Inhaltsverzeichnis:
1. | Baden-Baden Rennbahn Informationen | Weiterlesen |
2. | Baden-BadenGrupperennen Termine 2020 | Weiterlesen |
2.1 | 65. Preis der Sparkassen Finanzgruppe – 05.09.2020 | Weiterlesen |
2.1.1 | 65. Preis der Sparkassen Finanzgruppe – Vorschau & Tipps | Weiterlesen |
2.2 | 150. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche – 06.09.2020 | Weiterlesen |
2.2.1 | 150. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche – Vorschau & Tipps | Weiterlesen |
2.3 | 87. Kronimus Oettingen-Rennen – 11.09.2020 | Weiterlesen |
2.3.1 | 87. Kronimus Oettingen-Rennen – Vorschau & Tipps | Weiterlesen |
2.4 | T. von Zastrow-Stutenpreis – 12.09.2020 | Weiterlesen |
2.4.1 | T. von Zastrow-Stutenpreis – Vorschau & Tipps | Weiterlesen |
2.5 | Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen – 12.09.2020 | Weiterlesen |
2.5.1 | Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen – Vorschau & Tipps | Weiterlesen |
2.6 | 148. Longines Grosser Preis von Baden – 13.09.2020 | Weiterlesen |
2.6.1 | 148. Longines Grosser Preis von Baden – Vorschau & Tipps | Weiterlesen |
2.7 | Preis der Winterkönigin – 18.10.2020 | Weiterlesen |
2.7.1 | Preis der Winterkönigin – Vorschau | Weiterlesen |
3. | Wichtige Hinweise | Weiterlesen |
1. Baden-Baden Rennbahn Informationen
Baden-Baden, die Kurstadt am Fuße des Schwarzwalds, ist nicht nur für Spa-Freunde ein begehrtes Reiseziel, sondern auch für Fans des Galopprennsports. Denn die Galopprennbahn im nur wenige Kilometer entfernten 4.000 Seelen-Ort Iffezheim ist DIE Premium-Rennbahn Deutschlands. Nirgendwo sonst steigen so viele Gruppe-Rennen, es ist auch das Glamour-Hippodrom mit aktuell drei Veranstaltungsabfolgen – dem Frühjahrs-Meeting (im Mai/Juni), der Großen Woche (August/September) und dem Sales & Racing Festival im Oktober.
Als Urheber galt der legendäre Edouard Bénazet, schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier Rennen ausgetragen. Es ging nicht immer ohne Zwischenfälle, bedingt auch durch Kriege.
Im Jahr 1872 trat der Internationale Club erstmals als Veranstalter auf mit dem ersten Renntag 1973 und blieb es lange Zeit. Während der beiden Weltkriege musste man leider einige Jahre pausieren, doch selbst diese Auszeiten konnten die Entwicklung der Rennbahn Iffezheim nicht stoppen. Aber zehn Jahre Unterbrechung von 1941 bis 1951 sind schon ein Wort.
Untrennbar ist die Geschichte der Neuzeit auch mit den Auktionen verbunden, 1962 erfolgte hier die erste Versteigerung. Das Auktionshaus BBAG führt hier seit vielen Jahren hocherfolgreiche Termine durch. Preise im hohen sechsstelligen Bereich sind keine Seltenheit.
Leider musste der Internationale Club 2009 Insolvenz anmelden, weshalb die Zukunft der Rennbahn zunächst in den Sternen stand. Aber die Baden Racing-Gesellschaft um Dr. Andreas Jacobs stieg als Betreiber ein. Von großer Bedeutung war der Pachtvertrag 2016 über die nächsten 20 Jahre. Seit einiger Zeit sicherte man sich auch finanzielle Unterstützung von der Besitzervereinigung und dem Dachverband Deutscher Galopp.
2. Baden-BadenGrupperennen Termine 2020
Datum | Tag | Renntag |
05.09.2020 | Samstag | Preis der Sparkassen-Finanzgruppe |
06.09.2020 | Sonntag | 150. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche |
11.09.2020 | Freitag | 87. Kronimus Oettingen-Rennen |
12.09.2020 | Samstag | T. von Zastrow-Stutenpreis |
12.09.2020 | Samstag | Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen |
13.09.2020 | Sonntag | 148. Longines Grosser Preis von Baden – 13.09.2020 |
18.10.2020 | Sonntag | Baden-Württemberg-Trophy |
2.1 65. Preis der Sparkassen Finanzgruppe – 05.09.2020
Gruppe III (A), 2.000 m, 27.500 €
Der Preis der Sparkassen-Finanzgruppe ist ein Gruppe III-Flachrennen, das am 5. September 2020 zum 65. Mal ausgetragen wird. Er wird in Baden-Baden über eine Distanz von 2.000 Metern innerhalb der Großen Woche ausgetragen und spricht vierjährige und ältere Pferde an. Die Prüfung wurde 1956 ins Leben gerufen und hieß ursprünglich Spreti-Rennen. Zunächst wurde es über 2.400 Meter ausgetragen. Die Familie Spreti ist ein italienisch-bayerisches Adelsgeschlecht, das seit dem 11. Jahrhundert in Ravenna in Oberitalien und seit dem 17. Jahrhundert in Bayern nachweisbar ist.
Das heutige System der Europa-Gruppe-Rennen wurde 1972 in Deutschland eingeführt, und das Spreti-Rennen sofort in die Gruppe III eingeteilt. Es wurde 1987 auf 2.200 Meter und 1990 auf 2.000 Meter gekürzt. Seit 1998 ist das Rennen als Preis der Badischen Sparkassen bekannt und wurde 2001 in Preis der Sparkassen-Finanzgruppe umbenannt. Sponsor ist das gleichnamige Kreditinstitut, das dem Veranstalter Baden Racing bis zum heutigen Tag die Treue hält.
Es gab gleich mehrere Pferde, die das Rennen zweimal gewonnen haben, drei Treffer hat noch kein Vollblüter in der Geschichte des Baden-Badener Gruppe III-Rennens geschafft. Im einzelnen handelt es sich bei diesen erfolgreichsten Kandidaten um: Turkrano (1959/1960), Anatas (1985/1986), Karinga Bay (1992/1993), Elle Danzig (1999/2000), Diamante (2001/2003) und Wiesenpfad (2007/2009). Führender Jockey ist Georg Bocskai, der sich sechsmal in die Siegerliste eintrug – mit Prairie Snoopy (1978), Tombos (1984), Anatas (1985, 1986), El Salto (1987) und Turfkönig (1991).
Auch hier ist bei den Trainern der legendäre 21-fache Champion Heinz Jentzsch der Rekordhalter mit sieben Erfolgen: Lombard (1972), Schiwago (1973), Ebano (1977), Tombos (1984), Anatas (1985, 1986), El Salto (1987).
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2.1.1 65. Preis der Sparkassen Finanzgruppe – Vorschau & Tipps
Das Rennen
Der 65. Preis der Sparkassen-Finanzgruppe am Samstag in Baden-Baden eröffnet die Große Woche auf der Rennbahn Iffezheim mit fünf Renntagen innerhalb von acht Kalendertagen. Die mit 27.500 Euro dotierte Gruppe III-Prüfung führt über 2.000 Meter. Es handelt sich um das 6. Rennen des Programms von zehn Rennen, es startet ein Top-Aufgebot von neun Pferden.
Sechs Grupperennen werden bei der Großen Woche ausgetragen, der zum 65. Mal ausgetragene Preis der Sparkassen-Finanzgruppe steht in der Tradition des Spreti-Rennens (in Erinnerung an ein bayerisch-italienisches Adelsgeschlecht). Es führt über eine knappe Runde des Iffezheimer Ovals, es handelt sich um Deutschlands Premium-Rennbahn mit drei Meetings pro Jahr und den höchsten Wettumsätzen in ganz Deutschland. Auf dem Linkskurs sind Siege auf allen möglichen Positionen möglich. Höhepunkt der Großen Woche ist schließlich der Longines – Großer Preis von Baden am 13. September, die wegen der Corona-Pandemie von sechs auf fünf Renntage in 2020 gekürzt wurde.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
Drei Gruppe-Sieger sind in diesem Jahr mit von der Partie. ITOBO gewann auf dieser Bahn 2019 den Großen Preis der Badischen Wirtschaft, war Dritter und Vierter in den vergangenen beiden Jahren in diesem Rennen. Sein Karriere-Highlight war der Kampferfolg im Preis der Deutschen Einheit im Oktober 2010 in Berlin-Hoppegarten. POTEMKIN ist eines der populärsten deutschen Rennpferde und steht im Mitbesitz von Ex-Fußball-Profi Klaus Allofs. Er gewann 15 seiner 31 Starts, er startet hier zum dritten Mal nach Rang zwei 2016 und Platz drei 2017. Auch für WAI KEY STAR ist es die dritte Teilnahme in dieser Prüfung. Er siegte 2018 und belegte vor einem Jahr Rang fünf.
