Wie viel Rennpferde kosten können

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Was kostet ein Rennpferd? Offensichtlich variieren die Preise eines Rennpferds massiv und ähnlich wie beim Wohnungsmarkt hoffen die Käufer auf gute Zahlen, um es einmal so zu formulieren. Vielleicht ist ein Deckhengst oder eine Familie in Mode und die Preise sind deshalb besonders interessant. So genannte Pin Hooker erwerben von Hengsten stammende Pferde, deren Nachkommen aus dem ersten Jahrgang auf den Markt kommen und hoffen auf lohnende Erträge.

Ein kurzer Blick auf die Verkaufszahlen von Goffs im Jahr 2018 gibt einen guten Überblick über die Durchschnittskosten eines Pferdes:

Dreijährige (Derby Sale):  €48,389

Jährlinge (Orby Sale): €132,613

Jährlinge (Sportsman’s Sale): €18,971

Jährlinge (Autunm Sale): €5,458

Pferde imTraining Auktion: €18,186

Die teuersten Fehlschläge

Wie aus diesen Zahlen hervorgeht, gibt es unterschiedliche Auktionen. Offensichtlich ist nichts garantiert, wenn es um kostspielige Fehler geht, wie einige nachfolgende Beispiele zeigen:

3. Snaafi Dancer

Der für Snaafi Dancer gezahlte Betrag ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass er 1983 erzielt wurde, als 1 Million Dollar mehr wert waren, als aktuell. Es geht um von Hamdan Al Maktoum gezahlte 10,2 Millionen Dollar. Snaafi Dancer wurde aufgrund seiner Familie als zukünftiger Deckhengst angesehen, aber leider stellte er sich als absoluter Flop heraus. Seine Trainingsarbeit war so schlecht, dass er es nie ein Rennen bestritt und schnell in Rente ging.
In zwei Jahren im Gestüt brachte er drei Nachkommen, von denen keiner etwas Besonderes war. Im Anschluss wurde Snaafi Dancer in den totalen Ruhestand geschickt. 

2. Meydan City

Meydan City, Newmarket © Martin Lynch

Meydan City war ein weiterer großer Flop aus dem Jahr 2006, als Sheik Mohammed 11,7 Millionen US-Dollar für den Sohn von Kingmambo zahlte, um ihn unter seinem Godolphin-Banner laufen zu lassen. Meydan City bestritt nur acht Pferderennen, von denen er zwei kleine gewann. Verdient hatte er 51.035 Dollar.

1. The Green Monkey

The Green Monkey steht mit seinem im Jahr 2006 erzielten Preis von 16 Millionen US-Dollar an der Spitze der Liste. Bei nur drei Karrierestarts war der dritte Platz das beste Ergebnis. Er verdiente nur 10.000 Dollar. Eine Karriere am Gestüt stand für The Green Monkey an, aber er floppte erneut.

Die Schnäppchen Geschichten

Keine Sorge trotz der oben genannten Horrorgeschichten, es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Die andere Seite bringt jedem Pferdebesitzer Hoffnung, denn die billigen Pferde können sich besonders hervor tun.

4. Jet Setting

Jet Setting mit Shane Foley, Leopardstown, 10.04.2016

Nach vier erfolglosen Starts für Richard Hannon wurde Jet Setting von Adrian Keatley für 12.000 Pfund auf einer Auktion erworben. Nur fünf Starts später gewann sie nach einem Kampf mit Minding die Oberhand und war Irish 1000 Guineas-Siegerin. Als nächstes erschien sie im Verkaufsring und der China Horse Club kaufte Jet Setting für unglaubliche 1,3 Millionen Euro. Zwischen den zwei Zahlungen lagen sieben Monate…

3. Gordon Lord Byron

Gordon Lord Byron und Billy Lee, Naas, 30.09.2018

Tom Hogans Star wurde für 2.000 € gekauft und sein Aufstieg war so unglaublich, dass es sogar einen Dokumentarfilm gibt. Der Weltenbummler hat nach 15 Siegen mehr als 1,6 Millionen Euro verdient. Noch hat der 11-Jährige die Karriere nicht beendet.

2. Danedream

Danedream siegt unter Andrasch Starke im Longines Grosser Preis von Baden, Gr.1 am 02.09.2012 in Baden-Baden.

