Das Derby: Derbyfavoriten und Derbyritte

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Inhaltsverzeichnis:

Sibylle Vogt:„Freue mich auf meinen
Ritt Imi“
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Maxim Pecheur analysiert das Derby Weiterlesen
Christian von der Recke analysiert das Derby Weiterlesen
Marco Klein: „Ich rechne verstärkt mit Alter
Adler“
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Sibylle Vogt:„Freue mich auf meinen Ritt Imi“

Sibylle Vogt Featured Image

Es ist der D-Day, der alles entscheidende Tag: Am 4. Juli steigt in Hamburg-Horn das IDEE 152. Deutsche Derby. Nur einmal im Leben eines Vollblüters kann ein Pferd dieses Rennen gewinnen (mit drei Jahren), entsprechend groß ist die Spannung im Vorfeld. Deutschlands beste Rennreiterin Sibylle Vogt beleuchtet in Ihrem aktuellen Blog-Beitrag exklusiv Ihre Tipps für das Rennen des Jahres.

Premiere 2017 mit Sternkranz

„Bis zum Derby kann natürlich noch viel passieren, aber ich bin ganz guter Dinge, dass ich einen Ritt habe. Bisher durfte ich zweimal am Derby teilnehmen. Das erste Mal war 2017 mit Sternkranz. Es war einer meiner ersten Ritte für Markus Klug und mein erster Einsatz in einem Grupperennen überhaupt. Daher war ich damals sehr nervös. Daran kann ich mich noch gut erinnern. Wir hatten am Ende keine Chance und wurden 14. Aber trotzdem war das für mich ein besonderes Highlight.

Winterfuchs mit Sibylle Vogt bei der Morgenarbeit
Winterfuchs mit Sibylle Vogt bei der Morgenarbeit

Leider musste Winterfuchs 2019, mit dem ich das Dr. Busch-Memorial in Krefeld gewonnen hatte, aus dem Derby gestrichen werden. Ich hatte dann ein Engagement von Roland Dzubasz bekommen mit Mooniac, doch wurde er wegen des festen Bodens damals am Tag des Derbys abgemeldet. So stand ich ohne Ritt da.

„Anatello hat sich wacker verkauft“

Im vergangenen Jahr gab mir Michael Figge die Chance mit Anatello. Unterwegs sah es nicht schlecht aus, wenn ich mehr Gas gehabt hätte, wären wir weiter vorne gelandet. Am Ende sprang Platz elf heraus. Anatello hat sich wacker verkauft.

Ich denke, dass wir 2021 einen starken Dreijährigen-Jahrgang haben. Jedenfalls sind noch viele Pferde im Derby-Aufgebot mit einem GAG von um die oder mehr als 90 Kilo. Wer gewinnen wird, ist sehr schwer zu sagen.  Ich freue mich sehr über meinen Ritt Imi, der sich immer weiter verbessert hat.

„Alter Adler hat sich immer weiter verbessert“

Von den gemeinten Pferden rechne ich mit Alter Adler. Sein Sieg zuletzt in Frankreich war sehr beeindruckend. Er hat sich immer weiter verbessert. Ich glaube, dass man ihn auf dem Schirm haben muss. Aber es muss auch nicht immer der Beste das Derby gewinnen.

Sea of Sands mit Lukas Delozier
Sea of Sands mit Lukas Delozier, 11.10.2020, Köln, Foto: Galoppfoto

Gefährlich sein könnte Sea of Sands. Er hat bisher noch nichts falsch gemacht und gehört sicher zum erweiterten Kreis. Und dann wäre da noch Sun of Gold, der in der Union zwar nur Vierter wurde, aber komplett ohne Stock geritten wurde.“

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Maxim Pecheur analysiert das Derby

Maxim Pecheur Featured Image

Unser RaceBets Botschafter Maxim Pecheur gewann im Juli 2017 mit Windstoß das Deutsche Derby. Damit hat er vielen seiner Kollegen etwas voraus. Das wichtigste, auf jeden Fall bekannteste deutsche Galopprennen wird an diesem Sonntag in Hamburg entschieden – zum 152. Mal. Erst am Dienstag wusste der Jockey, auf welchem Pferd er sitzen würde, nach der Abschlussarbeit am Stall von Markus Klug. Dieser Text ist also brandaktuell, Pecheur berichtet über seine Chancen und analysiert die Gegner. Natürlich haben wir ihn darüber hinaus befragt, mit welchen Ritten er sich die besten Chancen auf einen Sieg in Hamburg bei der leider verkürzten Derbywoche ausrechnet.

