Was macht ein Galopp-Trainer in seiner Freizeit? Welche Hobbys, Interessen oder Leidenschaften, die nichts mit dem Rennsport zu tun haben, pflegen die Profis? Exklusiv auf dem RaceBets-Blog berichten unsere „Ambassadors“ über ihre Interessen.
Christian von der Recke:
„Ein Trainer von Galopprennpferden hat ohne Wenn und Aber eine Sieben-Tage-Woche. Daher ist die Zeit, die für Hobbys bleibt, relativ limitiert. Es muss etwas mit Short Cut sein, das heißt, was mit wenig Aufwand zu machen ist. Einen Berg von 8.000 Metern Höhe zu besteigen, wäre sicherlich keine Option, denn das schafft man einfach zeitlich nicht.
Wir sind halt ziemlich unflexibel, denn man weiß nicht lange genau im Voraus, ob man zum Beispiel am kommenden Sonntag Luft hat für ein Hobby. Meistens hat man ja irgendwo Starter, und dann lässt sich anderes schlecht planen. Ein geplantes Hobby ist also knifflig.
Ich gehe zum Abschalten sehr gerne laufen. Das kann ich überall machen, egal wo ich gerade, auch zu den Rennen, unterwegs bin. Das funktioniert in Baden-Baden, Bad Harzburg und Hamburg. Ich muss nur meine Turnschuhe mitnehmen und kann direkt loslaufen. Einen Partner wie im Tennis brauche ich nicht. Auch muss ich kein Sportgerät verwenden.
Ich kann beim Laufen selbst bestimmen, wie weit ich gehen möchte, ob ich einen Sprint von acht Kilometern oder eine längere Strecke von 16 Kilometern zurücklegen will, alles ist möglich und liegt in meiner Hand. In Hamburg umrunde ich die Außenalster, das tut nicht weh und lässt sich genau bestimmen. Von meinem Hotel aus sind das einmal herum zehn Kilometer. Da bin ich in 50 Minuten wieder zurück. Egal ob es regnet oder die Sonne scheint, da kann nicht viel passieren. Für mich ist das ein toller Ausgleich.
Bei einem Fitnessstudio wäre es anders. Da müsste ich erst eines aussuchen, und dann gibt es vielleicht gerade, wenn ich mich in München aufhalte, kein Studio dieser Kette hier. Beim Laufen starte ich einfach. Das ist in meinen Augen der ideale Sport für einen Trainer. Man entspannt dabei, nimmt das Handy nicht mit und am besten auch keinen Kopfhörer. Da habe ich eine Stunde Ruhe. Anschließend sehe ich ja, wer mich kontaktieren wollte in dieser Zeit und rufe dann zurpück. So viel Zeit muss sein.
Das längst war bisher der Ultra-Lauf über 50 Kilometer in Rodgau. Diese Strecke habe ich in 4 Stunden und 40 Minuten zurückgelegt. Und kürzlich habe ich den Halbmarathon in Köln in meiner Altersklasse gewonnen. Das sind schöne Erfolgserlebnisse bei meinem Hobby.“
Stefan Richter:
Viel Zeit für Hobbys habe ich wirklich nicht, denn es handelt sich bei einem Trainer ja um einen Full-Time-Job. Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe zu Hause, dann kann man etwas nachdenken und runterfahren. Ab und zu gehe ich ins Kino, aber auch nicht jede Woche, sondern vielleicht ein- oder zweimal im Monat. Auch im Restaurant Essen gefällt mir.
Sport mache ich nebenbei nicht mehr, denn ich reite jeden Tag fünf bis sechs Lots. Da bin ich körperlich ausgelastet. Weitere sportliche Aktivitäten wären zuviel. Dazu fehlt mir auch der Antrieb.
Seit drei Jahren bin ich nicht mehr in Urlaub gefahren, zuvor war ich gerne in Winterferien, wie in Tschechien, wo es schöne Skigebiete gibt. Skifahren hat mir Spaß gemacht, aber das habe ich wieder drangegeben.
Ein Traum von mir wäre, einmal nach Kanada zu fliegen, für drei bis vier Wochen. Da sind nicht so viele Menschen. Man hat seine Ruhe und Freiheit und wird mit nicht so vielen Dingen belastet wie in Deutschland.“