Diese Stute ging in die deutsche Folklore ein, als sie den Prix de l’Arc de Triomphe 2011 in Rekordzeit mit fünf Längen gewann. Sie ist einer von nur zwei deutschen Siegern dieses Rennens. Insgesamt gewann die später für einen nicht genannten Preis nach Japan verkaufte Stute in einer glanzvollen Karriere über 4 Millionen Euro Preisgeld. Danedream wurde einst für nur 9.000 Euro freihändig nach einer Auktion gekauft.


1. California Chrome

California Chrome und Victor Espinoza, Dubai World Cup, 26.03.2016 © Edward Whitaker

Er gewann zwei der drei amerikanischen Triple-Crown-Rennen und steht an der Spitze unserer Liste. Gekostet hat der Hengst einst 10.000 Euro, er gewann aber 12,5 Millionen Dollar für den nicht mehr ganz jungen Trainer Art Sherman. Der Dubai World Cup-Sieg war wahrscheinlich ein Karrierehöhepunkt. Sein Team beschloss, ihn im Januar 2017 in den Ruhestand zu versetzen, seitdem deckt er für 35.000 Dollar im Taylor Made Stud in Kentucky.

Etwas für sein Geld bekommen

Der Ausdruck „Man bekommt etwas, wenn man zahlt“ ist fraglos wahr und kann sich auf Pferde beziehen, wie nachfolgend belegt wird. Hohe Investitionen können sich auszahlen.

Fusaichi Pegasus

Fusaichi Pegasus (links) mit Jockey Kent Desormeau, Churchill Downs, 06.05.2000, Photo: TT

Als seine Besitzer für ihn als Jährling 4 Millionen Dollar zahlten, hatten sie offensichtlich große Hoffnungen, aber sie hätten sich nie vorstellen können, ihn am Ende seiner Kentucky Derby-Gewinnersaison für 64 Millionen Dollar an das Coolmore Stud zu verkaufen.
Fusaichi Pegaus teilt seine Aufgaben als Deckhengst zwischen dem Ashford Stud in Kentucky und dem Coolmore Australia in Jerrys Plains, New South Wales auf. Im Allgemeinen galt er eine Enttäuschung, angesichts dessen, wie viel Coolmore für ihn bezahlt hatte, aber von den Zahlen her zahlte sich die Investition aus.

Typische Kosten für Pferdebesitzer

Bisher haben wir nur die Kosten für den Kauf eines Pferdes untersucht, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Nehmen wir an, ein Besitzer hat einen Jährling für 5.000 € gekauft. Zunächst benötigt man einen Tierarzt, um die Atmung des Pferde zu prüfen (50 €). Man verlässt die Auktion mit einem Pferd, aber das kann nicht am Straßenrand stehen. Daher muss der Transport organisiert werden (100 €), um das Pferd zum nächsten Ziel zu bringen. Das kann der Trainer sein, der natürlich ebenfalls etwas kostet. Der Besitz muss umgeschrieben werden, eventuell muss man neue Rennfarben eintragen.

Sobald das Pferd mit dem Training beginnt, folgen die tatsächlichen Kosten! Selbst ein durchschnittlicher Trainer wird mit hohen Trainingsgebühren aufwarten. Rechnen muss man zudem mit dem Hufschmied (100 € pro Monat), Tierarztgebühren (80 € pro Monat), diverse Beiträge (1000 € im Jahresdurchschnitt), Jockeygebühren (1000 € pro Jahr – Durchschnitt).
Alle oben genannten Gebühren fallen für ein durchschnittliches Pferd im Rahmen von neun Monaten an. Kosten bis zu 30.000 € pro Jahr können Besitzer in Betracht ziehen. Der einfachste Weg für jeden potenziellen Besitzer, die Kosten zu minimieren, ist ein Syndikat oder eine Besitzergemenschaft, bei der man sich die Rechnungen teilt. Wenn also zehn Personen zusammenkommen müssten bei der zuvor aufgemachten Rechnung nur 3.000 € gezahlt werden. Für einen Bruchteil der Kosten ist der Spaß höher. Zugegeben, auch die Preisgelder müssen geteilt werden.

Der nachdrückliche Rat lautet, sich mit anderen zusammenzuschließen um Besitzer eines Rennpferdes zu werden. Den Nervenkitzel eines möglichen Siegers aufgrund der anfallenden Kosten alleine zu tragen, ist nicht einfach.

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