Das zuerwartende Tempo
Speedpferde sind in diesem Feld in der Überzahl. Wenn NEAR POET so wie zuletzt in Frankreich geritten werden, kann der Dreijährige erneut für die Fahrt sorgen. Auch KABIR und POTEMKIN gehen gerne im Vordertreffen oder können auch selbst die Partie bestimmen. Wir erwarten ein normales, kein überschnelles Tempo. ITOBO, WAI KEY STAR, WALSINGHAM, NIKKEI und SAHIB’S Joy werden sicher aus der Reserve geritten.
Unsere Einzelanalyse der Starter
Favoriten haben sich in den letzten Jahren im Preis der Sparkassen-Finanzgruppe schwer getan. Das letzte am stärksten gewettete und erfolgreiche Pferd war Budai im Jahr 2010. Vor einem Jahr sorgte Alounak für eine Überraschung, bestätigte die Leistung aber als Zweiter im Canadian International und Fünfter im Breeders‘ Cup Turf, ehe er nach England verkauft wurde. Einen klaren Favoriten gibt es in diesem Jahr nicht, vielmehr eine breit gefächerte chancenreiche Gruppe.
Wenn der Name Henri-Alex Pantall in der Trainerspalte eines deutschen Top-Rennens auftaucht, dann ist absolute Aufmerksamkeit angesagt. Hier vertraut der Beaupreau-Coach auf Top Max, einen stark verbesserten vierjährigen Wallach, der bei fast allen seinen Starts vorne dabei war und nur minimal den Sieg im Grand Prix de Vichy verpasste. Er könnte auch den deutschen Grand Prix-Pferden zusetzen und ist die Nummer eins im RaceBets-Wettmarkt.
Mehrere absolute Bahnspezialisten sind sehr gefährlich. ITOBOS Erfolg im Frühjahrs-Grand Prix hier ist noch in bester Erinnerung. In diesem Jahr brauchte er etwas Anlaufzeit und war in Dresden (auf dem grünen Rasen) wohl noch nicht ganz soweit. Im Hansa-Preis in Hamburg landete er als Fünfter nicht weit hinter der Preis von Europa-Gewinnerin Donjah. Diese Leistung gibt ihm berechtigte Chancen.
POTEMKIN ist eines der populärsten Rennpferde Deutschlands, war 2019 nur zweimal am Start und gewann den Großen Preis der Wirtschaft in Dortmund, in dem er 2020 einen guten zweiten Platz belegte. Die jüngste Vorstellung in einem Listenrennen in Frankreich darf man ihm nicht ankreiden.
Oft unterschätzt wird WAI KEY STAR, doch vor allem der dritte Rang im Frühjahr im Großen Preis der Badischen Wirtschaft hinter solchen Assen wie Quest the Moon und Durance war stark, auch der fünfte Platz zuletzt im Dallmayr-Preis auf der Münchener Heimatbahn konnte sich sehen lassen. Speziell auf weicher Bahn ist mit ihm zu rechnen.
WALSINGHAM gilt als Dauer-platzierter in Grupperennen, hat nach einem Quartier-Wechsel zuletzt in einer einfacheren Aufgabe in Frankreich noch den letzten Tick vermissen lassen. Auffallend ist die Verpflichtung von Andrasch Starke, der das Pferd noch von früher kennt.
NIKKEI läuft nicht immer gleich gut. Der Ittlinger wurde für dieses Rennen nachgenannt, auch die Form im Hansa-Preis konnte sich sehen lassen, aber die Distanz ist sicher das untere Limit für ihn. Über 2.000 Meter startete er nicht mehr seit dem Ehrenrang im Großen Preis von Lotto Hamburg 2019.
KABIR lief in jüngster Zeit verstärkt in Frankreich, wo der letztjährige Listensieger meistens sein Bestes gab, aber noch auf den ersten Saisontreffer warten musste. Seine bisherigen beiden Gruppe-Starts liegen eine Weile zurück und brachten noch nichts ein.
SAHIB’S JOY machte nach einem Wechsel zu Trainer Peter Schiergen noch einmal einen Sprung. Der Erfolg in einem Auktionsrennen in Hamburg war beeindruckend. Natürlich hängen die Trauben für den Dreijährigen höher, aber er sollte weitere Entwicklungsmöglichkeiten besitzen.
NEAR POET musste vor dem Derby kurzfristig neu beschlagen werden, ehe er im Rennen des Jahres keine Rolle spielte. Auch ein Start in einem Listenrennen in Frankreich mit sehr offensiver Taktik brachte wenig ein.
Sicherer Außenseiter: NIKKEI
Bester Außenseiter: SAHIB’S JOY
Unsere Tipps:
1: 6 Wai Key Star
2: 1 Top Max
3: 5 Potemkin
4: 2 Itobo
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2.2 150. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche – 06.09.2020
Gruppe III (A), 1.200 m, 27.500 €
1991 zum Gruppe 2 Rennen gemacht, mittlerweile ein Gruppe 3 Rennen – der Status ist aber irrelevant, denn es ist das wichtigste Fliegerrennen Deutschlands und auch wenn die Distanz für viele Züchter und Besitzer zunächst unattraktiv erscheint, so gewann doch ausgerechnet Deckhengst-Star Areion die Goldene Peitsche 1998. Ansonsten muss man aber schon genauer schauen. Klar, einen Linngari oder Electric Beat hat es auch in die Zucht verschlagen, sie sind aber bei Weitem nicht so prominent wie Areion selbst.
Nach Electric Beat kam einer, der natürlich untrennbar mit der Geschichte von Baden-Baden verbunden ist, im Guten wie im Schlechten. Die Rede ist von Overdose. 2008 hatte er bereits in Deutschland gezeigt, dass er die Flieger Elite mühelos stehenlassen kann, in Iffezheim bewies er das eindrucksvoll erneut und die Leute jubelten für ihn wie nur selten.
Wir sollten also einen seiner größten Triumphe in der Goldenen Peitsche sehen – aber auch seine schlimmste Niederlage. 2008 war die Welt noch in Ordnung, er gehörte dem Kreis der Ungeschlagenen an und nichts schien ihn überhaupt berühren zu können. Auch wenn der Start in Paris mit unrühmlichen Ende 2008 sein letzter war, hatte er seinen Nimbus nicht verloren und man hoffte, ihn 2009 wieder zu sehen. Die Hufe bremsten Overdose aus. Und 2010 kehrte er nach Baden-Baden zur Goldenen Peitsche zurück. Es war grauenhaft. Amico Fritz gewann die Goldene Peitsche, Overdose war am Start schon kaum zu beruhigen und es war klar, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Er verlor zum ersten Mal in seinem Leben und wurde eigentlich nie wieder der Alte.
Ob wir je einen seiner Nachkommen dort sehen werden ist ungewiss (und auch unwahrscheinlich), denn ihm war kein langes Leben beschieden und daher hat er nicht einmal viele Nachkommen, die wir in Baden-Baden bestaunen könnten. Den Sohn eines seiner Kontrahenten aber sehr wohl: Schäng, dessen Vater Contat ist, wird laufen. Contat war Zweiter in besagtem Rennen 2010. Ansonsten verwundert es aber nicht, dass die Goldene Peitsche in den letzten Jahren durch Ausländer gewonnen wurde, bei denen die kurzen Distanzen nicht so stiefmütterlich behandelt werden wie hier.
2.2.1 150. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche – Vorschau & Tipps
Das Rennen
Jubiläum für Deutschlands bedeutendstes Sprintrennen um den begehrtesten Ehrenpreis, eine vergoldete Peitsche: 1867 war der Ursprung von Deutschlands bedeutendstem Kurzstreckenrennen, das am Sonntag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim ausgetragen wird – die Casino Baden-Baden Goldene Peitsche.
