Die RaceBets-Botschafter Christian von der Recke und Marco Klein berichten über das Winter-Training der Rennpferde.
Marco Klein
„Bei uns wird im Winter nicht viel anders gemacht als im Sommer, denn wir haben das Glück, in einer relativ waren Region Deutschlands zu arbeiten. Außerdem wurde unsere Sandbahn neu gemacht und ist meistens sehr gut offenzuhalten.
Natürlich arbeitet ein Teil der Pferde, die im Winter nicht laufen sollen, etwas ruhiger. Früher hatte ich diese Kandidaten komplett herausgenommen aus dem Training und nur an der Führmaschine bewegt, aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass sie sich danach schwerer taten und auch mal kleine Zipperlein hatten, nachdem sie lange gestanden hatten.
Das Winter-Programm sieht so aus, dass die Pferde ein bis zwei Tage in der Woche Traben, manchmal auch über Stangen oder kleine Hindernisse, damit sie sich mehr konzentrieren müssen und alle Muskelgruppen angesprochen werden. Zwei bis vier Tage gehen sie hinaus auf die Rennbahn und verrichten dort ruhigere Arbeiten. Und gerade samstags reiten wir sie im Wald aus, da wir hier ein sehr schönes Gelände mit vielen Reitwegen haben.
Auch das Futter wird im Winter etwas heruntergefahren und dem Training angepasst. Bis Ende Januar sieht das Programm so aus, im Februar ziehen wir das Tempo wieder an, da im März ja die grüne Saison schon wieder losgeht. Die Pferde gehen dann wieder vermehrt auf die Bahn, das Futter wird hochgefahren.“
Christian von der Recke
„Es gibt gewaltige Unterschiede“
Beim Winter-Training gibt es gravierende Unterschiede. Es hängt davon ab, ob der Trainer Starter hat und die Pferde weiterhin in Kondition und Frische gehalten werden müssen oder man sagt, dieses Pferd bekommt jetzt eine Pause. Im zweiten Fall wird die Galopp-Arbeit zurückgefahren und mehr Trabarbeit verrichtet, die weniger Geschwindigkeit erfordert.
Gleichzeitig ist das Anreiten der jungen Pferde von besonderer Bedeutung im Winter. Denn das ist sehr zeit- und arbeitsintensiv. Man braucht ein Führpferd dazu, in der Regel ein älteres Semester und natürlich die dazugehörigen Reiter. Eine sehr spannende Angelegenheit, jedes Jahr aufs Neue.
Diese drei Gruppen gilt es also zu unterscheiden, die Starter, die älteren Pferde, die im Winter nicht laufen und eine Pause erhalten und die jungen Kandidaten zum Anreiten.
Aber noch etwas ist anders im Vergleich zu anderen Jahreszeiten. Wenn es im Winter frühmorgens ja noch ganz dunkel ist, werden die ersten beiden Lots in der Halle geritten. Im Sommer ist es umgekehrt, da geht man mit den besseren Pferden für die schnellen Arbeiten früh aus, damit sie nicht zum Beispiel ab 11 Uhr in der brütenden Hitze trainieren müssen. Aber wenn es dunkel ist und regnet, ist es besser in der Halle, oder man konzentriert sich auf die Trabarbeit. Die Facilities werden also je nach Jahreszeit getauscht. Wenn jetzt um diese Jahreszeit die Grasbahn nicht mehr richtig praktikabel ist, wird eben auch kein Training auf Gras verrichtet.
Wer von meinen Pferden noch frisch ist, soll auch im Winter laufen. Wer über den Berg ist oder wenn es sich um Dreijährige handelt, bekommen sie ihre Chance zum Auftanken. Aber indirekt fangen wir auch wieder an, nach St. Moritz zu schauen. Die Pferde für das Skikjöring beim Schnee-Meeting müssen vorbereitet werden, oder Melodino, unser Kandidat für den Großen Preis.“