Insider-talk mit Marco Casamento: „Die Saison in Katar hat sehr gut angefangen“

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In Katar fand nicht nur soeben die Fußball-Weltmeisterschaft statt, hier ist auch die zweite Heimat von Marco Casamento. Seit mehreren Jahren verbringt der gebürtige Italiener mehrere Monate in der Wüste – hocherfolgreich, wie sein dritter Triumph hintereinander im Qatar Derby beweist. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet der 25-jährige über seine Pläne.

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Haben Sie von der Fußball-WM vor Ort etwas mitbekommen? Welche Spiele haben Sie besucht, da Italien nicht qualifiziert und Deutschland früh ausgeschieden war?

Marco Casamento: Leider war Italien nicht qualifiziert, aber ich habe ein Spiel von Brasilien besucht, das war eine tolle Sache.

Erfolg ist zu Ihrem Markenzeichen geworden. Sie gewannen soeben zum dritten Mal das Derby, das mit 500.000 Dollar dotiert ist. Wie ist die neue Saison angelaufen? Und wo sind Sie beschäftigt?

Marco Casamento: Die Saison hat für mich sehr gut angefangen. Ich habe (Stand einschließlich: 29.12.22) bis jetzt 187 Rennen geritten, 19 gewonnen, war 18 mal Zweiter, 25 mal Dritter und 22 mal Vierter. Ich arbeite mit den Trainer Jassim al Gazhali. Herausragend war natürlich der dritte Sieg hintereinander im Qatar Derby, eine grandiose Sache für mich.

Golden Light siegt unter Marco Casamento am 10.07.2022 in Köln

„Ich würde gerne den Amir Cup gewinnen“

Welche Ziele haben Sie sich für diese Saison gesetzt?

Marco Casamento: Ich habe nun schon dreimal das Derby hier gewonnen, daher erwarte ich das nicht mehr. Sehr gerne würde ich den Amir Cup gewinnen. Das ist eine Gruppe I-Prüfung über 2.400 Meter für ältere Pferde. Es würde mich sehr freuen. 

Wie stark ist die Konkurrenz? Und wie sichern Sie sich gute Ritte?

Marco Casamento: Die Konkurrenz ist nicht so stark, aber leider waren die Ritte, die ich anfangs bekommen hatte, bisher auch nicht so stark wie im letzten Jahr. Das hat sich inzwischen aber geändert, wie man beim Derby gesehen hat.

„Die Rennen sind schneller als in Deutschland“

Wird in Katar anders geritten als in Deutschland? Was muss ein Jockey hier besonders beachten?

Marco Casamento: Natürlich, hier sind die Rennen schneller als Deutschland. Man muss immer bereit sein  für die Entscheidung, denn die Bahn in Doha ist klein, und es gibt nicht viel Zeit, um ein Rennen easy zu reiten.

Mylady mit Marco Casamento, 22.08.2021, Muelheim
Mylady mit Marco Casamento, 22.08.2021, Muelheim

Wie lukrativ ist das Reiten in Katar finanziell? Konnten Sie sich schon den ein oder anderen Traum erfüllen? Wie groß ist die Sportbegeisterung im Land?

Marco Casamento: Natürlich ist der Sport hier nicht so groß wie der Fußball, aber finanziell ist es nicht schlecht, sonst wären wir sicherlich nicht sechs Monate lang hier aktiv.

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Und welche Rolle spielen herbei Ihre Kollegen, die Sie aus Deutschland kennen?

Marco Casamento: Zum Glück sind hier viele europäische Jockeys. Wir verbringen die Zeit zusammen.

„Zu den großen Meetings nach Deutschland kommen“

Werden Sie nach dem Katar-Gastspiel nach Deutschland zurückkehren?

Marco Casamento: Ich werden nach Katar für die großen Meetings nach Deutschland kommen. Natürlich bin ich dabei, wenn sich Chancen ergeben. Gerne würde ich in Baden Baden und Hamburg reiten. Auch weitere Besuche in Deutschland sind geplant.

Sir Theodore siegt unter Marco Casamento
Sir Theodore siegt unter Marco Casamento am 01.09.2018 in Baden-Baden.

„Amerika war immer mein Traum“

Sie haben davon gesprochen, dass die USA ein Traum wäre? Wie sieht es damit aus?

Marco Casamento: Amerika war immer mein Traum. Ich würde es gerne ausprobieren, aber man muss auch bedenken, dass es nicht einfach ist, wann man schon sechs Monate in Katar ist. Würde man anschließend nach Amerika gehen, ohne meine Tochter, wäre das alles andere als einfach. Da sagt man nicht so leicht, ich wechsle in die USA.

Wie regelmäßig können Sie Ihre Familie sehen?

Marco Casamento: Ich telefoniere fast vier- bis fünfmal am Tag mit meiner Tochter, aber es ist natürlich nicht das Gleiche, als würde man sich sehen.

Axxios siegt unter Marco Casamento am 29.07.2018 in München,

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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