In diesem mit 27.500 Euro dotierten Gruppe III-Rennen über 1.200 Meter treffen sich die besten Kurzstreckler. Es handelt sich um das 8. Rennen des Programms von elf Rennen. Es gibt ein starkes internationales Feld von zwölf Pferden. Das Rennen führt über die Gerade Bahn, mit einem leichten Knick. Je nach Bodenverhältnissen wird häufig an der Außenseite (kleine Boxennummern) gewonnen. Die Anfänge gehen allerdings auf eine andere Rennbahn zurück, denn Berlin-Tempelhof, Berlin-Grunewald und Berlin-Hoppegarten waren von 1867 bis 1944 die Austragungsorte, ehe sich Köln und Mülheim anschlossen, bevor die prestigereiche Prüfung 1953 in Baden-Baden eine neue Heimat fand. Corona-bedingt ist das Preisgeld diesmal halbiert worden, doch das Feld kann sich mehr als sehen lassen.
Seit dem Jahr 2008 gewannen ausschließlich Pferde von jenseits der Grenzen, sieht man einmal von Shining Emerald im Jahr 2015 ab. Doch mit dem ungarischen Wunderpferd Overdose startete eine Erfolgsserie der Gäste ohnegleichen. War Artist, Amico Fritz (für den Opern-Regenten Alexander Pereira), Silverside, dem Holländer Ferro Sensation, der für eine große Sensation sorgte, Giant Sandman, Signs Of Blessing, Markaz, Son Cesio, Raven’s Lady und vor einem Jahr Royal Intervention trugen sich in die Siegerliste ein. 2019 war Waldpfad als Zweiter dicht dran am Sieg.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
2020 starten zwei Gäste. SUNDAY STAR gilt als die gefährlichste Waffe. Diesmal bietet Waldfads Trainer Dominik Moser aus Hannover NAMOS auf. Das ist der Stolz des Stalles Namaskar der in Berlin lebenden Verwaltungsangestellten Petra Stucke, deren erstes Pferd er ist. Mit zwei Siegen in der Silbernen Peitsche auf diesem Kurs und einem Triumph im Großen Preis der Landeshauptstadt Dresden im Juni auf der gleichnamigen Bahn schaffte er schon drei Gruppe-Siege. Natürlich ist NAMOS wieder die Nummer eins unter den deutschen Pferden, auch wenn er hier im Vorjahr nur Vierter wurde. Sein vierter Rang in den Hungerford Stakes in Newbury war gut genug, selbst wenn er dort keine Siegchance besaß.
Das zu erwartende Tempo
In einem Sprintrennen wie diesem über 1.200 Meter gibt es naturgemäß aus der Startmaschine heraus viel Tempo. Dafür sorgt in aller Regel ZARGUN, der einen pfeilschnellen Antritt besitzt. Hinter ihm könnte sich direkt BIG BOOTS einreihen, der ebenfalls mit einer soliden Grundschnelligkeit gesegnet ist. Aber auch die dreijährige Stute LA LA LAND ist meistens früh dabei. Der Favorit NAMOS kommt in aller Regel aus hinteren Regionen und entfaltet auf dem letzten Wegstück seine gefürchtete Endgeschwindigkeit. SUNDAY STAR ist ein ähnlicher Fall. Auch K CLUB, ZEROSTRESS oder MAJESTIC COLT werden sich wohl erst in der Schlussphase ins Geschehen einschalten.
Unsere Einzelanalyse der Starter
Vor einem Jahr gewann der französische Top-Jockey Gerald Mossé für den englischen Trainer Ed Walker mit Royal Intervention die Goldene Peitsche. Diesmal vertrauen sie auf die vierjährige Stute SUNDAY STAR, die bei bislang neun Starts zwar nur ein Rennen gewann (Im Juli 2019), doch 2020 kam sie immer besser in Fahrt. Nach der Listen-Platzierung war sie auch Dritte eines Grupperennens in York (Summer Fillies Stakes) in einem 18er-Feld auf dieser Distanz. Damit ist sie die Herausforderin der deutschen Pferde und wohl auch die Favoritin des Rennens.
Der Franzose RED TORCH ist noch von seinem Listensieg 2019 in Hoppegarten bekannt, und Trainer Henri-Alex Pantall gilt als Meister seines Fachs, gewann dieses Rennen auch schon 2017 mit Son Cesio und 2010 mit Amiro Fritz, aber begeistern konnten seine aktuellen Leistungen kaum.
Normalerweise führt von den deutschen Pferden an NAMOS kaum ein Weg vorbei, zumal es sich um seine absolute Lieblingsbahn handelt. Allerdings gewinnt er seine Rennen selten deutlich, sondern meist auf den allerletzten Drücker. Und vor einem Jahr reichte es nur zu Rang vier, doch war die Prüfung damals in der Breite wohl besser besetzt als diesmal.
Beispielsweise war es in der Silbernen Peitsche sehr knapp, als Erika Mäders Stute K CLUB nur nach heftiger Gegenwehr den Kürzeren zog. MAJESTIC COLT belegte damals Rang drei, ehe er sich sein zweites Listenrennen in Hannover schnappte. Es ist schon ein klarer Hinweis, dass sich der Stalljockey für ihn und gegen ZEROSTRESS entschied.
Den verpassten Gruppesieg holte K CLUB im Großen Preis von Lotto Hamburg nach, als ZEROSTRESS als Zweiter wieder ein gutes Rennen lief – der Ittlinger war in Dresden nur sehr unglücklich an NAMOS gescheitert. Beide könnten ihm erneut auf den Zahn fühlen, auch wenn K CLUB zuletzt in einem Listenrennen in Düsseldorf enttäuschte. Weicher Boden wäre für die Stute kein Nachteil.
Seine vielleicht beste Karriereleistung bot BIG BOOTS im Vorjahr hier als Dritter, doch 2020 ist er noch nicht ganz so stark in Erscheinung getreten und wartet noch auf den ersten Erfolg. Ein Platzgeld scheint aber nicht ausgeschlossen, zumal die Stallform bei Waldemar Hickst ebenso angezogen hat wie bei Jockey Marco Casamento.
Zwei achte und ein neunter Platz war die bisherige Ausbeute von MC QUEEN in der Goldenen Peitsche, er haut zwar immer mal wieder eine gute Form wie zuletzt zweimal in Frankreich heraus, aber es ist kaum anzunehmen, dass er hier ganz vorne landet.
SCHÄNG ist ein weiterer alter Bekannter, der zuletzt aber nur auf seiner Lieblingsbahn Hamburg gefiel. Ein vorderer Rang wäre schon eine Überraschung. Weicher Boden würde ihm helfen.
ZARGUN kann als Frontrenner weit kommen, wie er beim zweiten Platz hinter K CLUB in Hamburg bewies, aber es ist kaum anzunehmen, dass er bis zum Schluss vorne für den Sieg durchsteht.
CAESARA scheint nach jeder aktuellen Form chancenlos.
Dreijährigen-Siege in dieser Prüfung gab es durchaus, und so sollte man die Karlshoferin LA LA LAND nicht übersehen, zumal sie der Ritt von Andrasch Starke ist und von Champion Henk Grewe gesattelt wird. Die Bahn liegt hier, wie der Sieg im Jugend-Preis als Zweijährige und der zweite Rang in einem Auktionsrennen beweisen, aber so ganz reicht das sicher noch nicht aus.
Sicherer Außenseiter: K Club
Bester Außenseiter: Zerostress
Unsere Tipps:
1: Sunday Star
2: Namos
3: Majestic Colt
4: Zerostress
2.3 87. Kronimus Oettingen-Rennen – 11.09.2020
Gruppe II (A), 1.600 m, 35.000 €
Am 11. September 2020 wird das Darley-Oettingen-Rennen zum 87. Mal auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim ausgetragen. Die Gruppe II-Prüfung führt über die Distanz von 1.600 Metern. Dreijährige und ältere Pferde sind in diesem Highlight startberechtigt, das ein fester Bestandteil der Großen Woche (August/September) ist.
