Es ist mit erst 57 Jahren eines der jüngsten Gruppe I-Events in Deutschland. 1963 avancierte Opponent mit der lebenden Turf-Legende Hein Bollow (inzwischen 98 Jahre alt) zum ersten Gewinner des Preis von Europa. Am Sonntag steht dieses Top-Event wieder in Köln an und ist einmal mehr das Highlight der gesamten Rennsaison im Weidenpescher Park. 155.000 Euro sind auf der 2.400 Meter-Strecke zu gewinnen, natürlich innerhalb der German Racing Champions League.
Gibt es einen Gäste-Triumph wie in so vielen deutschen Top-Events 2019? Es sieht tatsächlich danach aus, denn wieder kommen drei Pferde aus England. Eine harte Nuss dürfte zum einen Best Solution (P. Cosgrave) sein, der die weltberühmten und so überaus erfolgreichen Godolphin-Farben von Scheich Mohammed vertritt. Er gewann 2018 mit dem Großen Preis von Berlin und dem Großen Preis von Baden gleich zwei der besten deutschen Rennen. Wenig aussagekräftig verlief sein Saisondebüt in diesem Monat. Er dürfte ein harter Prüfstein sein.
Das gilt aber auch für Aspetar (J. Watson), den Roger Charlton für Katar-Scheich Al Thani aufbietet. Der Sieg im Grand Prix de Chantilly und Rang vier im Grand Prix de Saint-Cloud, seit dem er pausiert hat, waren ausgezeichnete Leistungen. Vielleicht muss da Mark Johnstons Communique (W. Buick) etwas zurückstehen, auch wenn er Zweiter im Großen Preis von Berlin war. Zuletzt in Baden-Baden enttäuschte er auf der ganzen Linie, aber das lag vornehmlich an einem völlig verpatzten Start.
Der Sieg könnte aber auch im Lande bleiben, denn die von Henk Grewe vor Ort für Darius Racing von Merck-CEO Dr. Stefan Oschmann trainierte Stute Donjah (L. Delozier) scheint ihrem großen Ruf nun gerecht werden zu können. Zweijährig blieb sie ungeschlagen und sicherte sich mit dem Ratibor-Rennen in Krefeld sogar ein Grupperennen, doch 2019 musste man die Derby-Pläne auf Eis legen. Die lange als Favoritin für das Rennen des Jahres gehandelte Stute war erst im Henkel – Preis der Diana herauszubringen. Als Jahresdebütantin landete sie auf Rang sechs. „Da war sie völlig unter Wert geschlagen, denn sie wurde durch das reiterlose Pferd behindert“, erklärte Racing Manager Holger Faust.
Doch die wahre Donjah sah man im 147. Longines Großer Preis von Baden in Iffezheim. Hinter dem 14-Längen-Sieger Ghaiyyath aus dem Godolphin-Imperium, der nun als veritabler Arc-Kandidat gilt, sicherte sich die Grewe-Lady einen glänzenden Ehrenplatz als beste Deutsche. „Sie hat gezeigt, dass sie das beste Pferd in Deutschland ist“, lobte Faust die einen Rang vor Derbysieger Laccario eingekommene Pferdedame, die nun den ersten Gruppe I-Sieg feiern könnte.
Aber auch der Ittlinger ist wieder mit von der Partie. „Er war am Ende etwas müde und spürte noch die Pause seit dem Derby“, sagte Trainer Andreas Wöhler nach dem dritten Rang von Laccario in Iffezheim. Vielleicht kann er nun wieder zu großer Stärke zurückfinden.
Bristano (F. Minarik) ist Gruppesieger aus Düsseldorf. Royal Youmzain (B. Murzabayev) hatte hinter als Dritter im Preis der Sparkassen Finanzgruppe einen sehr unglücklichen Rennverlauf.
Markus Klug bietet gleich drei Hoffnungen auf: Darunter ist mit Weltstar (M. Pecheur), dessen Comeback man nicht überbewerten sollte, auch der Derbysieger von 2018. Colomano (A. Starke) hielt sich als Vierter im Badener Grand Prix gut. Und die Stute Amorella (M. Seidl) entschied den T. von Zastrow Stutenpreis in Baden-Baden für sich. Seien Sie live dabei im Stream von RaceBets beim Kölner Saison-Highlight 2019.
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