Wett-Tipps für Dubai und Cagnes

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Normalerweise ist Marco Klein ein ständiger Gast auf der Dortmunder Sandbahn und mit seinen Pferden ein starker Eckpfeiler des Winterprogramms. Doch am vergangenen Sonntag machte er kurzfristig einmal Pause, die zuvor noch angegebenen Pferde wurden gestrichen. Er konnte sich also als Unbeteiligter die Prüfungen in Wambel ansehen. Und in der laufenden Woche ist in Deutschland Rennpause. Erst am 7. Februar geht es in Dortmund wieder weiter.

Keine Rennen in Deutschland

Leider sind in dieser Woche keine Rennen in Deutschland“, sagt Marco Klein. „Das finde ich schade, muss aber auch betonen, dass der Zustand des Geläufs am vergangenen Sonntag schon heftig war. Offenbar funktioniert die Drainage weniger. Vielleicht wäre es ein Gedanke, dass man einen Teil des Sandes abträgt und Fasern einmischt. Viel wurde ja in den Führring und die Wetthalle investiert, was ich sehr gut finde, aber vielleicht ist beim Geläuf auch etwas möglich, zumal man die Spiel 77-Gelder bekommen hat. Das würde allen Aktiven weiterhelfen. Leider sind die Renntage für 2021 noch nicht da. Ich hoffe eindringlich, dass man bei dem Wegfall von Renntagen darauf achtet, dass alle Regionen berücksichtigt werden.“

Marco Klein muss sich in dieser Woche bei unserer Rennanalyse also im Ausland orientieren. Das Flachmeeting in Cagnes-sur-Mer ist in vollem Gange, und auch der World Cup Carnival in Dubai hat in der vergangenen Woche angefangen – mit spektakulären Prüfungen.

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Natürlich beleuchtet Marco Klein auch in dieser Woche wieder drei Prüfungen eingehend. Wir haben den RaceBets-Botschafter am Dienstag gefragt, welche drei Rennen für ihn am spannendsten sind und ihn um seine Analyse gebeten. Außerdem ging er der Frage nach, weshalb diese Prüfungen für normale Rennsportfans besonders attraktiv sind. Hier seine Einschätzung zu den ausgewählten Rennen am Donnerstag, 28. Januar in Meydan/Dubai und Cagnes-sur-Mer. Für beide Bahnen war am Dienstag bereits Starterangabe, so dass die Starterfelder bereits feststanden.

Zweimal Meydan, einmal Cagnes – das sagt der Experte

Marco Klein: „Der Dubai World Cup Carnival war vor einigen Jahren eine der internationalsten Veranstaltungsreihen im Galopprennsport auf der ganzen Welt. So viele Pferde aus den unterschiedlichsten Ländern kamen sonst allenfalls noch im Dezember bei den International Races in Hong Kong zusammen.

Dabei waren teilweise auch exotische Länder, und auch etliche deutsche Pferde. An die großartige Dreierserie des Fährhofers Quijano werden sich viele noch erinnern. Ein Ausflug mit den Pferden an den Persischen Golf war eine runde Sache, zumal vom Dubai Racing Club auch wirklich alles bezahlt wurde.

21.01.2021, Meydan, Dubai, United Arab Emirates
21.01.2021, Meydan, Dubai, United Arab Emirates, Foto: TT

Dominanz der Godolphin-Pferde wurde immer stärker

Das hat sich ein wenig geändert, auch in dem Wüstenstaat hat man angefangen zu sparen, es kostet also schon Geld, wenn man hier starten will. Die Preisgelder wurden Corona-bedingt ein wenig zurückgefahren, halten aber immer noch jedem Vergleich stand. Zuschauer sind ja auch auf dem Mega-Kurs in Meydan derzeit nicht erlaubt.

Allerdings hat die stetige Dominanz der Godolphin-Pferde in den letzten Jahren immer weiter zugenommen, es gibt Handicaps, da tragen fast alle Pferde das blaue Dress von Scheich Mohammeds Erfolgsflotte, nur die Kappen der Jockeys sind unterschiedlich.

Hier gewinnt Scheich Mohammed besonders gerne

Klar, auf seiner Heimatbahn möchte Scheich Mohammed besonders gerne gewinnen, aber wenn, wie in der Vergangenheit seine Pferde fast alles unter sich ausmachen und für die anderen Trainer und Besitzer fast nichts mehr bleibt, dann überlegt man sich, ob man noch nach Dubai fahren soll. Immerhin die Engländer bleiben weiter am Ball, aber selbst ein Top-Trainer wie Mike de Kock aus Südafrika, der den „Blauen“ längere Zeit noch Paroli bieten konnte, hat sein Engagement deutlich zurückgefahren. Und deutsche Pferde sind kaum mehr gut genug oder längst verkauft worden.