Derbyritt auf Nordstrand

Nordstrand
Nordstrand am 02.08.2020 beim Renntag in Düsseldorf

„Zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Text entsteht, gehe ich von einem Derbyritt auf Nordstrand aus. Wir sind sicherlich nicht die Favoriten, aber ich habe ihn immer für ein Derbypferd gehalten und bin sehr froh, dass er sich qualifizieren konnte. Meine Freude, ihn reiten zu können, ist also groß. Einfluss hatte ich zwar nicht darauf, bin aber froh, dabei sein zu können.

Einschätzung der Starter aus dem Klug-Stall

Ich kann für diesen Text auf die Starter aus dem Stall von Markus Klug eingehen, weil ich sie aus dem täglichen Training kenne. Aff un zo ist für mich eines der interessantesten Pferde im Feld. Ich habe ihn mehrfach im Rennen geritten und war immer überzeugt von seinem Talent. Mit ihm bin ich also sehr verbunden. Der Hengst ist ein sehr gutes Pferd, das sich immer weiter verbessert hat und von der Distanz profitieren wird. Bei ihm gehe ich von einem sehr guten Abschneiden aus.

Aff un zo
Aff un zo

Sky Out genoss immer eine hohe Meinung bei uns im Stall. Alex Pietsch sorgte dafür, dass er sich das Derbyticket geholt hat. Er hat seine Marke nicht zu Unrecht, ist ein gutes und interessantes Pferd.

Mit Elegant Maximus gewann ich einen Ausgleich 3. Von ihm wird nun natürlich noch wesentlich mehr verlangt. Nach dem Handicapsieg holte er sich schönes Black Type mit Martin Seidl, aber man muss sehen, ob er sich weiter steigert. Auf jeden Fall ist er ein Pferd, das auf dem weiten Weg gut aufgehoben ist. Eigentlich hätte ich auch was zu Sampras sagen wollen, der aber im letzten Moment aus dem Derby genommen worden ist. Er wäre, auch wegen der Distanz, ein Überraschungsei gewesen.

Ein ausgeglichen besetztes Derby

Allgemein finde ich, dass das Derby in diesem Jahr sehr ausgeglichen und offen ist. Unabhängig davon, dass meine Chancen dadurch gestiegen sind, finde ich es schade, dass nicht nur keine Gäste aus dem Ausland laufen, sondern auch einige der allem Anschein nach stärksten deutschen Pferde des Jahrgangs nicht. Zum Beispiel Best of Lips von Andreas Suborics. Ich würde also lieber wirklich die Besten in Hamburg sehen, aber Verletzungen, die Distanz oder welche Gründe auch immer lassen das nicht zu.

Alter Adler bei der Morgenarbeit
Alter Adler bei der Morgenarbeit, Foto: Galoppfoto

Wenn ich nach meinen Favoriten gefragt werde, muss sich wohl Alter Adler von Waldemar Hickst nennen, der mir in Frankreich gut gefallen hat. Und die Nachnennung, die Peter Schiergen mit Lord Charming veranlasst hat, wird nicht grundlos erfolgt sein.

Einen allgemein guten Eindruck machen die Carvalho-Pferde auf mich, wer weiß, ob nicht Sassoon mit meinem jungen Kollegen Robin Haedens vorne dabei ist. Dass es für die meisten der Starter der erste Versuch über 2400 Meter ist, führt häufig zu Überraschungen, weil ein Pferd auf der Steherdistanz vielleicht endlich sein wahres Können zeigt oder an der Strecke scheitert. Aber genau das macht alles so interessant.