Die Prüfung wurde 1927 ins Leben gerufen und war ursprünglich als Badener Meile bekannt. Im Jahr 1970 erfolgte die Umbenennung in Oettingen-Rennen umbenannt ,und das Rennen hatte eine Zeit lang den Status der Gruppe III. Die Badener Meile gibt es übrigens seit 1979. Seit 1999 ist das Darley Stud, die Zuchtstätte von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed, die in den verschiedensten Ländern und auf allen Kontinenten so überaus erfolgreich agiert und zu den führenden Gestüten überhaupt zählt, Sponsor des Oettingen-Rennens. Das Rennen wurde 2003 zur Gruppe II befördert.
In der Geschichte des Rennens findet man gleich mehrere Pferde, die sich zweimal in die Siegerliste eintrugen. Es handelt sich um Enak (1933/1934), Kampanile (1960/1961), Novalis (1964/1965) und Pas de Deux (2016/2017).
Bei den Jockeys gewannen gleich drei das Oettingen-Rennen je viermal und sind damit die bisherigen Rekordhalter. Hier die erfolgreichsten Sattelkünstler: Kurt Narr mit Teutone (1928), Enak (1933, 1934) und Kameradschaftler (1938), Peter Remmert mit Campanile (1961), Oberbootsmann (1966), Bussard (1968) und Aspros (1981), sowie Terence Hellier – Zabar (1993), Waky Nao (1997), Bernardon (2000) und Martillo (2005).
Bei den Trainern steht einmal nicht Heinz Jentsch auf der Pole-Position, sondern Albert Schlaefke, der viermal das Kunststück schaffte, sich in die Siegerliste einzutragen – mit Enak (1933, 1934), Wacholdis (1951) und Der Unhold (1954).
2.3.1 87. Kronimus Oettingen-Rennen – Vorschau & Tipps
Das Rennen
Bei der 87. Auflage hat das Kronimus Oettingen-Rennen einen neuen Sponsor. Nachdem Darley, das Zuchtunternehmen von Scheich Mohammed nicht als Partner zur Verfügung steht, sprang die Iffezheimer Betonsteinfirma ein. Corona-bedingt gibt es mit 35.000 Euro das halbe gewohnte Preisgeld für ein Gruppe II-Rennen für dreijährige und ältere Pferde. Es führt über 1.600 Meter mit einem Bogen. Das 7. Rennen des Programms von zehn Rennen am Freitag hat erneut ein Top-Feld von neun Meilen-Stars angezogen.
Internationale Siege waren in der Vergangenheit keine Seltenheit. So triumphierte vor einem Jahr mit Vintager ein Godolphin-Pferd nach einer packenden Kampfpartie gegen die deutsche Stute Nica. 2015 zeichnete sich der französische Star-Trainer Andre Fabre mit Vadamos aus. Seit 2004 besitzt die Prüfung Gruppe II-Status, bis 1969 wurde es als Badener Meile gelaufen, die inzwischen ein eigenes Highlight beim Frühjahrs-Meeting ist. Oft messen sich hier Pferde, die dort mit von der Partie waren.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
HALF LIGHT ist als Gruppe I-Zweite im Prix Rothschild die beste Klasse. Auch DARK VISION als englischer Listensieger vertritt den Godolphin-Stall. Außerdem kommt es hier zur kompletten Revanche des Fritz Henkel Stiftung-Rennens, denn mit der mächtig verbesserten SANORA, dem ebenso stark gesteigerten RUNNYMEDE und dem danach in Frankreich zum Gruppesieger avancierten THORIN sind die drei Erstplatzierten dabei. RUBAIYAT ist sogar der amtierende Galopper des Jahres. Und NO LIMIT CREDIT war Zweite in den klassischen 1.000 Guineas.
Das zu erwartende Tempo
Die Spitze dürfte sofort LOS CAMPANOS übernehmen, der als absoluter Frontrenner bestens bekannt ist. Mit der Offensivtaktik scheint SANORA bestens bedient, die Wöhler-dürfte sich hier aber hinter LOS CAMPANOS an die zweite Stelle legen und damit ein geeignetes Führpferd vorfinden. Allerdings gehen Pferde von Mark Johnston auch oft vorne, vielleicht ist das ja auch bei DARK VISION der Fall, Außerdem erwarten wir THORIN auf einem guten Platz im Vordertreffen, auch RUBAIYAT, wobei hier Trainer Henk Grewe sicher eine passende Taktik für seine beiden Pferde wählen wird. NO LIMIT CREDIT könnte sich dahinter einordnen. RUNNYMEDEs und HALF LIGHTs Stärke ist ihre Endgeschwindigkeit, sie werden sicher ebenso auf Warten geritten wie NINARIO.
Unsere Einzelanalyse der Starter
Auf dem Weg zum ersten Gruppe II-Sieg ist Godolphins HALF LIGHT. Beim Gruppesieg im Sparkasse Holstein Cup in Hamburg ließ die Französin schon die anschließende Listensiegerin Song of Light und SANORA hinter sich. Noch stärker war der zweite Platz im Prix Rothschild auf höchster Ebene. Über sie führt der Weg zum Sieg. Sie sollte Vintager nacheifern, der 2019 für Godolphin hier siegte.
Godolphins zweite Waffe ist DARK VISION aus dem Spitzenstall von Mark Johnston. Der Listensieger wurde auf Gruppe-Parkett erst einmal gestoppt, doch dürfte es hier einfacher sein.
Von den deutschen Pferden sind drei ganz besonders gesteigert und in jedem Falle starke Endkampfkandidaten: Die in Schweizer Besitz stehende SANORA hat seit dem Wechsel zu Andreas Wöhler nach Spexard eine Leistungsexplosion hingelegt. Drei Siege bei vier Starts – viel besser konnte es nicht laufen für die Stute, die nach dem Listensieg in Hannover und einer Gruppe-Platzierung in Hamburg zuletzt in Düsseldorf mit dem Fritz Henkel Stiftung-Rennen ihr erstes Grupperennen gewann. Sicherlich profitierte sie dort auch von einem einwandfreien Rennverlauf , als sie sich früh absetzen und von ihrem Vorteil leben konnte, aber ihre Kämpferqualitäten sind bewiesen, und die Steigerung muss noch nicht beendet sein.
RUNNYMEDE ist 2020 ebenfalls erst so richtig ins Rollen gekommen. Trainer-Aufsteigerin Sarah Steinberg gewann mit Wai Key Star am vergangenen Samstag schon ein Grupperennen in Baden-Baden (Preis der Sparkassen Finanzgruppe) und hat auch mit dem Wallach einen erstklassigen Job gemacht. Nach dem Kölner Listensieg war im Premio Carlo Vittadini in Mailand gleich der erste Gruppesieg fällig, zuletzt in Düsseldorf lief er mit viel Speed noch dicht an SANORA heran, erreichte die Gegnerin aber nicht mehr. Die Gewichte haben sich etwas zugunsten von RUNNYMEDE verschoben, der den bevorzugten trockenen Boden antreffen dürfte.
Das gilt verstärkt auch für THORIN, das dritte enorm verbesserte Pferd. Der Dreijährige gewann hier im Frühjahr ein Maidenrennen, doch das war erst der Anfang einer tollen Serie, die nur von Rang drei im Fritz Henkel Stiftung-Rennen beim ersten Gruppestart unterbrochen wurde, als er aber sehr vorsichtig und unreif agierte. Der anschließende leichte Triumph im Prix Daphnis in Deauville zeugt von den Qualitäten des Hachtseers, dem man auch die Revanche gegen SANORA und RUNNYMEDE zutrauen darf. Vielleicht kann er sogar den Gästen gefährlich werden.
LOS CAMPANOS hielt sich als Fünfter in Düsseldorf nicht verkehrt, auch der vierte Rang auf Listen-Niveau war in Ordnung, aber er dürfte von der Spitze kaum nach Hause kommen und wieder den ein oder anderen Gegner vorbeiziehen lassen müssen.
NINARIO hatte als Düsseldorf-Siebter keinerlei Chance, gefiel danach als Listen-Zweiter vor LOS CAMPANOS. Vor einem Jahr war er Vierter im Oettingen-Rennen. Eine ähnliche Platzierung wäre bereits ein Erfolg.
