Insider-Talk mit Romy van der Meulen: „Jedes Jahr den Titel nach Holland holen“

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Auch das Rennjahr 2023 endete für Romy van der Meulen mit einem tollen Triumph: Die 26-jährige Tochter von „Dutch Master“ Lucien van der Meulen sicherte sich das Championat der Besitzertrainer. Zwölf Treffer gelangen der Holländerin in Deutschland. Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog blickt Romy van der Meulen auf die vergangene Saison und erzählt auch von ihren Plänen für die Zukunft.

Gratulation zum Championat 2023 der Besitzertrainerinnen in Deutschland. Was bedeutet Ihnen dieser Titel? Und wie oft hat Ihre Familie das schon geschafft?

Romy van der Meulen: Mein Vater war sechsmal Champion und ich jetzt zum zweiten Mal. Das war natürlich immer eine große Freude, vor allem, als wir das zum ersten Mal geschafft haben, gerade als Holländer in Deutschland. Wir versuchen, jedes Jahr den Titel nach Holland zu bringen.

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„2023 war es nicht leicht“

Wie schwer war es, dieses Championat zu realisieren? Und peilen Sie 2024 die Titelverteidigung an?

Romy van der Meulen: Ich werde natürlich probieren, auch 2024 wieder das Championat zu gewinnen. 2023 war es nicht leicht, denn Daniel Paulick hatte eine Super-Saison und für mich war es etwas schwerer in Deutschland. Dafür hatte ich viele Sieger in Mons. Meine Pferde waren etwas jünger als normal. Zwölf Siege in Deutschland war für uns eigentlich wenig.

Romy van der Meulen im Portrait am 16.05.2015 in Krefeld

Tolles Familienunternehmen

Wie sind die Aufgaben im Stall zwischen Ihnen, Ihrem Vater und Ihrem Lebensgefährten Gijs Snijders aufgeteilt? Und wie lässt sich die Arbeit mit Ihrem Beruf kombinieren?

Romy van der Meulen: Wir besprechen alles zusammen, auch wie die Pferde trainiert und versorgt werden. Mein Vater macht hauptsächlich die Nennungen. Wir sind ein tolles Team mit vielen guten Pferdeleuten Leuten aus Boxmeer. Ich arbeite ferner im Krankenhaus, im Winter etwas mehr, damit ich im Sommer mehr Zeit für den Rennsport habe. Ich kann dort auch oft mittags arbeiten. Das lässt sich gut kombinieren. Beides macht mir ganz viel Spaß und klappt alles.

Welche Trainingsmöglichkeiten haben Sie in Boxmeer?

Romy van der Meulen: Wir haben eine Privatbahn von 600 Metern. In Boxmeer gibt es auch noch eine andere Trainingsbahn, auf der wir unsere Pferde aber nicht oft vorbereiten, sondern fast nur bei uns zu Hause. Boxen, Bahn und Wiese sind also bei uns.

18 Pferde stehen aktuelle auf Ihrer Trainingsliste. Aus Ihren Importen werden in aller Regel Seriensieger. Was spielt beim Kauf die größte Rolle?

Romy van der Meulen: Wir kaufen die Pferde fast alle in Newmarket, dorthin fahren wir meistens zweimal im Jahr. Mein Vater macht das schon seit Jahren und hat ein sehr gutes Auge dafür. Er kauft fast nur sieglose Pferde. Fast immer läuft es sehr gut, auch wenn nicht alles klappt. Im allgemeinen funktioniert das.

Große Hoffnungen in Al Hitmi und Culcor

Auf welche Pferde setzen Sie für 2024 besondere Hoffnungen?

Romy van der Meulen: Ich denke, mit Al Hitmi werden wir eine sehr gute Saison haben. Er hat schon gezeigt, dass er etwas kann. Ich bin gespannt, wie er sich in diesem Jahr macht. Culcor hatte eine Super-Saison in Mons. Ich hoffe, dass er auch auf Gras so stark ist.

Al Hitmi am 13.05.2023 in Düsseldorf

Könnten Sie sich auch vorstellen, eines Tages Profi-Trainerin zu werden? Oder soll es bei einem Familienunternehmen bleiben?

Romy van der Meulen: Ich denke, ich werde nur meine eigenen Pferde und die meines Vaters trainieren. Ein Leben ohne Pferde kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Das werde ich wohl mein ganzes Leben lang machen, aber nicht als Profi-Trainerin. In Holland ist das ohnehin sehr schwer, denn da gibt es nur noch wenige Besitzer und fast nur noch Besitzertrainer.

Neben Deutschland steuern Sie auch die Rennbahn im belgischen Mons sehr erfolgreich an. Was würden Sie von einer ähnlichen Fibersandbahn in Deutschland halten?

Romy van der Meulen: Die Bahn in Mons ist meiner Meinung nach sehr gut. Wir haben dort immer viel Erfolg gehabt. Für Deutschland wäre solch eine Bahn top.

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit oder Urlaub?

Romy van der Meulen: Pferdeleute haben keine Freizeit (lacht). Doch, ich fahre jedes Jahr in Urlaub mit Gijs oder mit meiner Mutter und meinen Freunden. Ich versuche das zweimal im Jahr. Das macht natürlich ganz viel Spaß.

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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