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Wenn ein Jährling vom Gestüt in den Rennstall kommt, dann ist das ein einschneidender Schritt. Für die jungen Pferde bedeutet das eine große Umstellung, von der Herde auf der Koppel in einen Rennstall zu ziehen. Dem Pre-Training, das man wie eine Art Vorschule vor dem eigentlichen Start ins Rennpferdeleben sehen kann, kommt eine besondere Bedeutung zu. In unserer Serie „Wie geht Galopp?“ diskutieren wir mit drei Experten über das Training von Rennpferden.
Der Trainer Christian von der Recke, der mehr als 2.000 Sieger gesattelt hat, berichtet aus Sicht des Praktikers. Er hat in seiner privaten Trainingsanlage in Weilerswist genug Platz, um den Jährlingen auch noch Auslauf auf den Koppeln zu bieten. Das sieht in den großen Trainingszentren oft anders aus. Und das könnte für den Galopprennsport in den nächsten Jahren zum Problem werden. Denn das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat seine „Leitlinien zu Umgang mit und Nutzung von Pferden unter Tierschutzgesichtspunkten“, die es schon seit 1992 gibt, in diesem Jahr umfassend überarbeitet und entsprechend angepasst. Es treibt damit den Tierschutz bei der Nutzung von Pferden voran.
Festgelegt ist darin auch ein Mindestalter für den Ausbildungsbeginn eines Pferdes und da hat man sich auf 30 Monate geeinigt. Nur der Rennsport hat eine Ausnahmegenehmigung, die allerdings auf dem Prüfstand steht. „Es muss durch Studien nachgewiesen werden, dass das verhaltens- und tierschutzgerecht ist“, so der Tierarzt Dr. Thomas Weinberger, „wir können uns nicht nur auf eine hunderte Jahre alte Tradition berufen, wir müssen uns erklären und beweisen.“
Auch die Haltungsbedingungen stehen zur Diskussion. „Ein Pferd braucht Licht, Luft, Bewegung und Sozialkontakte“, bringt Ferdinand Leve, erfolgreicher Besitzertrainer und Architekt von Pferdesportanlagen die Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung auf den Punkt. Doch nicht alle Rennställe haben Paddocks, damit sich die Pferde außerhalb des Trainings auch mal frei bewegen können. „Da hat sich im Rennsport in den letzten Jahrzehnten viel getan, aber es besteht noch Nachbesserungsbedarf“, so Leve.
Außerdem setzten unsere drei Wett-Experten ihre „Winterchallenge“ fort, jeder hat drei Chancen, um seine Siegerbilanz auszubauen. Doch bisher liegt einer einsam an der Spitze mit einer Trefferquote von 50 Prozent! Bleibt Christian Jungfleisch auch in Dortmund auf der Erfolgsspur oder können David Conolly-Smith und Ronald Köhler aufholen?
Ein Podcast von Frauke Delius.