Wie wir uns so richtig unbeliebt machen

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Manchmal weiß man einfach sofort, warum der Rennsport einen schlechten Ruf hat. Nicht wegen der Pferde oder den Rennen – sondern dann, wenn es menschelt. Der Rennsport hat einige laute Meckerköppe, die von vornherein alles verteufeln und schlechtreden, teilweise sogar Leute davon abhalten wollen, Dinge in die Hand zu nehmen, mit: “Das bringt doch eh nix.” Solche Pessimisten und Meckerköppe gibt es natürlich überall, aber weil der Rennsport ja nicht so groß ist, tut es hier besonders weh.

Wenn also ein Laie sehr viele Fragen hat und vielleicht etwas naiv rüberkommt, dann wird nicht erklärt, sondern erst Mal draufgehauen. Wie man denn so was “Dummes” sagen kann. Gibt es Werbung für den Rennsport, die nicht aus einem klassischen Zeitungsartikel besteht, wird geplärrt, dass man “so was” aber nicht wolle und das ja schlecht wäre. Bloß nicht mit der Zeit gehen und Social Media weiterhin ignorieren. Hört bestimmt dann einfach auf.

Am liebsten auch gar nicht auf Fragen eingehen. Nichts richtig stellen. Ha’m wir ja nicht nötig. Ich sagte es ja schon einmal – manche Menschen tragen die Nase ganz schön hoch dafür, dass der Rennsport am Boden ist. Weil ihnen nichts gut genug, nichts fein genug, nichts klug genug ist. Selbst haben sie aber keinen Bedarf, keine Zeit, keine Lust, etwas besser zu machen. Aber hey – Meckern geht. Fürs Meckern ist immer Zeit.

Konstruktives Meckern wäre übrigens hilfreich. Verbunden mit Ideen: “Könnte man nicht so und so, statt so, weil …?!” Das würde helfen. Generell ist es ja auch immer eine Frage des Tons, ob so eine Meckerei sinnvoll oder nicht ist. Mit “alles kacke, alles blöd” ist halt niemandem geholfen. Warum? “Weil” ist dann keine Antwort, die irgendwen weiterbringt. Neue Dinge versuchen ist nicht so einfach, bei den verkrusteten Strukturen, die der Rennsport pflegt, häufig aber auch deswegen nicht, weil irgendwelche Klugschwätzer da sind, die dann einfach nur blocken oder herum motzen. Vor allem auch bei Themen, bei denen sie gar nicht mitreden könnten.

Gerade, wenn es um Aktive geht (Frauenerlaubnis, gebisslose Zäume im Rennen, Peitschenregelung). Nie geritten, aber rumkamellen. Weil man ja schon so lang dabei ist und ganz viel theoretisches Wissen hat. Natürlich kann man zu allem eine Meinung haben. Aber wenn jemand, der jeden Tag im Sattel sitzt (oder saß) erklären kann, warum weshalb wieso etwas besser oder schlechter ist, da er es im täglichen Umgang bewerten kann, dann ist das einfach eine Meinung, die mehr Gewicht haben sollte. Wie manche sich gar anmaßen, den Trainern zu erklären, wie ihr Job geht. Und den Jockeys, wie sie zu reiten hätten. Das nimmt dann proportional zu, wenn der Job schlecht gemacht wurde. Aber machen die in ihrem eigenen Beruf nie Fehler? Falls nein – Wow! Glückwunsch. Glaube ich nicht …

Sicherlich muss sich auch jeder der Aktiven Kritik gefallen lassen. Das gehört ebenfalls dazu. Ebenso wie Funktionäre, Dachverband, Marketing, Züchter, usw. Die sind ja alle nicht Jesus und damit auch nicht unantastbar. Nur – wenn die Kritik von jemandem kommt, dessen Hauptaufgabe eh nur unkontrolliertes Meckern ist, dann machen doch alle die Ohren zu und das war’s. Notorische Nörgler, die morgens aufstehen und sagen: Was kann ich denn noch alles schlecht machen? – braucht der Sport nicht. Kritik? Die braucht er unbedingt. Konstruktive Kritik. 

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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