Die Große Woche 2022

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Die Große Woche 2022 ist vorbei und wenn man mal davon absieht, dass der letzte Auftritt von Torquator Tasso in Deutschland nicht ganz mit einem Happy End ausging, so ist es immer noch eine wunderbare Woche gewesen, die mit einem heißen Finale aufwartete. Heiß auch wegen des Wetters. Am Sonntag schwitzte man in Baden-Baden überall, ganz gleich, was man anhatte. Es war warm und die Leute kamen zahlreich. Strahlender Sonnenschein und strahlende Gesichter. Kein Wunder, die letzten zwei Jahre herrschten noch Corona-Restriktionen, nun geht es langsam wieder aufwärts und man merkt, dass die Menschen Lust auf einen Rennbahnbesuch haben und zahlreich nach Iffezheim strömten.

Ein großes Kompliment geht übrigens an das Personal in Iffezheim, das stets freundlich mit den Besuchern umging, auch wenn mal jemand über die Stränge schlug oder sich uneinsichtig zeigte, warum er jetzt nicht aufs Geläuf durfte (ja, manche Leute haben eine seltsame Vorstellung davon, wo sie überall sein dürfen) und man begrüßte Aktive und Presse stets mit einem freundlichen Lächeln und einem Hallo, auch wenn der Schweiß schon in Strömen lief. Vor allem bei dem netten Herrn direkt am Ziel, der dafür zu sorgen hatte, dass die Rails frei bleiben. Mit dem hätte niemand tauschen wollen, der strahlte selbst am Ende des Tages noch und versorgte alle Durstigen mit Wasser. Entsprechend fühlte man sich bestens aufgehoben.

Auch sportlich sah man tolle Rennen und einige Überraschungen, mit denen man gar nicht unbedingt gerechnet hatte. Alaskasonne machte da am ersten Meetingstag den Anfang, als sie mit Andreas Helfenbein als längste Außenseiterin im Feld der Zielgeraden entgegenstürmte und für das Gestüt Röttgen den Gruppe 3 Erfolg holte. Die Goldene Peitsche ging am Sonntag nach England, allerdings konnte der Sieger, Dubawi Legend, bei seinem nächsten Start in den Sprint Cup Stakes – Gruppe 1 keine weiteren Akzente setzen und blieb blass. Die Dreijährige Best Flying lief dahinter allerdings ein riesiges Rennen und wer sie mit ein bisschen Platzgeld bedachte, wurde am Ende belohnt. 

Am Mittwoch dann waren die Zweijährigen an der Reihe. Vorher gab es aber noch das Comeback der Winterkönigin Noble Heidi, die sich im Coolmore Stud Baden-Baden Cup stark durchsetzte. Bei den Zweijährigen gab es allerdings keine Überraschung. Die bisher perfekt laufende Habana setzte sich als glasklare Favoritin sicher gegen die Konkurrenz durch, definitiv eine Lady für bessere Aufgaben und mit einem zwei Längen-Sieg im  Zukunfts-Rennen darf man gespannt auf die kommenden Rennen sein. Außerdem freute man sich wahnsinnig über das Comeback von Tünnes, der endlich wieder auf der Rennbahn zu sehen war. Der kleine Bruder von Torquator Tasso könnte nun langsam wieder in Schwung kommen, nachdem er längere Zeit pausierte.

Am Samstag war eigentlich Unwetter angesagt, doch wie so oft, erzählte uns der Wetterbericht einen vom Pferd und maximal gab es auf der Bahn ein bisschen Nieselregen, doch das störte niemanden bei der Wärme. Vor allem nicht Amazing Grace, die sichere Siegerin im T. von Zastrow-Stutenpreis, die locker flockig an ihrer Stallgefährtin India vorbeizog. Eine Überraschung gab es im Preis der Partnergemeinden Iffezheim und Hoppegarten, wo Nerium, der bereits mehrfach mit Alpinista die Klingen kreuzte, überraschend Wiesentau unterlag. 

Der Sonntag dann sollte der letzte Auftritt von Torquator Tasso in Deutschland sein und entsprechend gespannt warteten die Fans des Arc-Siegers auf den Beginn des Rennens. Zuvor gab es bereits einen Auenqueller Erfolg im Oettingen-Rennen mit Dapango unter Thore Hammer-Hansen. Man erwartete quasi dasselbe Ergebnis im Hauptrennen. Doch da hatte man die Rechnung ohne Mendocino gemacht. In einem Rennen vollkommen ohne Tempo, das sehr taktisch geritten wurde, überflügelte Rene Piechulek seinen sonstigen Partner und kam haarscharf mit Mendocino als Erster über die Linie. Für Sarah Steinberg der erste Gruppe 1 Treffer für Torquator Tasso ein bittersüßer Abschied aus Deutschland. Man hätte es ihm sehr gegönnt. 

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