Positive Anspannung Das Derby ist wie gesagt ein besonderes Rennen. Als Jockey ist man auf eine positive Art angespannt. Und bei 20 Pferden im Feld ist der Rennverlauf oft eine Herausforderung. In diesem Zusammenhang

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Christian von der Recke analysiert das Derby

Christian von der Recke Featured Image

RaceBets Botschafter Christian von der Recke kennt sich bestens aus im deutschen Galopprennsport. Auch wenn er persönlich keinen Starter im 152. Idee Deutschen Derby am Sonntag in Hamburg hat, wird er vor Ort sein und uns in diesem Text eine Prognose für das wichtigste deutsche Galopprennen liefern. Dieses ist bekanntlich in der aktuellen Austragung offen, einen klaren Favoriten gibt es nicht. Man darf also gespannt sein, wie Christian von der Recke dieses Derby einschätzt. Gefragt haben wir ihn darüber hinaus zu seinen größten Hoffnungen für die recht kurze Derbywoche in Hamburg.

Das Derby analysiert: über den Mitfavoriten Alter Adler

„Ich denke es ist ein spannendes Derby. Es laufen schließlich 20 Pferde und es kann viel passieren. Die Favoritenstellung auszumachen ist sehr schwierig, weil viele der Pferde noch nie gegeneinander gelaufen sind. Und zum großen Teil auch nicht über die geforderte Strecke von 2400 Metern.

Trainer Waldemar Hickst mit seiner Derbyhoffnung Alter Adler im Portrait
Trainer Waldemar Hickst mit seiner Derbyhoffnung Alter Adler im Portrait, Foto: Galoppfoto

Der, der diese Distanz definitiv kann, ist Alter Adler von meinem Kollegen Waldemar Hickst. Der Hengst hat bisher aber kein Pferd getroffen, das nun in Hamburg zu seinen Gegnern gehört. Ich gönne ihm den Sieg, denn sein Besitzer hat auch Pferde bei mir. Der Trainer sagte vor einiger Zeit, dass man aus einem guten Grund auf einem weiten Weg debütierte und das war der, dass ihm eine gewisse Spritzigkeit fehlt.

In Frankreich konnte Alter Adler an der Spitze schalten und walten wie er wollte, ob das im Deutschen Derby auch so möglich sein wird, ist nicht sicher. Man muss abwarten, ob er routiniert genug ist, um sich in einem so großen Feld zu behaupten. Das Stehvermögen hat er ohne Zweifel. Ich muss aber sagen: Ich habe ein paar Zweifel und könnte mir vorstellen, dass  er eventuell dem Zwischenfeuer nicht standhalten kann. Im Derby wird fünfmal oder so Gas gegeben, da musst du spritzig sein. Aber man wird sehen, wie gut Alter Adler ist.

Über Lord Charming, Dolcetto und Sea of Sands

Lord Charming hat Peter Schiergen nicht grundlos für das Derby nachgenannt. Das ist ein Indiz, dass er sehr gut auf dem Posten ist. Die Leistungen sind mehr wie ausreichend. Das Fragezeichen ist das Stehvermögen.

Lord Charming mit Bauyrzhan Murzabayev
Lord Charming mit Bauyrzhan Murzabayev, 04.04.2021, Hoppegarten, Foto: Galoppfoto

Bei Dolcetto ist es vorhanden. Er hat mir in der Union sehr imponiert und wäre sogar ein Stellpferd. Ich weiß aber nicht, wieso Andrasch Starke ihn aus dem Grewe-Aufgebot nicht reitet. Hatte er die Wahl oder wollten die Besitzer ihn nicht? Eigentlich will man Starke doch im Derby auf seinem Pferd haben. Und für mich ist sein Derbyritt keiner mit großen Chancen.

