannen die Pferde zu ermüden, was dazu führte, dass Anglo an die Spitze des Feldes vorrückte und den Führenden Forest Prince einholte. Trotz schlechter Form: Anglos Ausdauer war top! Anglo gewann das Rennen mit einem bemerkenswerten Vorsprung von 20 Längen.

Kauai King war 1966 nicht nur der Sieger im Kentucky Derby. Der von Jockey Don Brumfield gerittene Kauai King gewann 1966 das Kentucky Derby und die Preakness Stakes, wurde aber Vierter in den Belmont Stakes auf der Aqueduct Rennbahn, zwei Längen hinter dem Sieger Amberoid. Mit seinem Vater (Native Dancer) und seinem Großvater (Polynesian) gewannen drei aufeinanderfolgende Generationen die Preakness Stakes, was nur ein einziges Mal gelang. Am 16. Juni wurde der Hengst für den damaligen Rekordpreis von 2.520.000 $ an ein Syndikat für Pferdezucht verkauft.

Im Derby 1966 in Epsom wurde Charlottown mit 5/1 als dritte Wahl hinter Right Noble und Pretendre gestartet, die mit 9/2 als gemeinsame Favoriten ins Rennen gingen. Der Start des Rennens verzögerte sich, als Charlottown eines seiner Eisen verlor und neu beschlagen werden musste. Im Rennen befand sich Charlottown in der Anfangsphase am Ende des Feldes, bevor Breasley begann, entlang der Rails voranzukommen. Auf der Geraden schob er sich auf der Innenseite durch eine Lücke und übernahm auf dem letzten Furlong die Führung. Er gewann das Rennen mit einem Hals Vorsprung vor Pretendre, und die beiden Hengste hatten am Ende fünf Längen Vorsprung vor dem Rest des Feldes. Er war das erste von Lewes trainierte Pferd, das das Derby gewann.

Der Sieger im Deutschen Derby 1966 hieß Ilix. Eine illustre Damenrunde, bestehend aus Baronin Karin von Ullmann, Margit Gräfin Batthyany, Ilse Bscher, Ruth Delius und Alexandra Scherping hatte zuvor einen Rennstall gegründet und wie das eben so mit Rennställen war: Die wuchsen. Da die Damen aber selbst ihre eigenen Ställe unterhielten, teilten sie 1965 die übrigen Pferde per Los auf und schlossen den Stall. Ilix war eines von ihnen und Ruth Delius, für das Gestüt Ravensberg, zog das Los – wollte ihn aber nicht. Ilse Bscher kaufte ihn schließlich und schickte ihn zu Trainer Sven von Mitzlaff, wo er sich gut entwickelte und schließlich seinen Weg ins Derbyfeld fand. Dort ging es turbulent zu, der Favorit hieß Krawall und machte seinem Namen alle Ehre, denn er trat nach seinem Pacemaker und brach dem Reiter das Bein – er ritt zwar trotzdem, aber weder Krawall, noch Pacemaker Samoar konnten je ins Geschehen eingreifen. So avancierte Ilix zum Derbysieger – konnte aber nie wieder an die Leistung anknüpfen.

Mehr als 40.000 Fans fanden sich auf den Tribünen von Longchamp ein, um zu sehen, wie die französischen Verteidiger der europäischen Vollblutvorherrschaft den englischen, irischen und italienischen Herausforderern eindrucksvoll davon liefen. Besitzer Walter Burmann kassierte eine Siegprämioe von 223.645 $, als Bon Mot als Erster über die Ziellinie ging. Er übernahm nach knapp einem Fünftel der Strecke die Führung und zog langsam davon, um mit einer halben Länge Vorsprung vor Sigebert. Es folgten Lionel und dahinter A Tempo und Behistoun. Die Siegerin der King George VI. und der Queen Elizabeth Stakes, die vierjährige Aunt Edith, war nie ein herausragender Faktor und wurde auf einem zwar nicht ganz nach ihrem Geschmack, aber nicht übermäßig weichen Rasen Achte. Als dritte Wahl unter den Wettenden startete Bon Mot mit 53 zu 10.

Mit seinem Sieg beim Melbourne Cup 1966 war Galilee erst das zweite Pferd, das in einer einzigen Saison das Toorak Handicap und die Caulfield-Melbourne Cups im Doppelpack gewann; das erste Pferd, dem dies gelang, war Trump im Jahr 1937. Nach dem Sieg in Flemington gewann Galilee im Herbst den Sydney Cup und stellte damit einen neuen Rennrekord auf: Er war das erste Pferd, das die Sydney, Melbourne und Caulfield Cups dreifach gewann.

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