RUBAIYAT bezog nach seiner glänzenden Zweijährigen-Saison, die ihm den „Galopper des Jahres“-Titel einbrachte, seine erste Niederlage im Mehl-Mülhens-Rennen gegen den seither nicht mehr gelaufenen Fearless King, nachdem er zuvor das Dr. Busch-Memorial für sich entschieden hatte. Im klassischen Pendant in Rom wurde er ebenfalls geschlagen, doch dürfte ich die dichte Startfolge beeinträchtigt haben. Die Pause sollte ihm sehr gut getan haben nach dem strammen Frühjahrs-Programm. Auf seiner Paradedistanz ist ihm wieder ein vorderer Rang zuzutrauen. An seiner Klasse gibt es keine Zweifel.
Eine der besten dreijährigen Stuten ist NO LIMIT CREDIT, die hier im Oktober 2019 mit dem Ferdinand Leisten-Memorial 100.000 Euro auf ihr Konto brachte. Sie startete in dieser Saison fulminant auf dieser Strecke mit dem Erfolg im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen in Köln, auch der Ehrenplatz in den klassischen 1.000 Guineas war stark. In der Diana dürfte ihr der Weg zu weit geworden sein. Sie könnte auch den arrivierten Meilern auf den Zahn fühlen.
Sicherer Außenseiter: RUBAIYAT
Bester Außenseiter: SANORA
Unsere Tipps:
1: Half Light
2: Thorin
3: Dark Vision
4: Runnymede
2.4 T. von Zastrow-Stutenpreis – 12.09.2020
Stutenrennen (A), 2.400 m, 70.000 €
Der T. von Zastrow-Stutenpreis am 12. September, dem vorletzten Tag der Großen Woche auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim, ist ein Top-Highlight für dreijährige Stuten. Der Name des Sponsors ist in Turfkreisen weitgehend unbekannt, geht offenbar auf eine besondere Gönnerin der Rennen in Baden-Baden zurück. Zastrow ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört zum vorpommerschen Uradel. Eine Linie besteht seit 1943 unter der Namensform von Zastrow-Marcks. Klein Zastrow, das Stammhaus der Familie, ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Dersekow bei Greifswald im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Es erscheint 1248 als Cyastareo erstmals urkundlich und war ab 1272 in Familienbesitz.
Der T. von Zastrow-Stutenpreis ist ein noch relativ neues Grupperennen, das vorher Baden Racing Stutenpreis hieß und zuvor Listenstatus hatte. Es führt über die Distanz von 2.400 Metern. Mehrfach gab es große Überraschungen. Auch mit der letztjährigen Siegerin war kaum zu rechnen. Amorella, die Markus Klug für TINK Racing vorbereitete, siegte mit Jockey Martin Seidl zur Quote von 13,5:1 mit zweieinviertel Längen Vorsprung gegen die Favoritin Durance und der aus England angereisten Shailene.
Im Jahr zuvor setzte sich nach einem packenden Zweikampf die vierjährige Stute Sky Full of Stars gegen den englischen Gast Star Rock durch. Besitzerin ist das Gestüt Karlshof, das die Lady auch selbst gezogen hatte. Henk Grewe war ihr Betreuer, der Jockey Marc Lerner, der inzwischen seine Karriere in Singapur fortsetzt. 2017 war es die im Besitz von Eckhard Sauren, dem Kölner Renn-Vereins-Präsidenten stehende Ashiana aus dem Kölner Quartier von Peter Schiergen mit Star-Jockey Andrasch Starke vorne.
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2.4.1 T. von Zastrow-Stutenpreis – Vorschau & Tipps
Das Rennen
Der T. von Zastrow Stutenpreis ist ein noch relativ neues Grupperennen in Baden-Baden, das inzwischen in die Gruppe II befördert wurde und über 2.400 Meter führt. Selbst im Corona-Jahr 2020 wird die Dotierung von 70.000 Euro beibehalten. Es handelt sich am Samstag um das 5. Rennen der insgesamt zehn Rennen der Karte. Die Besetzung ist erstklassig.
Es handelt sich um einen hochspannenden Altersvergleich zwischen dreijährigen und älteren Stuten. Der Start erfolgt auf der Zielgeraden, danach geht es eine komplette Runde um die Bahn in Iffezheim. Häufig sind hier Pferde dabei, die sich vorher im Henkel – Preis der Diana (Dreijährige) versucht haben. In den vergangenen beiden Jahren hatte der Derby-Jahrgang aber wenig zu bestellen. Hier lässt sich der Zuchtwert einer Stute gewaltig steigern. Überraschungen sind in diesem Rennen nicht selten.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
Mit Rose Of KILDARE (Siegerin der Musidora Stakes) startet eine besonders hochkarätige Engländerin, während GOLDEN LIPS schon etwas unter ihnen rangiert. ZAMRUD und VIRGINIA JOY lieferten sich schon in einem Gruppe III-Rennen sowie in der Diana ein tolles Duell. OCEAN FANTASY gewann die Winterkönigin 2019 auf dieser Bahn. ARKTIS, LIBERTY LONDON und SUNNY QUEEN zeichneten sich auf Listen-Ebene aus.
Das zu erwartende Tempo
Das Gros der Kandidatinnen sind Speedpferde, die ihr Rennen aus der Reserve angehen. Vielleicht übernimmt SUNNY QUEEN ja gleich die Spitze, aber sicher sind wir uns da nicht. ZAMRUD war in der Diana gleich prominent, sie könnte erneut im Vordertreffen marschieren, da ihr das offenbar mehr liegt als von hinten zu kommen, wie bei ihrem Pech im Diana-Trial. Im Vordertreffen könnten sich LIBERTY LONDON und ROSE OF KILDARE einfinden. ARKTIS, ELLE MEMORY, OCEAN FANTASY und VIRGINIA JOY werden sich wohl erst aus allem heraushalten.
Unsere Einzelanalyse der Starter
Es wird diesmal schwer, den Sieg im Lande zu halten, denn eine der beiden Engländerinnen vertritt enormes Kaliber. Während GOLDEN LIPS als Listen-Vierte fast schon etwas abfällt, ist die andere Gaststute besonders hochkarätig.
ROSE OF KILDARE war Dritte der 1.000 Guineas in Düsseldorf. Doch bei einem besseren Rennverlauf hätte die Johnston-Stute möglicherweise gewonnen. Ihr anschließender Erfolg in den Musidora Stakes in York war stark und viel Wert. Dass sie gegen Ghaiyyath & Co. im Juddmonte International keine Chance hatte, war keine Schande, sondern ein Griff nach den Sternen.
Zu den deutschen Ladies: Dreimal sind sich ZAMRUD und VIRGINIA JOY bereits begegnet. Im Diana-Trial in Hoppegarten rauschte VIRGINIA JOY von weit hinten noch auf Platz vier, während ZAMRUD alles gegen sich hatte. Anschließend waren sie zweimal nur durch Zielfoto voneinander getrennt. In der Mehl-Mülhens-Trophy feierte VIRGINIA JOY ihren ersten Gruppesieg und den ersten derartigen Coup für Neutrainer Marcel Weiß, ehe sie im Henkel – Preis der Diana von sehr weit hinten durch die Lücken hindurchmusste und es daher nicht mehr ganz nach vorne schaffte und ZAMRUD einen Platz vor ihr war, die aus guter Startnummer gleich prominent war. Hier entscheidet wohl der Rennverlauf, beide sind die besten heimischen Hoffnungen und könnten auch ROSE OF KILDARE zusetzen.
ARKTIS scheint mit sechs Jahren so gut wie nie zuvor, doch ist es hier deutlich schwerer als in den Listenrennen in Hannover. Sie dürfte ebenso eine große Außenseiterin sein wie NATHAN MNM, die es bei einer Platzierung beließ und für die wohl das olympische Motto gilt.
LIBERTY LONDON hat nach dem Wechsel zu Waldemar Hickst nichts verlernt und behauptete sich gerade in einem Listenrennen in Frankreich. Hier ist es aber wieder schwerer.
ELLE MEMORY und OCEAN FANTASY blieben im Henkel – Preis der Diana wirkungslos, vor allem Letztgenannte darf man nicht abschreiben. Ihr bedeutendster Sieg war hier im Preis der Winterkönigin 2019, und die Stallform von Jean-Pierre Carvalho ist stark. Auch die Höny-Hofer liefen am ersten Wochenende der Großen Woche schnell, wie zwei Siege am Sonntag beweisen. Und OCEAN FANTASY besitzt genug Klasse, hatte nur manchmal Pech.
