- Die ersten Nachkommen von Deckhengsten wie Melbourne Cup-Sieger Protectionist oder Derbysieger Isfahan könnten Mitte des Jahres zweijährig erstmals an den Start kommen. Aber auch Soldier Hollow und Sea the Moon, die in der vergangenen Saison schon einige Erfolge als Vererber verbuchen konnten, halten die Fahne der deutschen Vollblutzucht mehr als hoch. Außerdem erwartet man sehnsüchtig die ersten Nachkommen des zweimaligen Galoppers des Jahres Iquitos, der auch einige Stuten deckte und dessen erste Fohlen bald das Licht der Welt erblicken werden.
- Selten gab es so viele beeindruckende Newcomer wie in der vergangenen Saison. Alson, Rubaiyat und Wonderful Moon werden im kommenden Jahr drei und sorgen hoffentlich dafür, dass wir viele atemberaubende Endkämpfe zu sehen bekommen. Ein Aufeinandertreffen dieser drei Superstars wäre ein unglaublicher Showdown. Welcher der drei Hengste am Ende die besten Leistungen zeigt, bleibt abzuwarten, aber alleine die eindrucksvollen Performances als Zweijährige lassen von großartigen Erfolgen träumen.
- Die Rennbahn in Halle feierte eine perfekte Wiedereröffnung mit unvergleichlicher und ausgelassener Stimmung bei Aktiven und Besuchern. 2020 werden glücklicherweise auch wieder Renntage in Halle stattfinden und man darf sich auf packende Rennen, tollen Sport und eine einzigartige Atmosphäre freuen. Bei all den schlechten Nachrichten rund um den Galopprennsport ist die Entwicklung in Halle ein Hoffnungsschimmer für alle deutschen Rennsportfans.
- Auch wenn es aussieht, als ob in Neuss tatsächlich das Kapitel Rennsport nach 144 Jahren Tradition zu Ende geht, darf man in Bremen doch noch auf ein Comeback hoffen. Durch den Einsatz der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Rennbahngeländes in der Bremer Vahr ist der Erhalt gesichert und auch die Austragung von Rennen scheint nicht ausgeschlossen.
- 2019 gab es in den deutschen Grupperennen viel Zulauf aus dem Ausland und wir konnten hierzulande hochklassige Sieger gesehen. Außerdem konnte die deutsche Vollblutzucht so auch den internationalen Vergleich suchen. Auch für die Zuschauer sind Gäste aus dem Ausland oft ein Highlight. Die Siege von French King oder auch Ghaiyyath sind unvergessen und es bleibt zu hoffen, dass wir auch in der kommenden Saison einige erstklassige Galopper zu sehen bekommen.
- Durch den Sieg von Waldgeist im Prix de l’Arc de Triomphe ist der deutsche Rennsport abermals in den internationalen Fokus gerückt. Außerdem startet Waldgeist in seine zweite Karriere als Deckhengst und es wäre unglaublich, einige Nachkommen des Hengstes auch in Deutschland zu sehen. Der zweijährige Bruder von Waldgeist, der Kingman-Sohn Waldkönig, zeigte außerdem bei seinem imposanten Debütsieg in Wolverhampton, dass er ähnlich talentiert zu sein scheint wie sein älterer Bruder.
- Der Kampf um das Trainerchampionat ist durch die vergangene fulminante Saison von Henk Grewe so spannend wie nie zuvor. 23 Siege Vorsprung hatte der ehemalige Jockey in der Gesamtwertung am Ende des Rennjahres auf den zweitplatzierten Andreas Wöhler mit 39 Siegen. Dasselbe gilt natürlich auch für das Jockey-Championat, das 2019 erstmals der aus Kasachstan stammende Bauyrzhan Murzabayev holen konnte. Seit Mitte des Jahres ist er nun auch als Stalljockey bei Andreas Wöhler beschäftigt, er kommt auf, sage und schreibe, 111 Siege in der vergangenen Saison. Auch Maxim Pecheur agierte 2019 abermals in grandioser Form und erreichte 98 Siege. Wird sich die Meisterschaft erneut zwischen diesen beiden entscheiden?
- Ab 2020 bekommt der deutsche Rennsport wieder die Rückerstattung der Rennwettsteuer auch auf Umsätze auf deutsche Rennen von Buchmachern, die ihren Sitz im Ausland haben. So fließt viel mehr Geld in den Rennsport zurück, denn die fünf Prozent der Wetteinsätze die zwar auch vorher an den Staat abgeführt werden mussten, gehen nun zu 96 Prozent an den Rennsport. Die Dortmunder Rennbahn konnte 2019 außerdem sogar einen neuen Umsatzrekord für die Sandbahnrennen verbuchen und insgesamt stieg der Weltumsatz in Deutschland in der vergangenen Saison um 5,1 Prozent.
- Weil jedes Jahr im Rennsport zu Beginn der Saison noch versteckte Talente an den Start kommen und keiner weiß, ob wir den Derbysieger 2020 überhaupt schon auf einer Rennbahn bewundern durften. Oder ob den Namen des nächsten internationalen Superstars noch fast niemand kennt.
- Weil Pferderennen immer großartig sind und man als Rennsportfan den Beginn der neuen Grasbahnsaison sowieso nie erwarten kann. Die Emotionen, die Leidenschaft und die Hingabe all derer, die ihr Leben den schnellen englischen Vollblütern und dem Rennsport gewidmet haben, ist und bleibt einzigartig. So liegt es auch ein bisschen an allen Aktiven, schon 2020 die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft im Rennsport zu stellen und das könnte auch ein guter Grund sein, sich noch mehr auf die Saison 2020 zu freuen.