Meydan, Donnerstag, 28. Januar: Cape Verdi:

Gruppe II, 1.600 m, 4. Rennen

„Summer Romance ist absolute Siegkandidatin“

Summer Romance mit James Doyle
Summer Romance mit James Doyle, 29.06.2019, Newmarket, Foto: Mark Cranham Photo

Dennoch verspricht auch der Donnerstag wieder Hochspannung, wenn es auch wieder in den Highlights eine Godolphin-Meisterschaft wird. Das gilt auch für das Hauptrennen, das Cape Verdi, ein mit 163.000 Euro fürstlich dotiertes Gruppe II-Rennen über 1.600 Meter für Stuten. Fünf Starterinnen bietet Godolphin auf. Meine absolute Siegkandidatin ist SUMMER ROMANCE. Der Ritt von William Buick gewann ein Gruppe III-Rennen in Epsom. Der Sprung in die allerhöchste Klasse in Deauville im letzten Jahr war noch eine Nummer zu groß, aber hier sollte sie bestens vorbereitet sein und gewinnen können. Ihre Hauptkonkurrentin müsste ALTHIQA sein, die James Doyle im Sattel hat und natürlich auch Godolphin gehört. Ihre Gruppe-Platzierungen waren stark. Nicht unterschätzen darf man zudem DUBAI LOVE mit Pat Cosgrave, denn sie mag diese Rennbahn, wie ihr Ehrenplatz in den UAE Oaks 2020 beweist.

Meydan, Donnerstag, 28. Januar: UAE 1.000 Guineas:

Listenrennen, 125.000 Euro, 1.600 m, 5. Rennen

„Soft Whisper hat allerbeste Karten“

Soft Whisper mit Pat Cosgrave
Soft Whisper mit Pat Cosgrave, 07.01.2021, Meydan, Dubai, United Arab Emirates, Foto: TT

„Ich hoffe, dass es nicht zu langweilig wird, aber auch in den UAE 1.000 Guineas gehe ich mit einer Godolphin-Stute. Auch dieses Listenrennen, das jetzt mit 125.000 Dollar versehen ist und über die Miele führt, dominiert Scheich Mohammed schon lange. Hier dürfte er mit SOFT WHISPER allerbeste Karten haben. Drei Siehe hintereinander sind schon ein Wort. Und mit Frankie Dettori sitzt der weltbeste Jockey im Sattel. Für ihn hat der World Cup Carnival vor einer Woche schon glänzend begonnen, als er gleich zwei Rennen für sich entscheiden konnte. Der langjährige Godolphin-Stalljockey, der nach der Trennung nur noch selten für diese Farben in den Sattel stieg, will bis zum Super Saturday in Dubai bleiben. Und sicherlich jede Menge Treffer einfahren.

Cagnes-sur-Mer, Donnerstag, 28. Januar:

17.000 Euro-Handicap, 2.150 m, 5. Rennen

„Tornaldo traue ich einen Sieg zu“

Das Flachmeeting in Cagnes-sur-Mer hat sich für die deutsche Mannschaft gut angelassen. Es gab schon zu Beginn mehrere Treffer. Allein der Stall White & Red Racing schlug dreimal an den ersten Tagen zu, worüber Mitbesitzer Timo Horn sicher seine helle Freude gehabt haben dürfte, zumindest hatte er mit seinen Pferden mehr Spaß als derzeit mit seinem 1.FC Köln, der auf dem Relegationsplatz der Bundesliga steht.

Tornaldo
Tornaldo, 06.09.2020, Baden-Baden

Am Donnerstag ist das deutsche Aufgebot vergleichsweise wenig kopfstark und auch qualitativ nicht so gut wie zu manch anderer Gelegenheit. Aber im 5. Rennen traue ich TORNALDO einen Sieg zu. Trainer Manfred Weber stellte noch am Sonntag in Dortmund mit Taurus einen Sieger, hat seine Pferde also in Top-Form. Und TORNALDO war zuletzt als Vierter in Deauville nur ganz knapp von einer besseren Platzierung entfernt. Verdient hätte er mit seiner großen Gesamtform einen Volltreffer allemal.“

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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