SUNNY QUEEN hat erst zwei Saisonstarts bestritten und musste die Diana auslassen. Ihr Listensieg in Hannover war beeindruckend und lässt viel Raum zur Spekulation. Nur die Pause stört, aber der Sprung in diese Klasse ist ihr in jedem Fall zuzutrauen.
Sicherer Außenseiter: SUNNY QUEEN
Bester Außenseiter: OCEAN FANTASY
Unsere Tipps:
1: Rose of Kildare
2: Virginia Joy
3: Zamrud
4: Sunny Queen
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2.5 Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen – 12.09.2020
Gruppe III (A), 1.400 m, 27.500 €
Das Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen am 12. September auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim gilt als das zweitbedeutendste Rennen für zweijährige Pferde nach dem Kölner Preis des Winterfavoriten, der im Oktober entschieden wird. Es handelt sich um eine Prüfung der Gruppe III über die Distanz von 1.400 Metern, das stets während der Großen Woche im August/September ausgetragen wird.
Das Rennen wurde 1859 ins Leben gerufen und zunächst über 1.000 Meter bestritten. Eine erste Distanz-Verlängerung erfolgte im Jahr 1883 auf 1.200 Meter. In den 1970er Jahren erhielt das Zukunftsrennen den Status einer Gruppe III-Prüfung, 1982 wurde es zur Gruppe II befördert. Von 1982 bis 1996 wurde es von der Champagner-Firma Moët & Chandon und von 1997 bis 1999 von Raab Karcher gesponsert. Maurice Lacroix übernahm die Parnerschaft im Jahr 2000, und die Veranstaltung war eine Zeit lang unter dem Namen Maurice Lacroix-Trophy bekannt. Im Jahr 2006 wurde die Distanz auf 1.400 Meter erhöht, und 2007 kehrte das Rennen auf das Niveau der Gruppe III zurück. Die Verbindung mit Maurice Lacroix endete 2008. Inzwischen ist Wackenhut Mercedes-Benz der Namensgeber der Prüfung.
Top-Jockeys in der Siegerliste gibt es gleich zwei mit jeweils fünf Treffern: George Stern mit Ob (1903), Champ d’Or (1904), Lord Burgoyne (1910), Quai des Fleurs (1911) und Guerroyante (1913) sowie Otto Schmidt mit Augias (1922), Rosendame (1923), Faustina (1925), Adlerfee (1937), Schwarzgold (1939).
Das Zukunftsrennen wanderte viele Jahre ins Ausland, vorzugsweise nach England oder Frankreich. Daher ist es auch keine Überraschung, dass mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Mick Channon ein englischer Trainer den Rekord hält. Er stellte gleich siebenmal den Gewinner. Es handelte sich um Flying Squaw (1995), Muchea (1996), Golden Silca (1998), Checkit (2002), Mokabra (2003), Ajigolo (2005), Ayaar (2012).
2.5.1 Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen – Vorschau & Tipps
Das Rennen
Das Wackenhut Mercedes-Benz-Preis Zukunftsrennen ist ein mit 27.500 Euro dotiertes Gruppe III-Rennen für zweijährige Pferde auf der 1.400 Meter-Distanz der Rennbahn Baden-Baden-Iffezheim. Dieses Highlight ist eines von zwei Gruppe-Events an diesem Tag und wird als 3. Rennen des Programms von zehn Rennen ausgetragen.
Neben dem Preis des Winterfavoriten im Oktober in Köln handelt es sich um das einzige andere Grupperennen für zweijährige Pferde. In früheren Zeiten dominierten Pferde aus England, vor allem der Ex-Fußball-Profi Mick Channon landete als Trainer mehrere Erfolge. Aber seit der Distanzänderung von 1.200 Meter auf 1.400 Meter hat sich das geändert. Es stehen Top-Pferde in der Siegerliste. Vor einem Jahr ging hier der Stern des Schlenderhaners Alson (anschließend Gruppe I-Gewinner in Frankreich) auf, vor zwei Jahren triumphierte mit Quest the Moon eines der besten Grand Prix-Pferde Deutschlands.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
TIMOTHEUS als noch ungeschlagener Auktionsrennen-Sieger sicherlich die herausragende Erscheinung der deutschen Pferde. Er trifft auf viele Pferde, die bisher ein Rennen gewonnen haben, wie FLITSCH, JUANITO, WALDERSEE, REINE D‘ AMOUR und NOVEMBA. SHILA war sogar schon zweimal erfolgreich.
Das zu erwartende Tempo
Bei zweijährigen Pferden, die in aller Regel nur ein oder wenige Male bisher am Start waren, ist natürlich schwer vorherzusagen, wer das Tempo machen wird. Aber auf der 1.400 Meter-Strecke darf man davon ausgehen, dass gleich eine flotte Fahrt vorgelegt wird. SARDASHT ging beim Frankreich-Debüt gleich sehr offensiv zu Werke. Auch DOMSTÜRMER, REINE D‘ AMOUR und SHILA sollten sofort dem Vordertreffen angehören, was wir auch von WALDERSEE und JUANITO glauben. TIMOTHEUS ist eher ein Speedpferd. NOVEMBA dürfte sich in der Schlussphase ins Geschehen einschalten.
Unsere Einzelanalyse der Starter
Zwei Starts, zwei beeindruckende Siege – die Bilanz von TIMOTHEUS ist makellos. Beim Debüt schlug er WALDERSEE völlig problemlos, der danach in Frankreich erfolgreich war. Der Sieg des Kleinkorres-Schützlings im Kölner Auktionsrennen war eine Demonstration von Klasse. Trotz eines aufwändigen Rennverlaufs in äußeren Spuren verabschiedete sich der Hoffnungsträger mühelos von der Konkurrenz.
DOMSTÜRMER lief als Dritter ordentlich, aber eine Chance hatte er gegen den Sieger nicht. TIMOTHEUS ist der uneingeschränkte Favorit der Prüfung, er könnte auch beim dritten Auftritt ungeschlagen bleiben. Auch WALDERSEE hat sicher Entwicklungspotenzial.
FLITSCH und SHILA sind die Hoffnungen von Trainer Markus Klug. Erstgenannter gewann auf Anhieb ein Vier-Pferde-Rennen in Hannover, von dem man noch nicht so genau weiß, was das wert war. SHILA hat nach zwei Auftritten noch eine weiße Weste.
Weit vorne erwarten wir REINE D‘ AMOUR aus dem Stall von Trainer-Newcomer Marcel Weiß. Ihr Kölner Debütsieg war beeindruckend. Man war sich schnell einig, hier einen künftigen Crack gesehen zu haben. Vielleicht kann die Stute ja auch TIMOTHEUS auf den Zahn fühlen.
JUANITO brauchte einen Anlaufstart, dann schlug er in Hoppegarten gegen einen heißen Favoriten zu. Diese Leistung besitzt ihren Wert. Sein Trainer hat die meisten Vergleichsmöglichkeiten in seinem Champion-Stall. Besitzer Timo Horn würde sich über ein „Tor“ sehr freuen.
SARDASHT traf bei seinem Debüt in Clairefontaine gleich auf gute Konkurrenz und musste nach langer Führung nur gegen den heißen Favoriten passen. Das war eine reife Leistung, die ihm auch hier seine Chancen gibt.
NOVEMBA galten nach Platz drei beim Einstand zuletzt in Hannover hohe Erwartungen, doch ein sehr unglücklicher Rennverlauf hätte ihr fast das Konzept verdorben. Doch mit einem mächtigen Endspurt schaffte die Brümmerhoferin noch die Wende. Natürlich sind die Gegner hier von anderem Kaliber, aber der Ton machte auch hier die Musik.
Sicherer Außenseiter: SHILA
Bester Außenseiter: SARDASHT
Unsere Tipps:
1: Timotheus
2: Reine d‘ Amour
3: Waldersee
4: Novemba
2.6 148. Longines Grosser Preis von Baden – 13.09.2020
Gruppe I (A), 2.400 m, 175.000 €
Der Große Preis von Baden wird zum 148. Mal in diesem Jahr ausgetragen. Noch zwei Jahre bis zum Jubiläum. Seit 1858 ausgetragen, ging es früher über knackige 3200 Meter, bis das Rennen 1887 auf 2800 Meter zurückging und seine aktuelle Distanz bekam er 1898. (Zwischendurch wurde er aber auch mal über 2200 Meter gelaufen). Zwei Pferde teilen sich den Ruhm: Kincsem, die das Rennen 1877, 1878 und 1879 gewann, sowie Oleander – 1927, 1928, 1929. Niemand war erfolgreicher als diese beiden Champions, die jeder für sich zu ihrer Zeit absolut unbezwingbar waren. Nach diesen beiden Pferden wurden die Türme der Iffezheimer Tribüne benannt. Wie im Derby ist das Gestüt Schlenderhan der erfolgreichste Besitzer im Großen Preis von Baden (wenn auch weit weniger Siege heraussprangen als beim Derby).
