Der Dubai World Cup am 30. März auf dem Meydan-Kurs lockt wieder etliche Star-Galopper in das reiche Wüstemirat. Kein Wunder, allein im über 2.000 Meter der Sandbahn führenden Cup lockt ein Preisgeld von 12 Millionen Dollar, nachdem man die Börse in 2019 um zwei Millionen Dollar angehoben hat. Der ganze Renntag ist ein Termin der Superlative mit 35 Millionen Dollar an Prämien, ebenfalls Rekord auf dem ganzen Globus.
Auch unsere beiden deutschen Trainer auf dem RaceBets-Blog, Christian von der Recke und Stefan Richter, haben sich Gedanken über das Spektakel am Persischen Golf gemacht. Hier Ihre ganz persönliche Sicht zum Dubai World Cup.
Christian von der Recke: „Die Leute wollen Events“
Es ist immer wieder faszinierend, was die Leute wollen, nämlich besondere Ereignisse, bei denen gar nicht so sehr nur der Sport im Vordergrund steht, sondern das Event. Daher muss man den Menschen immer mehr bieten, in Form von größeren Nebenereignissen zu den Rennen. Man sieht dies in Dubai. Am World Cup-Tag lässt Scheich Mohammed alles auffahren, was möglich ist, damit die Leute in sein Land reisen. Sie tun dies nicht nur wegen des schönen Wetters, sondern auch um das Großereignis mitzuerleben.
Die Pferderennen sind für die Reise nach Dubai im Vergleich zu anderen Prüfungen in Dubai nicht der ausschlaggebende Grund. Dabei ist der Arc in Paris sicher schwerer zu gewinnen als der Dubai World Cup, auch vom Stellenwert her, obwohl das Preisgeld in Dubai noch viel höher ist.
Das Event, das die Leute miterleben wollen, ist inzwischen so groß, dass die frühere Rennbahn nicht mehr ausreichte und man eine neue Rennbahn baute. Ich hätte natürlich gerne einmal einen Starter dort.
Was die diesjährige Auflage des Rennens anbetrifft, bin ich schon der Meinung, dass derjenige, der die Musik bezahlt, auch einiges vom Preisgeld bekommen sollte. Ich meine damit, dass Thunder Snow für Scheich Mohammed wie schon im Vorjahr wieder gewinnen könnte. Allerdings war es schon ein kleiner Dämpfer, wie Capezzano ihn zuletzt stehen ließ. Aber nun werden die Karten neu gemischt, und der Dubai World Cup ist ja das Godolphin-Spezialrennen. Da kann es erneut für Thunder Snow reichen.“
Stefan Richter: „Ich gönne Thunder Snow nochmal den Sieg“
Was man in Dubai auf die Beine stellt, ist enorm. Scheich Mohammed investiert viel Geld in die World Cup-Veranstaltung und möchte der Welt zeigen, was sein Land zu bieten hat. Ich habe die Rennen des Carnivals seit Januar zwar nicht verfolgt, aber die Rennen am World Cup-Tag schaue ich mir an, denn sie sind hochinteressant, vor allem die beiden großen Rennen, das Sheema Classic und das Dubai Turf auf der Grasbahn.
Ich selbst war noch nie in Dubai, habe aber festgestellt, dass es für die Europäer schwer ist, hier zu gewinnen. Und da der Scheich alles auf die Beine stellt, will er auch der Beste sein. Die Godolphin-Pferde werden gezielt auf diese Prüfungen vorbereitet. Sie haben die ganze Zeit in Dubai trainieren können und sind bestens akklimatisiert. Für die Europäer bedeutet die Reise schon eine ziemliche Umstellung, gerade um diese Jahreszeit.
Im Dubai World Cup sind die Amerikaner oft gefährlich gewesen, da sie viele gute Sandbahnpferde haben, aber diesmal stellen sie nicht die Favoriten. Ich würde Thunder Snow noch einmal den Sieg gönnen. Ihn kennt man ja auch aus Europa, auch wenn er hier nur wenig gelaufen ist. Gegen den zuletzt vor ihm eingekommenen Capezzano und North America wird es aber sicher kein Spaziergang.“