Wie erkennen wir überhaupt Favoriten beim Pferderennen? Woran merken wir, dass wir es mit einem guten Pferd zu tun haben? Dabei hilft in Deutschland vor allem das GAG, welches der Handicapper festgelegt. Doch in anderen Ländern gibt es andere Maßeinheiten und diese lassen sich nicht durch das bloße Auge einfach umrechnen. Deswegen gibt es heute im neuen Teil unserer Wettschule einen Überblick über die Handicapmarken in verschiedenen Ländern und eine Antwort darauf, wie man sie umrechnet. Doch wie rechnet man das überhaupt und was muss man dabei beachten?
Das GAG ist natürlich das, was wir Deutsche am besten kennen. GAG steht für Generalausgleichgewicht bezeichnet eine Einheit, mit der man sich vorstellen kann, wie ein Pferd gegen ein anderes abschneiden würde. Mit einer theoretischen Kilogrammzahl, mit der man es belasten müsste. Sprich: Pferd A müsste 90kg tragen, um gleichauf mit Pferd B einzukommen, was nur 60kg tragen würde. So weiß man zum Beispiel, wie viel Kilo das eigene Pferd bekäme, wenn es gegen Torquator Tasso anträte. Natürlich passiert das eher selten, doch man weiß sofort, wie viel Kilo ein Pferd über dem anderen steht. Sprich: Ein sehr gutes Pferd bekommt ein höheres GAG als ein durchschnittliches oder ein schlechtes Pferd. Allerdings tragen sie dieses Gewicht dann nicht wirklich in einem Rennen, denn dafür gibt es die unterschiedlichen Arten von Rennen. Und 90kg Pferde trifft man eher selten in einem Ausgleich.
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Das GAG ist nicht nur auf der Bahn interessant, es ist auch für die Zucht sehr wichtig. Nur Pferde mit einem GAG von mindestens 95kg kann ein Rennpferd zum Beispiel Deckhengst in der Vollblutzucht werden. Generell kann man sich aber merken: je höher das GAG, desto besser das Pferd. Dabei wird es in Relation dazu gesetzt, wen es denn geschlagen hat. Wenn ein Newcomer gleich beim Debüt höher dekorierte Pferde klar deklassiert, wird das GAG anschließend entsprechend hoch ausfallen. Früher war das GAG deutlich höher, allerdings hat Deutschland durch internationale Anpassung eine Senkung erfahren, sodass alte GAG-Einschätzungen von z.B. Oleander und Co. sich nicht mit heutigen vergleichen lassen.
Dann gibt es noch das englische Rating. 90 lbs im englischen Rating entsprechen einem GAG von 90. 120 lbs dem Äquivalent von 100kg im GAG. Ein französisches Valeur von 45 ergibt ein GAG von 90kg. Das Problem ist, dass in verschiedenen Systemen eben auch verschiedene Rechenarten herrschen. Das französische Valeur und auch das englische Rating kennen beide Pferde bis 45 Kilo, das deutsche GAG rechnet erst ab 55 los, sodass man in diesen Niederungen keine vernünftige Umrechnung erzielen kann.
Derzeit ist Baaeed das am höchsten eingeschätzte Pferd im Longines Ranking, mit einem Rating von 128. Das entspricht 104kg. Torquator Tasso hat derzeit (noch vor seinem Start in Ascot) ein GAG von 102,5kg. Diese Zahlen werden sich in Kürze ändern, denn beide Pferde kommen bald an den Start. Aber ihr wisst jetzt zumindest, wie ihr das in etwa in Relation setzen könnt.