Gastgeber (1875), Oleander (1927, 1928, 1929), Alba (1930), Widerhall (1932), Magnat (1941), Samurai (1943), Alpenkönig (1970) und Ivanhowe (2014) punkteten für die legendären schwarzblauroten Farben zehn Mal.
Die Siegerliste des Großen Preis von Baden liest sich wie das Who is Who der Vollblutzucht. Manch einer nutzte das Rennen als Sprungbrett für die internationale Karriere, zuletzt natürlich Danedream, die anschließend den Arc gewann und ein Jahr später die King George. Aber auch ein Lando startete anschließend im Japan Cup – und gewann. Marienbard gewann ebenfalls erst den Großen Preis von Baden und anschließend den Arc.
Wer wird dieses Jahr wohl den Großen Preis als Sprungbrett nutzen?
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2.6.1 148. Longines Grosser Preis von Baden – Vorschau & Tipps
Das Rennen
Sieben Gruppe I-Rennen gibt es pro Jahr in Deutschland. Der Longines Großer Preis von Baden, der am Sonntag zum 148. Mal in Baden-Baden ausgetragen wird und seit 1972 den höchsten Status hat, ist eines der wichtigsten und führt über 2.400 Meter. 175.000 Euro winken als Preisgeld in diesem Corona-Jahr, in einem normalen Jahr sind es 250.000 Euro. Das Highlight am Schlusstag der fünf Tage umfassenden Großen Woche wird als 7. Rennen der elf Prüfungen um 16:17 Uhr ausgetragen und lockt acht Pferde an.
Die Premium-Rennen Baden-Baden bietet Jahr für Jahr viele Highlights. Kein anderes Hippodrom hierzulande präsentiert so viele Großereignisse. Doch ein Rennen ragt eindeutig heraus, hat eine Bedeutung wie kein anderes Event auf der Rennbahn Iffezheim: Der Longines Großer Preis von Baden ist das Rennen der Galopp-Giganten, das bedeutendste Rennen für dreijährige und ältere Pferde hierzulande. Oft gibt sich hier der Derbysieger erstmals gegen die Älteren die Ehre. Auch Wunderstute Danedream steht in der Siegerliste. Sie nahm wie andere Pferde hier 2011 erfolgreich Kurs auf den Prix de l‘ Arc de Triomphe in ParisLongchamp, 2012 gewann sie noch einmal den Großen Preis von Baden. 2020 findet das Rennen eine Woche später als gewohnt statt. Vor einem Jahr sicherte sich der im Besitz von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed stehende Ghaiyyath diesen begehrten Titel. Es war eine Augenweide, seinem 14-Längen-Start-Ziel-Erfolg beizuwohnen. Was für ein Superstar dieses Pferd ist, sah man später und auch in diesem Jahr mehrfach.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
Die Spitzenstute DONJAH lief 2019 als Zweite ein hervorragendes Rennen und musste sich als Zweite nur Ghaiyyath geschlagen geben. Was sie kann, bewies sie als Gruppe I-Gewinnerin im Preis von Europa in Köln. Ihr stellen sich vor allem hochkarätige Dreijährige in den Weg, wie der Derby-Zweite TORQUATOR TASSO, der Dallmayr-Preis-Zweite QUEST THE MOON, der dortige Sieger BARNEY ROY oder die Europa-Preis-Erstplatzierten DONJAH und KASPAR sowie die Gran Premio di Milano-Siegerin DURANCE. COMMUNIQUE war Zweiter im Großen Preis von Berlin 2019.
Das zu erwartende Tempo
Ein angemessenes Tempo ist in derlei Rennen nicht immer gegeben. Vor einem Jahr war das dank Ghaiyyath anders. KASPAR und COMMUNIQUE nehmen meistens gleich eine prominente Rolle ein. Speed ist die große Stärke von TORQUATOR TASSO und DONJAH.DURANCE und QUEST THE MOON können ebenfalls am Ende stark beschleunigen. Das gilt auch für BARNEY ROY, der aber erneut auf weiter Distanz engagiert ist. SATOMI wird ebenfalls aus der Reserve geritten.
Unsere Einzelanalyse der Starter
Favorit könnte ein Dreijähriger werden – TORQUATOR TASSO, den Neutrainer Marcel Weiß für das Gestüt Auenquelle innerhalb kürzester Zeit zum Derby-Zweiten formte. Nur In Swoop war noch einen Tick stärker als er, wobei TORQUATOR TASSO kurz sogar wie der Sieger im Blauen Band ausgesehen hatte. Es ist erst sein dritter Start im Leben, hoffentlich scheitert er nicht an Unreife. Mit Bauyrzhan Murzabayev wurde kein Geringerer als der amtierende Championjockey engagiert.
Mit DONJAH, die im Preis von Europa überraschend ihren ersten Gruppe I-Treffer feierte und die noch als Vorjahreszweite in bester Erinnerung ist, ist aber eine Stute nicht leicht zu bezwingen.
Die Favoritengruppe ist aber noch größer: KASPAR ist eine weitere Neuentdeckung unter den Dreijährigen. In Köln hatte er im Europa-Preis eine Sensation schon vor Augen.
Baden-Baden und QUEST THE MOON passt bestens zusammen. Hier gewann der Salzburg-Galopper das Zukunftsrennen als Zweijähriger, hier gewann er knapp den Großen Preis der Badischen Wirtschaft gegen die Klassestute DURANCE, die als Vierte im Dallmayr-Preis besser lief, als es das Ergebnis belegt.
BARNEY ROY ist nicht unbedingt ein 2.400 Meter-Pferd. Der mehrfache Gruppe I-Gewinner blieb nach dem Erfolg im Dallmayr-Preis als Europa-Preis-Vierter einiges schuldig und hinter DONJAH und KASPAR. Der Boden sollte für den Godolphin-Vertreter nicht zu weich sein, was auch aufgrund des sommerlichen Wetters kaum zu erwarten ist.
SATOMI zeigte als Siegerin im Hansa-Preis in Hamburg ihre bislang beste Form, aber die Vorstellung danach im Prix de Pomone war sehr nichtssagend und reicht kaum für einen vorderen Platz aus.
Sicherer Außenseiter: KASPAR
Bester Außenseiter: DONJAH
Unsere Tipps:
1: 8 Torquator Tasso
2: 4 Donjah
3: 3 Quest the Moon
4: 1 Barney Roy
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2.7 Preis der Winterkönigin – 18.10.2020
Gruppe III – Stutenrennen (A), 1.600 m, 105.000 €
Seit 1959 wird sie gesucht: Die Winterkönigin. Ursprünglich fand das Rennen in Mülheim statt und wurde zum Pendant des Winterfavoriten, der parallel dazu in Köln gesucht wurde. Seit 2001 hat es seinen Gruppe 3 Status und wird seit 2004 in Baden-Baden ausgetragen, wo es auch an diesem Wochenende in die nächste Runde geht. Mit dem Aus von Baden Racing ist allerdings hinter diesem Rennen ein großes Fragezeichen – wird es 2021 nach Baden-Baden zurückkehren?
Die meisten Siege im Preis der Winterkönigin als Jockey konnte Terence Hellier verbuchen, mit: Martessa (1990), White on Red (1994), Sommernacht (1999), Sorrent (2004), Love Academy (2007). Bei den Trainern hat Heinz Jentzsch die Nase vorn mit: Brisanz (1961), Dolce Vita (1969), Toscarina (1972), Akita (1973), Istria (1979), Operette (1980), Opium (1981), La Colorada (1983), Schwarz-Grün (1984), Quebrada (1992).
Im letzten Jahr setzte sich Ocean Fantasy gegen die Konkurrenz durch. Sie gewann damals gegen die Klassestute Tickle Me Green, die derzeit in Frankreich Werbung für die deutsche Zucht macht. Danach wollte der Knoten zwar nicht mehr so recht platzen, dennoch war ihre Zweijährigensaison stark.
