Baden-Baden Rückschau

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Das Finale der Großen Woche war definitiv ein Highlight im Rennkalender von 2021. So viele Zuschauer, wie es, mit der Corona-Verordnung, nur ging und eine Stimmung, die schöner hätte nicht sein können. Den neuen Betreibern ist jedenfalls ein rundum gelungener Neustart gelungen und man hat allen Beteiligten angemerkt, dass sie richtig Lust darauf hatten. Von den Ordnern, bis hin zum Servicepersonal, den Kellnern und den Köchen – alle haben sich gefreut, endlich wieder ein bisschen Normalität zurück zu bekommen und haben sich wirklich um Aktive und Gäste bemüht. Dafür ein dickes Dankeschön von mir und Begleitung! 

Ja, sicher, da ging auch mal was schief (Samstag, erstes Rennen war ziemlich blöd, aber ist nun eben so), doch alles in allem konnte Iffezheim wieder begeistern. Nach der Geisterveranstaltung im letzten Jahr, wo man allein im Führring stand und auf das leere Gelände schaute, war es eine Wohltat endlich wieder durch die Menge zu toben und den Applaus zu hören mit dem Pferde und Reiter bedacht wurden. Und das am Samstag ordentlich, denn mit Kitty Marion wurde es so richtig international – und das ist ja der Sinn der Rennen. Gäste aus England, Ungarn, Tschechien und Spanien traten an, sowie die deutsche Sprinter-Elite. Am Ende siegte die Außenseiterin aus Spanien und bescherte dem Publikum und den Besitzern einen Grund zu jubeln. 

Ja, sicher, irgendwelche Pessimisten unkten danach, was das für ein Schlag ins Gesicht für die deutsche Zucht wäre (die Sprinter grundsätzlich stiefmütterlich behandelt), aber Kitty Marion ist eine gut gezogene Stute mit Speed und man hätte sie durchaus in seinen Wettschein mit einbeziehen können – die lief nicht so schlecht, wie sich das auf dem Papier liest. Das nächste Highlight schnappte sich Waldbiene und bescherte dem Stall Stall Grafenberg den ersten Gruppe-Treffer im T. von Zastrow StutenpreisGruppe 2, da gab es auch ein paar Tränen der Rührung auf dem Geläuf. 

Der Sonntag dann sorgte für den nächsten spanischen Treffer, als Rodaballo Jin Jin und Liberty London niederkämpfte. Als die Pferde ins Ziel gingen, wusste man aber noch nicht so recht, wer gewonnen hat. Das Replay gab Gewissheit und auf der Tribüne brach der Jubel hervor, wo die Spanier gastierten. Die zweite spanische Hymne in Baden-Baden und ein Publikum, das sich mit den Siegern freuen konnte (das fällt den Deutschen ja gerne mal schwer, wenn es kein deutsches Pferd ist). 

Doch das wichtigste Rennen stand ja noch aus. Und das war der Große Preis, der dieses Jahr nicht wieder zum Godolphin-Sieg werden sollte. Aller Augen ruhten daher auf zwei Pferden: Torquator Tasso und Derbysieger Sisfahan, die die Sache schließlich auch unter sich ausmachten. Torquator Tasso ging früh nach vorne, Sisfahan folgte, während Passion and Glory etwas in die Zange genommen wurde – auf den Zieleinlauf hatte das allerdings keine Auswirkung, denn Torquator Tasso zog beiden davon und bescherte endlich das Happy End, auf dass die Zuschauer nun drei Jahre warteten. Ein Sieg für Deutschland. Der erste nach Guignol, die Wiedergutmachung für den Preis von Berlin, das war Perfektion und jeder, der auf der Bahn war, hat das gespürt und sich mit diesem großartigen Team gefreut.

Torquator Tasso setzt dem Finale die Krone auf (und sich selbst auch), bevor er jetzt in den Arc geht. Ob er den gewinnt, steht natürlich in den Sternen, aber warum nicht danach greifen? Nur wer wagt, gewinnt auch. 

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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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