Sea of Sands hat eine sehr gute Gesamtform. Bei ihm weiß man auch nicht, ob er die 2400 Meter kann, aber vom Pedigree her spricht nichts dagegen. Der Rest ist zwar hochinteressant und talentiert, aber für mich sticht keiner heraus.

Mumm-Pferde für Hamburg

Mumm-Pferde aus dem eigenen Stall gibt es ein paar für Hamburg. Redemptorist ist nach der Teilung seines Rennens das beste Pferd und mit ersten Siegchancen unterwegs. Er startet am Freitag im 9.Rennen.

Eigentlich hätte ich den im 10.Rennen laufenden The Right Choice genannt, aber er hat eine Startbox weit außen auf der 1400 Meter Distanz zugelost bekommen, das macht es schwierig. Es kommt auf die Lage an.

Mangan siegt unter Leon Wolff am 12.09.2020 Renntag in Baden-Baden.
Mangan siegt unter Leon Wolff Renntag in Baden-Baden.

Und dann ist da der mehr oder minder heimliche Mumm, dass meine Tochter mit Mangan und mit Petunie am Samstag gute Rennen reitet und möglichst gewinnt. Für einen Trainer ist solch eine Situation nie ganz leicht, weil man natürlich im Sinne des Besitzers handelt und gleichzeitig der eigenen Tochter die Daumen drückt. Wenn im Rennen was schief läuft, ist es schwer, das zu erklären. Aber Antonia hat zum Beispiel letzte Woche in Zweibrücken ihr Talent gezeigt. Und das ist auf solch einer Bahn nicht einfach, wo es nur ein paar Stangen zur Abgrenzung gibt. Wenn jemand von „nur“ Zweibrücken spricht, sage ich immer: viele der großen Jockeys reiten da überhaupt nicht. Jedenfalls würde ich mich sehr freuen, wenn meine Tochter mit ihren Ritten vor dem Hamburger Publikum überzeugt und gewinnt.“

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Marco Klein: „Ich rechne verstärkt mit Alter Adler“

Marco Klein
Marco Klein

650.000 Euro an Rennpreisen, zweieinhalb Minuten elektrisierende Spannung – es ist das Rennen, das jeder gewinnen will: Das IDEE 152. Deutsche Derby am 4. Juli in Hamburg-Horn begeistert die Fans. Natürlich verfolgt auch Ambassador Marco Klein dieses Highlight mit Argusaugen. In seinem Blog-Beitrag in dieser Woche nennt der Mannheimer Trainer seine ganz persönlichen Favoriten für das Highlight in der Hansestadt.

Verstärkt rechne ich mit Alter Adler, der als Favorit im Derby antritt. Der Hengst aus dem Stall von Waldemar Hickst hat auch auf weicher Bahn bereits gewonnen, was natürlich ein Vorteil ist. Seine beiden Erfolge in Frankreich haben mich sehr beeindruckt, mit Theo Bachelot sitzt ein guter französischer Jockey im Sattel. Und er kann sich das Rennen selbst machen, wenn es erforderlich ist.

Natürlich wimmelt es in solch einem Feld an Gegnern, aber die stärksten Konkurrenten sind ja nicht mehr mit von der Partie. Gerne hätte ich Martial Eagle und vor allem Best of Lips gesehen, aber beide können leider nicht mit von der Partie sein. Gerade Andreas Suborics, dem Trainer von Best of Lips, hätte ich einen Sieg sehr gegönnt.

„Hätte Mendocino gerne in der Union gesehen“

Mendocino siegt unter Rene Piechulek
Mendocino siegt unter Rene Piechulek

Mendocino hätte ich sehr gerne in der Union gesehen. Man hatte ihn wegen des trockenen Bodens zurückgezogen. Er ist nicht qualifiziert mit seinem GAG von 74 Kilo.

Sehr gut gemacht hat sich in den letzten Wochen Imi, der in versprechendem Stil ein Altersgewichtsrennen gewonnen hat. Es fehlt mir noch eine Form aus einem besseren Rennen.“

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