Dieses Jahr heißen die Favoritinnen Noble Heidi und Reine D’Amour. Die erstgenannte lief bisher stark in Frankreich, Reine D’amour gewann das Herzschlagfinale in Baden-Baden gegen Juanito und sicherte sich damit ihren Favoritenstatus für den Preis der Winterkönigin. Man darf also gespannt sein, welche der Damen das Rennen 2020 machen wird. Noble Heidi, Reine D’amour, Marlar oder doch eine andere?
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2.7 Preis der Winterkönigin – Vorschau
Das Rennen
Der Herbst ist die große Zeit der Zweijährigen-Prüfungen. Hier werden die wichtigsten Weichen für das nächste Jahr gestellt. Der Preis des Winterfavoriten in Köln war vor einer Woche das Hengste-Highlight, nun wird am Sonntag beim Saisonfinale in Baden-Baden 2020 im Preis der Winterkönigin (Gruppe III) die beste zweijährige Stute gesucht. Es handelt sich um eine 1.600 Meter-Prüfung, die trotz Corona mit der normalen Dotierung von 105.000 Euro gelaufen wird.
Es handelt sich um das 6. Rennen der Karte von 13 Rennen, elf Kandidatinnen sind mit von der Partie.
Der Preis der Winterkönigin hat eine lange Tradition, er geht auf das Jahr 1959 zurück, als die Erstauflage in Mülheim über die Bühne ging. Am Raffelberg blieb das Rennen bis 2003, wo es schon 2001 Gruppe III-Statuts bekam. Seit 17 Jahren ist Baden-Baden die neue Heimat, hier handelt es sich um das Highlight beim Sales & Racing Festival, das früher sogar drei, dann zwei Tage umfasste, in diesem Jahr aber auf einen Tag reduziert wurde.
Die erfolgreichsten Starter im Rennen
REINE D‘ AMOUR sicherte sich mit dem Zukunftsrennen in Baden-Baden das erste Top-Highlight für die Youngsters in diesem Jahr auf Gruppe III-Parkett. NOBLE HEIDI gewann zwei Rennen in Frankreich. MARLAR ist noch ungeschlagen und Siegerin eines Auktionsrennens in Dortmund. SALONLOVE holte sich mit dem Junioren-Preis in Düsseldorf ein Listenrennen und war Vierte auf Gruppe III-Ebene in Frankreich. PEACHES empfahl sich im Winterkönigin-Trial (Listenrennen). SHILA belegte Rang drei in einem Trial in Baden-Baden.
Das zu erwartende Tempo
Wir wiederholen uns gerne: Bei nur wenig gelaufenen zweijährigen Pferden ist schwer zu prognostizieren, wie sich das Rennen entwickeln wird und wer die Pace diktieren möchte. SHILA könnte wie schon im Zukunftsrennen vorne gehen, NOBLE HEIDI ist meistens schnell auf den Beinen. Wir erwarten auch MARLAR und PEACHES im Vordertreffen vor REINE D‘ AMOUR, NEAR LADY und SALONLOVE. AMAZING GRACE kann Speed entwickeln, das gilt auch für die sicher auf Warten gerittenen THEODORA und NOVEMBA.
Unsere Einzelanalyse der Starter
AMAZING GRACE gab ein erstklassiges Frankreich-Debüt, unterlag danach im Winterkönigin-Trial in Köln nur knapp, hat sich die Fahrkarte für dieses Rennen redlich verdient und kann mitmischen.
GONAMIRA zeigte hier ein anständiges Debüt, das durch die Zweitplatzierte anschließend in einem Auktionsrennen aufgewertet wurde, doch es wird ein schwerer Gang, sicherlich die Nummer zwei für das Team Auenquelle/Marcel Weiß.
MARLAR ist bei zwei Starts noch ohne Niederlage, beeindruckte mit tollem Schlussakkord im Dortmunder Auktionsrennen, auch hier ein starker Faktor, Trainer war in diesem Rennen schon sehr erfolgreich.
NEAR LADY vertritt die Winterkönigin-Erfolgsfarben des Gestüts Wittekindshof, gewann als Außenseiterin bei der Großen Woche auf diesem Kurs gegen sicher nicht schlechte Konkurrenz, an ihrem Stall läuft es blendend, alles andere als ungefährlich.
NOBLE HEIDI hat bisher noch wenig falsch gemacht, gewann zwei ihrer bisherigen drei Rennen (allesamt in Frankreich), zwischendurch scheiterte sie nur an einer sehr unglücklichen Vorstellung. Könnte auch der Favoritin auf den Zahn fühlen.
NOVEMBA gewann in Hannover trotz unglücklichen Rennverlaufs, hatte im Zukunftsrennen aber nie eine Chance, interessante Reiterverpflichtung, aber nur Außenseiterin.
PEACHES war hier in einem Auktionsrennen etwas unglücklich geschlagen, stellte das als Gewinnerin des Winterkönigin-Trials in Köln richtig, als sie gegen AMAZING GRACE knapp gewann, verdient einige Aufmerksamkeit.
REINE D‘ AMOUR ist die Favoritin der Prüfung. Ihr Kampferfolg im Zukunftsrennen auf dieser Bahn ist noch in bester Erinnerung, sie ist außerdem bei zwei Starts noch ungeschlagen, und Trainer Marcel Weiß legt ein phänomenales erstes Jahr hin. An ihr müssen sich alle anderen messen.
SALONLOVE ist eine weitere Wittekindshof/Suborics-Chance, war im Junioren-Preis in Düsseldorf souverän, bestätigte die Form als Gruppe-Vierte in Frankreich, ebenfalls mit Chancen unterwegs.
SHILA gefällt als zweifache Siegerin und Dritte im Zukunftsrennen. Hatte dort zwar gegen Reine d‘ Amour keine Möglichkeit, war aber weniger als eine Länge zurück, für eine höhere Quote durchaus ein Faktor.
THEODORA gewann Ende August in Düsseldorf mit bemerkenswerter Endgeschwindigkeit, 100 Meter kürzere Distanz ist daher vielleicht nicht optimal, aber auch ihre Grenzen hat man noch nicht gesehen.
Sichere Außenseiterin: PEACHES
Beste Außenseiterin: SHILA
Unsere Tipps:
1: 8 Reine d‘ Amour
2: 5 Noble Heidi
3: 3 Marlar
4: 4 Near Lady
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3. Wichtige Hinweise
Anreise mit dem Auto:
Die Anreise zur Rennbahn Baden-Baden-Iffezheim ist simpel. Wer mit dem Auto kommt, der nimmt von der A 5 die Ausfahrt Baden-Baden/Iffezheim. Von da an ist alles Weitere bestens beschildert mit dem Rennbahnsymbol.
Anreise mit Bus und Bahn:
Auch für die Nutzer von Öffentlichen Verkehrsmitteln wurde an alles gedacht, denn es verkehren an den Renntagen regelmäßig Sonderbusse zur Rennbahn Iffezheim. An normalen Tagen ist die Linie 218 die richtige Wahl.
Sitzplätze (ohne Catering, Auswahl):
Tickets gibt es in Iffezheim für die unterschiedlichsten Geschmäcker und Preise. Ab 8 Euro ist eine normale Eintrittskarte für den Sattelplatz zu haben. Hiermit kommt man schon in relativ viele Bereiche und hat auch etliche kulinarische Möglichkeiten.
Nummerierte Plätze bekommt man auf der Sattelplatz-Tribüne, mit einem sehr guten Blick auf die Endphase der Rennen. In der Geldermann-Lounge auf der Sattelplatz-Tribüne genießt man sehr gute Aussicht zum Führring und Absattelring, wo auch die Siegerehrungen stattfinden.
Restaurantplätze – All Inklusive Bereich:
Der exklusivste Bereich befindet sich im Champion’s Club und der Brenners‘ Lounge auf der neuesten Tribüne, der Bénazet-Tribüne. Hier genießen Sie ein ausgezeichnetes Catering.
Auf RaceBets.com steht Ihnen der Livestream aller Rennen aus Baden-Baden zur Verfügung. Live und in Farbe und natürlich in bester Qualität entgeht Ihnen hier nicht das Geringste vom Turf-Geschehen Baden-Badens.