Around the World: Sea Pigeon

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Am Dienstag beginnt das Cheltenham Festival – unter anderem mit dem Champion Hurdle. Zeit sich einem der ganz großen Sieger dieses Rennens zu widmen: Sea Pigeon. Sea Pigeon stammte aus den USA und war ein Sohn von Derby-Sieger Sea Bird. Sea Pigeons Mutter, Around the Roses, wurde Zweite in den Acorn Stakes und brachte später den amerikanischen Turf-Champion Bowl Game hervor. Doch für Sea Pigeon sollte es ein anderes Leben – zwar auf der Flachen, aber eben in England. Sea Pigeon gewann einmal als Zweijähriger im Oktober 1972, als er von Lester Piggott in den Duke of Edinburgh Stakes in Ascot zum Sieg geritten wurde. Anfang 1973 wurde er als ernsthafter Anwärter für die Klassiker angesehen, also schickte man ihn ins Derby, wo er aber nur Siebter wurde. Und es blieb nicht bei dieser Niederlage. Ende 1973 wurde Sea Pigeon aufgrund seiner indifferenten Form als „unehrlich und hochgradig schwierig“ eingestuft und für 8.000 £ an Pat Muldoon verkauft, der das Pferd an den National Hunt-Trainer Gordon W. Richards weitergab.

Nachdem er 1974 eine bescheidene Form auf der Rennbahn gezeigt hatte, wurde Sea Pigeon auf Hürdenrennen umgestellt. In seinen ersten beiden Jahren als Hurdler zeigte er eine sich stetig verbessernde Form, gewann mehrere Rennen und belegte Plätze hinter namhaften Pferden wie Lanzarote und Birds Nest. Ende 1976, nach einer Niederlage in Kempton, wechselte Sea Pigeon zum Stall von Peter Easterby und verbesserte sich dort weiter. In der zweiten Hälfte der National Hunt-Saison 1976-77 mauserte er sich zum Leistungsträger des Stalls. Er wurde im Champion Hurdle Vierter hinter seinem Stallgefährten Night Nurse und gewann das Scottish Champion Hurdle in Ayr.

Allerdings beließ man es nicht bei den Hindernisrennen, Sea Pigeon war am Besten, wenn er etwas zu  tun bekam, also sattelte er außerhalb der NH-Saison auf Flachrennen um. Er gewann 1977 und 1978 den Chester Cup und 1979 das Ebor Handicap mit Rekordgewicht, mit Hindernisjockey Jonjo O’Neill. Leider sahen das nur die Besucher auf der Bahn, denn ITV streikte an diesem Tag. Sea Pigeon verpasste anschließend den frühen Teil der Hindernissaison 1977-78, nachdem er sich beim Colonial Cup verletzt hatte, kehrte aber im Frühjahr zurück und wurde Zweiter im Champion Hurdle gegen Monksfield. Er gewann ein zweites Mal das Scottish Champion Hurdle, indem er den fatalen Sturz von Golden Cygnet beim letzten Flug ausnutzte. In der folgenden Saison erzielte er seine besten Leistungen, als er Birds Nest im Fighting Fifth Hurdle schlug und im Champion Hurdle erneut Zweiter hinter Monksfield wurde. Sea Pigeon litt im Herbst 1979 unter Verletzungsproblemen, kam aber im Frühjahr 1980 wieder in Form. 

Bei seinem vierten Versuch gewann er das Champion Hurdle, wobei er Monksfield um sieben Längen schlug. Vor dem Ende der Saison fügte er einen Sieg in der Welsh Champion Hurdle hinzu. Ein Jahr später gewann er ein zweites Fighting Fifth Hurdle und ein zweites Champion Hurdle im März, womit er der älteste Sieger des Rennens aller Zeiten wurde. Im Champion Hurdle wurde die Leistung seines Jockeys John Francome, der den verletzten O’Neill ersetzte, als eine der besten in der Geschichte Cheltenhams bezeichnet. Nachdem er sich kurz vor dem Grand National Festival 1981 einen Virus zugezogen hatte, erholte sich Sea Pigeon nie wieder vollständig und lief in zwei Rennen im Herbst 1981 schlecht. Er wurde kurz vor dem Cheltenham Festival 1982 in den Ruhestand versetzt. Er hatte 21 Rennen von 40 Starts über Sprünge und 16 Rennen von 45 Starts auf der Flachen gewonnen.

Während seines Ruhestands war Sea Pigeon eine Zeit lang bei seinem Trainer Pat Rohan untergebracht und konnte oft bei einem Spaziergang durch die Straßen von Norton gesehen werden, sehr zur Freude der Einheimischen. Später verbrachte er zwölf Jahre unter der Obhut von Polly Teirney/Perkins auf ihrem Hof in Sherriff Hutton, in der Nähe von Malton. Selbst als Jonjo O’Neill sich dem Training zuwandte, war seine Verbindung zu Sea Pigeon noch lange nicht beendet. Der ehemalige Jockey tauchte oft unangemeldet auf, nur um etwas Zeit mit seinem alten Freund zu verbringen. 

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