Einfach mal lesen
Galopprennen und Literatur – das passt durchaus zusammen. Und damit meinen wir nicht, dass man gemütlich am Nachmittag einen RaceBets Live Stream schaut und zwischendurch ein Buch liest. Wir beziehen uns auf Romane, in denen Vollblutzucht und Rennsport eine Rolle spielen. Und davon gibt es einige. Es sind, selbst wenn wir uns auf deutschsprachige Bücher beziehen, so viele, dass wir hier nur auf die Spitze des Eisbergs eingehen können. Wir nennen natürlich auch einige Werke in deutscher Übersetzung.
Ich bin verliebt in alle Pferde
Das älteste Buch, das wir in diesem Blog Post etwas konkreter vorstellen, ist nur noch antiquarisch zu bekommen. Es trägt den Titel: Ich bin verliebt in alle Pferde. Autorin ist Sieglinde Dick. Erschienen ist der Roman im Jahr 1972 und eigentlich handelt es sich um eine Geschichte für Kinder. Eine der Hauptfiguren ist ein Trainer mit dem Namen Seiler. Das erinnert natürlich sehr an den legendären Otto-Werner Seiler vom Stall Steintor. Die frühere Amateurreiterin Julia Will, zweimal Championesse und einmal Weltmeisterin, sagte einmal, dass ihr Interesse am Rennsport durch dieses Buch geweckt wurde.
Herzschlagfinish
Kira Kaschek, die unter anderem für die Sport Welt arbeitet und auch als Pressesprecherin für den Hannoverschen Rennverein, hat eine Vergangenheit als Arbeitsreiterin am Stall von Andreas Wöhler. Dort hatte sie es mit dem im Melbourne Cup erfolgreichen, mittlerweile als Deckhengst tätigen Protectionist zu tun. Über ihre gemeinsame Historie, gepaart mit mehr als einer Liebesgeschichte, hat sie in ihrem ersten Roman Herzschlagfinish geschrieben, der im vergangenen Jahr im Bremer MusketierVerlag erschienen ist und definitiv empfohlen werden kann. Es handelt sich um eines der jüngsten Werke in diesem Text.
Ein Blick zurück
Traute König veröffentlichte in den 90er Jahren einige Bücher im Selbstverlag, die absolut empfehlenswert sind, da sie die wahren Geschichten unvergessener Menschen aus dem Sport erzählen. Sie heißen Laufen muss der Bagge und Turfgeschichten – wer sie nicht kennt und irgendwo entdeckt, kann bedenkenlos zuschlagen. Vor allem diese beiden Bücher müssen in diesem Artikel prominent Erwähnung finden, weil mit ihnen bereits bei vielen Lesern das Interesse am Galopprennsport geweckt worden ist.
Verfilmt…
Laura Hillenbrand, eine Amerikanerin, veröffentlichte im Jahr 2001 eine Story, die später verfilmt wurde. Und zwar über den unvergessenen US-Hengst Seabiscuit. Im Jahr 2003 wurde dieses Buch mit dem zweiten Titel Mit dem Willen zum Erfolg in Deutschland veröffentlicht. Es handelt sich mehr um ein Sachbuch als um einen Roman. Der Film Seabiscuit war sogar für den Oscar nominiert.
Sekunde der Wahrheit
Apropos Geschichten, die in Amerika spielen. Joseph Hayes veröffentlichte Sekunde der Wahrheit. Das ist ein Buch, das rund um das Kentucky Derby spielt und ebenfalls eine Art von Krimi ist. Es wurde Anfang der 80er Jahre veröffentlicht (die deutsche Übersetzung erschien im Jahr 1983) und ist weiterhin im Handel erhältlich, jedoch meist antiquarisch.
Spannung garantiert
Spannend sind Pferderennen von Natur aus. Bücher, in denen Spannung im Zentrum steht, gibt es einige. Kurz gesagt handelt es sich stets um Krimis, die in der Welt der Vollblutzucht und auf den Rennbahnen spielen. Sie gelten als besonders authentisch, werden deshalb von vielen Menschen gerne gelesen. Und hier muss vor allem der Name Dick Francis erwähnt werden. In seiner Karriere als Jockey gewann dieser über 350 Rennen, meist über Sprünge. Nach einem schweren Sturz im Jahr 1957 musste er das Rennreiten aufgeben und wurde Schriftsteller.
Seinen berühmtesten Moment als Jockey erlebte er übrigens nicht als Sieger, sondern als er im Grand National des Jahres 1956 das Pferd der Queen Mum namens Devon Loch ritt und klar führend kurz vor dem Ziel unerklärlicherweise stürzte. Francis‘ erstes Buch war seine Autobiografie, sie trug den Titel The Sport of Queens und erschien im Jahr 1957. Er wurde durch dieses Werk Rennkorrespondent für den London Sunday Express.
Im Jahr 1962 veröffentlichte er seinen ersten Krimi Dead Cert, der auf Deutsch Todsicher hieß und in der in der Welt der Pferderennen spielte. Es folgten mehr als 30 weitere Bücher nach diesem Erfolgsrezept, zuletzt gemeinsam mit Sohn Felix. Dick Francis verstarb am 14. Februar 2010 im Alter von 89 Jahren auf Grand Cayman in der Karibik. Sein Junior schreibt weiter.
Auch diese Bücher sind interessant
Es gibt so viele weitere interessante Romane. Da wäre Mord auf der Koppel – Ein Bad Harzburg Krimi von Germaine Le Noir. Ein Krimi ist natürlich auch Tod auf der Rennbahn – Der badische Krimi von Rita Hampp. Jutta Besser schrieb Weit wie der Himmel. Von Jutta Beyrichen stammt Die Pferdefrau und Die Tochter der Pferdefrau.
C.E. Morgan schrieb über den Sport der Könige, Gordon Jamie über Die Außenseiter. Von der im Sport aktiven Petra Katz stammt Bodypacker sowie ein Roman mit dem Titel Mystical Voice. Und die aus diesem Blog bekannte Nika S. Daveron hat mit Turflichter und Turfteufel zwei Bücher veröffentlicht.
Roter Blitz von Astrid Frank kann ebenso genannt werden wie der durchaus berühmte Roman Der Pferdeflüsterer, der von Nicholas Evans geschrieben und vor Jahrzehnten mit Robert Redford verfilmt wurde. Blitzstart von Samantha Alexander ist eine Serie für Kinder ab 12 Jahren, die in der Welt des Galopprennsports steht. Band 1 trägt den Titel Sieger. Bücher für junge Menschen, vor allem Mädchen, sind allgemein beliebt, wenn es um das Thema Pferde geht. Und manchmal steht der Galopprennsport im Mittelpunkt.
Viele weitere Beispiele sind möglich Ohne Zweifel könnten etliche weitere Bücher, die vor dem Hintergrund des Galopprennsports spielen, an dieser Stelle Erwähnung finden. Seien es im Selbstverlag verlegte Romane oder auch Sachbücher wie die 111 Gründe, den Galopprennsport zu lieben von Rennsportjournalist Marco Hoffmann. Dieses Buch ist natürlich kein Roman und es ist in einigen Abschnitten nicht mehr ganz aktuell. Aber es werden Geschichten erzählt und wer sich für diesen Sport begeistert, wird Interessantes erfahren.