Pferderennen in Indien

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Der riesengroße Subkontinent Indien ist uns Deutschen vor allem für seine Exotik bekannt. Doch auch der Galopprennsport spielt eine riesengroße Rolle, soviel darf vorab verraten werden.

Natürlich ist in unseren Breiten davon wenig bekannt. Zudem sind die indischen Pferde international unbedeutend. Und doch kann die Beliebtheit der Pferderennen nicht wirklich verwundern, wenn man einen Blick auf die indische Vergangenheit wirft. Über Jahrhunderte haben die Briten das Land beherrscht und Indien war das wichtigste Land im Commonwealth. Neben ihren Nationalsportarten wie zum Beispiel Cricket, Polo und Fuchsjagden haben die Briten in dieser Zeit auch den Rennsport in den von ihnen regierten Ländern eingeführt.

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In Indien gibt es zurzeit fünf nationale Verbände, die alle größer sind als das „Herrschaftsgebiet“ des Direktoriums. Es handelt sich um Calcutta, Hyderabad, Mumbai, Madras und Bangalore. Jahrelang hatte jede noch so kleine Region in Indien ihre eigene Rennbahn. Nach dem Ende der englischen Herrschaft konzentrierte sich der Rennsport mehr und mehr auf die Metropolen, so dass es pro Region heutzutage nur noch ein bis zwei Großrennbahnen mit ungeheurem Einzugsgebiet gibt, auch wenn inoffizielle Rennen hier und da in einigen Dörfern weiterhin stattfinden.

Mitte der 40’er Jahre wurden in Indien die Klassiker (also 1000 Guineas, 2000 Guineas, Derby, etc.) eingeführt, was man im Land als Meilenstein betrachtet. Damals stieg das sportliche Niveau an. Bis zum heutigen Tag dürfen diese Rennen jedoch nur inländisch gezüchtete Pferde bestreiten. Kurzzeitig wurde der Rennsport nach der Einführung der Klassiker verboten, was aber nur zufällig zusammenfiel und vielmehr mit dem Abzug der Briten zusammenhing, sowie mit einer Besinnung der Regierung auf ihre indischen Wurzeln. Nach kurzer Zeit machte die Regierung ihren Beschluss wieder rückgängig, denn zu sehr war der Rennsport schon in den Alltag der Inder übergegangen. Er war einfach zu beliebt.

Aufgrund der Vielzahl von Rennbahnen und der Größe des Landes hatte bald jede Region ihre Klassiker, was die Lage unübersichtlich machte. In den 80’er Jahren ging man dazu über, einen speziellen Renntag zu veranstalten, der jedes Jahr in einer anderen Region des Landes ausgetragen wird. Es wurde quasi das „Über-Derby“ eingeführt, das zusätzlich zu den regionalen Derbys gewonnen werden kann. Seit 1982 gibt es auch Gruppe-Rennen im Land, die jedoch international nicht anerkannt sind. Das liegt auch daran, dass keine Ausländer starten dürfen. Apropos Ausländer: Zahlreiche englische und irische Jockeys ritten mit befristeten Lizenzen in Indien und so mancher soll es bereut haben. Die Rennleitungen spreche sehr schnell Strafen aus, oftmals gibt es monatelange Reitverbote.

Die besten Pferde des Landes laufen in der Region von Kalkutta. Hier werden das ganze Jahr über Rennen veranstaltet. Es werden über 4000 Pferde in Kalkutta-Stadt trainiert. Die durchschnittliche Dotierung pro Rennen beträgt umgerechnet 2000 Dollar. Das Calcutta Derby ist das wichtigste Rennen und mit knapp 30.000 Dollar dotiert. Die Wettumsätze pro Renntag liegen ungefähr bei 400.000 Dollar auf der Bahn und vier Mal so viel bei Buchmachern. Ähnlich sieht es in Hyderabad, der zweitwichtigsten Region im indischen Rennsport, aus, nur dass die Dotierung der Rennen ein bisschen niedriger ist. Allgemein ist das Sponsorenaufkommen recht hoch und sorgt für den Großteil der Rennpreise.

Die bedeutendste Zucht findet im Bezirk des Royal India Western Club, also im Westen von Indien statt, wo es alleine 100 Gestüte gibt, in denen 106 Deckhengste und knapp 3000 Zuchtstuten ihrem Dienst nachkommen.

Die Rennbahn mit dem vielleicht ungewöhnlichsten Namen der Welt befindet sich in Madras und heißt Udhagamandalam. In diesem Bezirk gibt es die Monsoon-Races, wobei zu bezweifeln ist, dass die Pferde im strömenden Monsun-Regen starten müssen. Die Inder unterteilen ihre Rennsaison ganz einfach in die Monsoon-Season und die Cold-Season, also die kalte Saison.

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