Der zweifache Galopper des Jahres gibt sich endlich die Ehre. Torquator Tasso kehrt, nach seinem furiosen Arc Sieg, auf die Rennbahn zurück, auf der er letztes Jahr bereits seinen Weg nach Longchamp einschlug, als er den 149. Großen Preis von Baden gewann. Torquator Tasso hat ein Händchen für Jubiläen, schließlich gewann er auch den 100. Arc, vielleicht punktet er auch im 150. Großen Preis? Doch vor das Siegen hat der liebe Gott die Fleißarbeit gestellt und Torquator Tasso wird nun erst einmal sein Saisondebüt bestreiten. Denn er kehrt zurück nach Iffezheim und wird im Großen Preis der Badischen Wirtschaft antreten. Rein kilotechnisch steht er weit über dem Feld.
Torquator Tasso hat bestens überwintert, musste keine Pausen einlegen und ist allgemein gut drauf, auch im Training, wo er, wie Marcel Weiß sagt, trainiert wird “wie immer”. Der Arc Sieger mag feste Zeiten und klare Trainingsabläufe. Früh morgens will er raus, am späten Vormittag ist Zeit für ein Nickerchen, das tunlichst niemand stören sollte, sonst wird der Adlerflug-Sohn auch mal ein bisschen grantig und sagt ungebetenen Gästen, was er von ihnen hält. Er geht gerne mit denselben Pferden raus und braucht auch schon mal einen, der ihn “zieht”. Dabei ist Torquator Tasso nicht faul, oh nein. Er weiß nur ganz genau, was Training und was Rennen ist. Und Rennen ist, wenn man ihn mit dem Hänger auflädt und irgendwohin fährt. Allerdings darf das Nickerchen vor dem Rennen nicht fehlen.
So liest sich übrigens auch Torquator Tassos Bilanz auf seiner Heimatbahn. In Mülheim ist er nicht so recht dazu zu bewegen, das ganze auch ernst zu nehmen. Sein Debüt gab er damals schon in Mülheim, da war er Vierter und das Ganze natürlich ein Lernstart. Doch trotzdem sah es bei seinem Saisondebüt 2021 nicht anders aus. Da war er nur Sechster und lief ein unauffälliges Rennen, obwohl der Hengst außerhalb seiner Heimat bei jedem Rennen platziert war! Ganz gleich gegen welche Gegner. Einen Tag später tollte er danach bereits im Stall herum und wollte laufen, hatte also sehr wohl Energie für mehr.
Die Vorbereitungen laufen also absolut nach Plan. Miguel Lopez, der Torquator Tasso stets im Training reitet, ist mit dem Hengst bestens vertraut und nach Miguels Unfall, der ihn zu einer längeren Pause zwang, auch wieder mit ihm vereint. Die beiden verstehen sich blendend und kennen sich schon lange Zeit. Natürlich immer nach dem Motto: never change a running system, weil Torquator Tasso das so haben will. Das Pferd hat bei Trainer Weiß natürlich oberste Priorität und gerade, weil er seine Eigenheiten beachtet, funktioniert die Konstellation wohl auch so gut. Schließlich gibt das Pferd stets den Takt an.
Es sind also beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Debüt des Arc Siegers, der am Sonntag in Iffezheim den Grundstein für seine finale Abschiedstour geben legen will. Es wird ein kleines Feld, wo Torquator Tasso auf den Union-Sieger vom letzten Jahr, Best of Lips und den Derbyzweiten, Alter Adler trifft, die beide bereits ihren Saisoneinstand schon hinter sich haben. Aber ob sie seinem fürchterlichen Speed etwas entgegenzusetzen haben, weiß man eben erst hinterher. Und so lange alles “wie immer” läuft, ist es schwer, den Tasso zu besiegen.