Er stammt aus Irland, aber seine Wahl-Heimat ist seit vielen Jahren München. In der Bayern-Metropole bereitet John David Hillis (54) mit großem Erfolg Rennpferde als Trainer vor. Weit über 100 Erfolge stehen bislang auf seinem Konto.
Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über seine Laufbahn.
Wie hat bei Ihnen die Leidenschaft für den Rennsport angefangen?
John Davis Hillis: Als ich klein war, bin ich immer mit meinem Vater in den Buchmacherladen gegangen, denn wir haben direkt über einem solchen Geschäft gewohnt. Da war das Interesse für den Sport vorprogrammiert.
Wie und wann ist München für Sie zur Wahl-Heimat geworden?
Hillis: Im Jahr 1989 hatte ich ein Engagement für eine Saison bei Herrn Dr. Harms. Dort habe ich auch meine jetzige Lebensgefährtin Jeanette Spratter kennengelernt. Ich bin dann aber zurück nach Irland und für Renntage immer nach München geflogen. Nach einem Rennumfall bin ich dann zwangsläufig für immer geblieben.
Wie beurteilen Sie die Trainingsbedingungen?
Hillis: Die Trainingsbedingungen sind hervorragend, da die Trainingsanlage separat ist, also sich nicht auf der normalen Rennbahn befindet.
Was war bislang Ihr bedeutendster Erfolg und Ihr bestes Pferd?
Hillis: Wir waren mit Baltic Rock aus dem Gestüt Ammerland Vierter im Derby. Er hatte zuvor auch das Bremer Derby Trial gewonnen.
Haben Sie ein Erfolgsrezept?
Hillis: Ich trainiere jedes Pferd auf individueller Basis. Wichtig ist Abwechslung, daher benutzen wir viel das Laufbahn und lassen die Pferde auch schwimmen. Sie bekommen viel Tageslicht, sind jeden Tag knapp anderthalb Stunden draußen. Das ist auch ein Grund, dass Cheviot mit seinen 13 Jahren noch so viel Spaß am Laufen hat. Außerdem lasse ich die Pferde gerne dressurmäßig reiten. Und ohne ein glückliches Team kannst Du nichts gewinnen.
Was sind die Hoffnungsträger derzeit im Stall?
Hillis: Das ist sicherlich Estivo, der noch einiges vor sich haben sollte, und bei den anderen Pferden lasse ich mich gerne überraschen, ob mein Plan aufgeht.
Was trauen Sie Estivo in der Zukunft zu?
Hillis: Ich habe eine sehr gute Meinung von ihm. Er ist mein bester Dreijähriger, aber ich denke, dass er als Vierjähriger noch mehr zeigen wird. Alles, was in 2019 kommt, ist Bonus, aber im kommenden Jahr erwarte ich mir sehr viel.
Welches Pferderennen möchten Sie einmal im Ausland besuchen?
Hillis: Da fallen mir einige große Rennen im Ausland ein, wie das Kentucky Derby, der Melbourne Cup oder der Cheltenham Gold Cup. Dieses drei Rennen stehen auf meiner To Do-Liste.
Welche Rolle spielen Frankreich-Starts?
Hillis: Die Pferde müssen gut genug sein, um dort zu starten, da die Reisen Geld kosten, aber ohne Starts in Frankreich geht es sicher nicht mehr.
Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Hillis: Welche Freizeit (lacht)? Wenn ich einmal etwas Luft habe, dann genieße ich gerne eine Cocktail-Grillparty in meinem Garten. Denn Kochen ist meine Leidenschaft. Und irgendwann spiele ich auch wieder Golf.