Around the World: Orange Bay

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Zeitgenössische Beobachter waren sich einig: Orange Bay war ein außergewöhnlich gut aussehendes braunes Pferd ohne weiße Abzeichen, das trotz seiner unspektakulären Farbe hervorstach. Sein Besitzer, Dr. Carlo Vittadini (1915-2007), zeichnete sich auch als Züchter aus und Orange Bay stammte aus dem letzten Jahrgang des britischen Eclipse-Stakes-Sieger Canisbay Die Mutter von Orange Bay, Orange Triumph, konnte zwar kein Rennen gewinnen, stammte aber aus einer bekannten italienischen Familie und war eine Enkelin der Oaks d’Italia-Siegerin Fior d’Orchidea. Man sandte den braunen Schönling zu Mario Benetti nach Italien.

Und zweijährig lief es gleich überragend für ihn. In Italien gewann Orange Bay seine ersten beiden Rennen über 1400 m und 1500 m und man schickte ihn direkt ins Gran Criterium von San Siro. Dort allerdings musste sich Orange Bay zum ersten Mal geschlagen geben, denn er wurde “nur” Zweiter. Auch bei seinem Jahresdebüt als Dreijähriger belegte er den zweiten Platz belegt, doch anschließend gewann Orange Bay am 20. April in Mailand den Premio Emanuele Filiberto über 2000 Meter. Am 11. Mai startete er als 4/5-Favorit für das Derby Italiano über 2400 Meter und gewann mit drei Längen Vorsprung vor Pierre Curie, während Manolo Borromeo mit fünf Längen Abstand Dritter wurde. 

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Anschließend startete Orange Bay startete als 1/2-Favorit in den Gran Premio d’Italia in Mailand am 1. Juni, wurde aber Zweiter, knapp geschlagen von Laodemonte. Im Gran Premio di Milano zwei Wochen später trat Orange Bay zum ersten Mal gegen ältere Pferde an und wurde Vierter hinter Star Appeal, Un Kopeck, blieb allerdings vor der legendären Dahlia. Nachdem Un Kopeck nach einer Untersuchung durch die Stewards disqualifiziert worden war, rückte Orange Bay auf den Dritten Platz auf.

Danach wurde er nach England geschickt und kam in den Stall von Peter Walwyn in Lambourn in Berkshire. Bei seinem ersten Auftritt für seinen neuen Trainer gewann Orange Bay im September ein kleines Rennen auf dem Windsor Racecourse und ging dann in die Winterpause. Orange Bay machte im Winter 1976/7 sehr gute körperliche Fortschritte und sah bei seinem Debüt in den Earl of Sefton Stakes auf dem Newmarket Racecourse im April beeindruckend aus. Auf nicht passender Distanz belegte er den dritten Platz hinter Chil The Kite und Dominion, wobei er beiden Pferden Gewicht gab. Im April startete er, geritten von Pat Eddery, mit einer Quote von 3/1 in den Jockey Club Stakes über anderthalb Meilen auf derselben Bahn. Er gewann knapp. Trotz des Erfolgs des Hengstes war Walwyn der Meinung, dass das langsame Tempo nicht zu ihm passte und er zu mehr fähig war.

Im Juni trat Orange Bay in Royal Ascot gegen den St Leger Stakes-Sieger von 1975, Bruni, in den Hardwicke Stakes an, für die er mit einer Quote von 9/2 an den Start ging. Eddery verfolgte Libra’s Rib, bevor er eine halbe Meile vor dem Ziel die Führung übernahm und seinen Vorsprung bis zum Ziel, mit einem halben Kopf verteidigte. Also nahm man nun die King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot ins Visier. Orange Bay wurde von Eddery in der Anfangsphase zurückgehalten, konnte sich aber auf der Zielgeraden durchsetzen und wurde mit einer Länge und einem Kopf Vorsprung vor Pawneese und Bruni Dritter. 

Im September wurde Orange Bay für den Großen Preis von Baden nach Deutschland geschickt, lief aber auf schwerem Boden sehr schlecht und beendete das Rennen unplatziert hinter dem vor Ort trainierten dreijährigen Sharper. Trotzdem wollte man mit ihm in den Arc gehen. Schlussendlich trat er dort nicht an, weil Walwyn das Pferd angeblich nicht auf sehr weichem Boden laufen lassen wollte.

1977 startete er schlecht ins Jahr, gewann dann aber die Aston Park Stakes. In Royal Ascot versuchte er zum zweiten Mal, die Hardwicke Stakes zu gewinnen, wurde aber hinter Meneval nicht platziert. Timeform bezeichnete seine Leistung im letztgenannten Rennen als „abgrundtief“. Orange Bay wurde zum ersten Mal mit Scheuklappen ausgestattet, als er zum zweiten Mal die King George VI and Queen Elizabeth Stakes bestritt. Er startete als Außenseiter (20:1) und lief knapp hinter den Führenden an dritter Stelle, bevor er als Dritter in die Zielgerade einbog und Mart Lane überholte, um zwei Furlongs vor dem Ziel die Führung zu übernehmen. Er sah wie der sichere Sieger aus, bevor er auf dem letzten Furlong vom Derbysieger The Minstrel knapp geschlagen wurde. 

Orange Bay’s letztes Rennen war der Prix de l’Arc de Triomphe 1977, für den er als 8/1 zweiter Favorit gestartet war. In einem langsamen Rennen war er von Anfang an in der Spitzengruppe, konnte aber auf der Zielgeraden nicht mehr beschleunigen und fiel zurück, so dass er als 17. von 26 Teilnehmern hinter Alleged ins Ziel kam. In ihrer jährlichen Ausgabe der Racehorses of 1977 kritisierte Timeform Edderys Taktik und argumentierte, er hätte das Pferd nach vorne schicken und ein höheres Tempo vorgeben sollen.

Orange Bay erhielt 1978 eine Timeform-Spitzenbewertung von 131, sechs Pfund hinter Alleged. In der internationalen Klassifizierung wurde Orange Bay als bestes älteres Pferd (neben Balmerino) und als viertbestes Pferd in Europa hinter Alleged, Blushing Groom und The Minstrel bewertet. Danach stellte man ihn als Deckhengst auf, wo Orange Bay keine Spuren hinterließ. Später wurde er nach Polen exportiert, wo 1991 seine letzten Fohlen geboren wurden.

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