Unser RaceBets Botschafter Christian von der Recke trainiert in Weilerswist. Das ist, um einmal unsere Freunde von Wikipedia ein wenig zu zitieren, eine Kleinstadt mit etwas mehr als 16.000 Bewohnern. Sie liegt zwischen der Zülpicher Börde und dem Vorgebirge, am südwestlichen Rand der Ville. Das ist ein Höhenzug der Kölner Bucht. Durch das Gemeindegebiet fließen im Osten die Swist (die im folgenden Text noch einmal erwähnt wird) und im Westen die Erft. Im Norden grenzt die Gemeinde an die Städte Brühl und Erftstadt, im Osten an Bornheim und an die Gemeinde Swisttal, im Süden an Euskirchen sowie im Westen an Zülpich. Köln, Düsseldorf, Krefeld und Neuss (so denn dort in Zukunft wieder veranstaltet wird) sind die nächstgelegenen Rennbahnen.
In diesem Artikel stellt Christian von der Recke seine Trainingsanlage ein wenig vor, auf der er bereits seit dem Jahr 1997 tätig ist und einen Großteil seiner über 2000 Siege als Trainer feiern konnte. Er benennt darüber hinaus die Argumente, nach denen er die Bahnen aussucht, auf denen seine Pferde antreten.
Christian von der Recke beschreibt seine Trainingsanlage
„Ich bin mit meiner Trainingsanlage in Weilerswist natürlich sehr zufrieden, ansonsten wäre ich hier nicht seit so vielen Jahren sesshaft und erfolgreich. Unsere Sand-Trainingsbahn ist 4,80 Meter breit, 1.500 Meter lang und mit Rails eingefasst. Als Belag dient ein spezielles Sandgemisch, welches die Feuchtigkeit gut aufnimmt und langsam wieder abgibt. Es gibt eine mehrmalige tägliche Pflege und eine regelmäßige Bewässerung. Im Innenbereich steht die Gras-Trainingsbahn für rennmäßige Vorbereitung zur Verfügung. Neun feste Jagdsprünge stehen zur Verfügung. Die Ligusterhecken stellen originalgetreue Schulung der Pferde sicher. Neben zwei original englischen Hürden verfügt der Parcours über fünf Hürden, die mit braunen Kunststoff-Besen eine gleichbleibende Qualität und somit mehr Sicherheit bringen. Weitere Vorzüge der Trainingsanlage sind eine 8-Pferde-Freilauf-Führmaschine, die Pferdewaage, der Swistbach als Wassertreter, eine eigene Startmaschine und weitläufige Koppeln. Sie dienen zum Relaxen der Pferde.
Für den optischen Eindruck: ein Video der Trainingsanlage
Wir haben ein Video von unserer Anlage gemacht, das auch gerne geteilt werden kann.
Rennstall Recke April 2020
Man muss hier keine Angst wegen Datenschutz haben: wir haben dieses Video im April dieses Jahres selbst angefertigt. Es bietet einen sehr guten Eindruck über unsere Trainingsanlage in Weilerswist.
Argumente: Wie der Trainer die passenden Rennbahnen für seine Starter aussucht
Für mich gibt es drei Kriterien, nach denen ich die Rennbahnen für meine Starter auswähle. Entweder fährt man hin, weil die Bahn nahe zu unserem Trainingsstandort liegt. Das wären in diesem Falle Köln, Neuss, Düsseldorf und Krefeld. So etwas macht man, weil man sagt: nicht so weit fahren zu müssen, ist ein Argument für das Pferd. Aber auch für den Trainer. Beide wollen eine möglichst entspannte Anreise.
Das zweite Argument und Kriterium richtet sich nach den Besitzern. Das kann der Wohnort bei jemanden sein, der aktiv beteiligt ist und der gerne ein Heimspiel möchte. Oder es geht um das Thema, wo man gut bewirtet wird. Da fällt mir zum Beispiel Mons-Ghlin in Belgien ein. Aber auch Hannover, Hamburg und Baden-Baden bieten sich hier an. Das sind Bahnen, wo man die Leute bestens entertainen kann. Dann sagt man vielleicht: wir fahren lieber dort hin, denn wenn so ein Besitzer gut eingestimmt ist und sich wohl fühlt, verkraftet er es leichter, wenn das Pferd nicht nach vorne läuft. Man kommt dann einfach mit einer Niederlage besser klar, als wenn man irgendwo hinfährt, verliert und auch noch schlecht gegessen hat. Dann ist ein Besitzer im schlechtesten Falle doppelt knurrig.
Das dritte Argument ist die Frage, welche Art von Bahn oder Geläuf brauche ich. Wenn ich ein junges Pferd mit dem Ziel Derby im Stall habe, will man auf einer Bahn laufen, wo die Bodenverhältnisse auf jeden Fall bei 100 % liegen.
Die Logik bei Zweijährigen und Hindernispferden
Das sind meine drei Kriterien, die ich mir als Trainer überlegen muss. Hinzu kommen natürlich noch Themen wie die Ausschreibungen, ob es nach zu starken Gegnern aussieht und ob das Preisgeld interessant ist. Und wenn es um Pferde für Hindernisrennen und um Zweijährige geht, verfahre ich meist nach dem Prinzip, es allen erst einmal leicht zu machen. Auch wenn ich kürzlich mit Collingham einen Debütsieger in Frankreich hatte, riskiere ich solche Fahrten mit unerfahrenen Pferden eher selten. Es kann ja doch mal etwas schief gehen aus Unerfahrenheit. Eine Fahrt nach Frankreich kostet einiges an Geld. Debütieren wir in Köln oder so und das Pferd bleibt am Start stehen, ist das etwas weniger ärgerlich. Außerdem ist es im Ausland noch wahrscheinlicher, auf starke Gegner zu treffen. Man fährt aber nicht nur wegen der Spesen, sondern um etwas mitzunehmen. Mit Hindernispferden ist es ähnlich. Zum Beispiel sind meine Sieger in England zuvor meist in Deutschland angetreten und haben Erfahrung gesammelt.“
Eine kurze Schlussbemerkung: Das Thema im letzten Absatz spielt in einem bald erscheinenden Blog Post von Christian von der Recke noch eine größere Rolle. Darauf wollen wir als Abschluss schon einmal verweisen.